Offener Stammtisch mit Brigit Wyss

Stammtisch Am Dienstag letzter Woche fand der erste von vier geplanten offenen Stammtischen der Grünen Kanton Solothurn im Jahr 2021 statt. Aus aktuellem Anlass, nämlich dem nahenden Abschluss der laufenden Legislatur, begrüsste Präsidentin Laura Gantenbein die grüne Regierungsrätin Brigit Wyss als Gast.

Zwar sassen die Teilnehmenden für einmal um einen virtuellen Tisch, aber der Atmosphäre tat dies absolut keinen Abbruch. Turnusgemäss richteten die Grünen Region Olten den Stammtisch aus, und so fungierte Stadtratskandidat Raphael Schär-Sommer als Gesprächsleiter. Er befragte Brigit Wyss zu ihren Erfahrungen der vergangenen vier Jahre und zu ihren Plänen für die Zukunft.

Gefragt nach einem Highlight im vergangenen Jahr, verwies Wyss auf die Fähigkeit des Regierungsrats, trotz grosser Covid-bedingter Widrigkeiten und schwieriger Entscheidungen immer wieder zusammenzufinden und letztlich mit Bedacht zu handeln. Gewisse Aufgaben, die ihr als Frau Landammann in diesem Jahr normalerweise zugefallen wären und auf die sie sich sehr gefreut hatte – darunter viele direkte Kontakte mit Solothurnerinnen und Solothurnern wie etwa der Besuch der 100-Jährigen – waren zu ihrem grossen Bedauern der Pandemie zum Opfer gefallen. Im Moment liegt der Fokus der Regierungsrätin ganz auf der Unterstützung der im Kanton ansässigen Gewerbetreibenden, und zwar über alle Branchen hinweg: von Grossbetrieben über KMUs bis hin zu Kulturschaffenden. Das Scheitern des Energiegesetzes an der Urne vor zweieinhalb Jahren nannte Brigit Wyss als schwierigen Moment in ihrer bisherigen Amtszeit. Es sei aber in der Bevölkerung inzwischen ein Stimmungswandel zu erkennen. Ausserdem wachse das Wissen etwa über erneuerbare Energien stetig.

Im Zusammenhang mit der Landwirtschaft erzählte sie von spannenden aktuellen Projekten. Sie verwies ausserdem auf die kantonale Förderung des Biolandbaus durch Umstellungsberatung, Betriebsplanung und Wirtschaftlichkeitsberechnung. Raphael Schär-Sommer fragte auch nach der Situation des Waldes. Brigit Wyss erläuterte, dass der Regierungsrat aktuell waldpolitische Grundsätze erarbeitet als Grundlage zur Revision des Waldgesetzes. Für die Forstpraxis beschrieb sie grosse klimabedingte Herausforderungen und die langjährige Aufgabe, traditionelle Monokulturen aufzubrechen. Nach den verheerenden Schäden nach dem Sturm Burglind seien Tausende neue Bäume gepflanzt worden, die diese Entwicklung vorantrieben.

Im Fall ihrer Wiederwahl in die Kantonsregierung möchte sich die grüne Regierungsrätin weiter an der Leitschnur der nachhaltigen Entwicklung orientieren, sei es in Umwelt, Wirtschaft oder im Sozialen. Nicht zuletzt die Pandemie habe gezeigt, dass diese drei Bereiche nur im Einklang miteinander funktionieren könnten. Es brauche Mut, sich den entsprechenden Diskussionen zu stellen und die Argumente anderer in Betracht zu ziehen. Letztlich sei aber Fortschritt nur in einer intensiv gelebten Gesprächskultur möglich, so Brigit Wyss. zvg

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