Horizonte der Aare

Kunstmuseum Mit der Ausstellung «Derä schöne Aare naa» beleuchtet das Oltner Kunstmuseum den Fluss mitten in Olten – und damit viel mehr als nur die Aare.

Katja Herlach, stellvertretende Direktorin des Kunstmuseums Olten (Bild: mim)
Katja Herlach, stellvertretende Direktorin des Kunstmuseums Olten (Bild: mim)

Mit der aktuellen Ausstellung «Derä schöne Aare naa» wagt sich das Kunstmuseum Olten auf unbekanntes Terrain: «In der Art waren wir noch nie im öffentlichen Raum präsent», sagt Katja Herlach, stellvertretende Direktorin des Kunstmuseums. Ein Teil von «Derä schöne Aare naa» ist eine Open-Air-Ausstellung. Insgesamt dreizehn Kunstwerke sind rund um die und auf der Oltner Aare zu erleben. Darunter finden sich Skulpturen, wie zum Beispiel ein Eisberg (siehe oben), eine Videoprojektion an den Pfeilern der Oltner Holzbrücke oder eine künstlerische Aktion (siehe links). QR-Codes bei den Werken führen zu Beiträgen im Blog des Kunstmuseums. «Die Kunst im öffentlichen Raum lebt von der Interaktion mit der Umgebung», sagt Herlach und macht ein Beispiel: Die Künstlerin Marion Strunk hat die Statue auf der Oltner Bahnhofbrücke mit rotem Wollfaden eingekleidet und ihr so ein Badekleid angezogen. Schon in der ersten Nacht der Ausstellung brachte jemand auf dem wollenen Badeanzug einen Aufkleber eines Fussballklubs an. «Jetzt trägt die Statue halt einen Badeanzug des FC Barcelona», sagt Herlach schmunzelnd. «Solange das kreativ bleibt, freuen wir uns über solches Engagement.»

Zweige der Aare in die ganze Schweiz

Der andere Teil der Ausstellung findet im Kunstmuseum an der Kirchgasse statt. Dort treffen Werke aus der Sammlung auf Leihgaben der Künstlerinnen und Künstler, die auch in der Aussenausstellung vertreten sind. «Uns ist es ein Anliegen, anhand der Aare den Horizont zu öffnen», sagt Herlach. So zeigt zum Beispiel schon zu Beginn der Ausstellung an der Kirchgasse ein Diagramm auf, wie verzweigt die Aare ist. «Da wird klar, dass uns jenes Wasser, das in Olten vorbeifliesst, mit der halben Schweiz verbindet.» Die weiteren Werke bringen die Aare mit Themen wie Energiegewinnung, der Schifffahrt, Umweltverschmutzung oder der Flora und Fauna künstlerisch zusammen.

Das Treppenhaus zum dritten Stock des Kunstmuseums ist ausserdem zur Publikums-Galerie umfunktioniert. «Hier haben Besuchende die Möglichkeit, eigene Aare-Bilder zu präsentieren», erklärt Herlach. Zeichnungen, Fotos, Collagen oder Malereien: «Wir hängen das auf.»

Ausstellung bis mindestens 1. August

«Derä schöne Aare naa» läuft noch bis zum 1. August. «In den Räumen an der Kirchgasse folgt dann eine neue Ausstellung», erklärt Herlach. Einzelne Werke im öffentlichen Raum könnten möglicherweise noch länger ausgestellt bleiben. Zum Beispiel hat das Kunstmuseum die Neon-Leuchtschrift «als wir träumten» von Ursula Palla erworben. «Die könnte also noch länger an der Holzbrücke zu sehen sein», erklärt Herlach. Das sei momentan aber noch offen. fb

www.kunstmuseumolten.ch

 

«Derä schöne Aare naa»

Open-Air-Ausstellung an und in der Aare, mit Werken im Kunstmuseum und einem partizipativen Projekt

Noch bis 1. August

Faltplan zum Rundgang erhältlich im Kunstmuseum Olten, bei Olten Tourismus oder beim Empfang im Oltner Stadthaus

Weitere Artikel zu «Stadt», die sie interessieren könnten

Stadt28.02.2024

«Heute sind sie hibbeliger»

Rosmarie Grünig Seit 45 Jahren unterrichtet sie Ballett, seit mehr als 40 Jahren im Dance Studio Olten. Anfang Mai findet aus diesem Anlass in…
Stadt21.02.2024

Kunst, nicht Kinderhort

Theaterstück Mitte März gelangt im Theaterstudio Olten ein Tanz- und Musiktheater zur Aufführung. Das Besondere daran: Protagonisten sind bei «Alice…
Stadtrat beantragt parlamentarische Kommission
Stadt21.02.2024

Stadtrat beantragt parlamentarische Kommission

Im Januar hat das Gemeindeparlament der Stadt Olten die neue Vorlage zum Projektierungskredit Kirchgasse 8 und 10 knapp zurückgewiesen; diese sah eine Sanierung…