Der Sieger heisst «Vedo dove devo»

Olten Die ARGE Buchner Bründler Architekten AG, Basel/Proplaning AG, Basel, und Robin Winogrond Landschaftsarchitekten, Zürich, haben den Architekturwettbewerb «Kunstmuseum Olten und Wohn- und Geschäftshaus» gewonnen.

Ansicht des Siegerprojekts «Vedo dove devo» von Norden her. (Bild: ZVG)
Ansicht des Siegerprojekts «Vedo dove devo» von Norden her. (Bild: ZVG)

Das Gemeindeparlament der Stadt Olten hatte im September 2020 mit 37:0 Stimmen beschlossen, dass das Kunstmuseum an der Kirchgasse bleiben, aber von der stark sanierungsbedürftigen Nummer 8 ins Nachbarhaus Kirchgasse 10, das ehemalige Naturmuseum, wechseln soll. Als Raumbedarf wurden 1600 Quadratmeter Nutzfläche definiert. Anfang 2021 wurde in der Folge ein einstufiger Projektwettbewerb nach SIA 142 in einem selektiven Verfahren öffentlich ausgeschrieben.

Wie sich herausgestellt hat, ist die aufgezeigte Aufgabenstellung im Zentrum der Stadt Olten attraktiv: Insgesamt 98 Teams reichten ihre Bewerbung ein, um einen Projektvorschlag auszuarbeiten und einzureichen. Die Palette der internationalen Bewerber reichte von Antwerpen über Berlin, Florenz und London bis Sevilla, hinzu kamen sieben Büros mit kantonal-lokalem Bezug, rund ein Dutzend Newcomer und bewährte Büros verschiedenster Grösse aus der Schweiz.

Im vergangenen März wählte die eingesetzte Jury 14 Teams aus, welche bis Mitte Juni einen Wettbewerbsbeitrag eingeben konnten: je zwei Teams aus den Bereichen «Nachwuchs», «kantonal-lokal» und «international» sowie acht weitere Büros aus der Schweiz. Fristgerecht wurden von allen eingeladenen Büros Pläne und Modelle mit ganz unterschiedlichen Ansätzen eingereicht. Die neun Personen der Jury, zusammengesetzt aus ausgewiesenen Fachleuten als Fachpreisrichterinnen und -richtern sowie Vertretungen der Stadt als Bestellerin, führten an zwei Sitzungstagen zusammen mit weiteren Expertinnen und Experten die Beurteilung durch. In einem ersten Rundgang wurden nach eingehenden Diskussionen zu breitgefächerten Kriterien sechs Eingaben bestimmt, aus denen in einem zweiten Rundgang das Projekt ausgewählt wurde, das zur Weiterbearbeitung empfohlen wird. Dabei handelt es sich um das Projekt «Vedo dove devo» («ich sehe, wohin ich muss») der ARGE Buchner Bründler Architekten AG, Basel/Proplaning AG, Basel, und Robin Winogrond Landschaftsarchitekten, Zürich.

Vom Hinterhof zur Platzfassade

Das Siegerprojekt zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es der ehemaligen Hinterseite zum Munzingerplatz mit einer im Raum und in der Höhe abgestuften Platzfassade einen städtbaulich klaren und attraktiven Rahmen verleiht, wie Jurypräsidentin Stephanie Bender (Lausanne) an einer Präsentation der 14 Eingaben im Kunstmuseum Olten ausführte. Die bestehenden Bauten an der Kirchgasse werden weitgehend erhalten und damit deren Substanz nicht nur in denkmalpflegerischer, sondern auch punkto Nachhaltigkeit geschont. Wie das Kunstmuseum erhält auch die Liegenschaft Kirchgasse 8 einen Anbau, der die Enge des heutigen Gebäudes auflöst und vielfältige Nutzungen erlaubt.

Das Siegerteam erhält nun den Auftrag, sein Projekt unter anderem bezüglich Materialisierung, Abläufe und Ökonomie, wo das Gemeindeparlament einen Preisrahmen von 14 Millionen Franken für das Gebäude des Kunstmuseums gesetzt hat, zu überarbeiten. Anschliessend soll dem Gemeindeparlament ein Projektierungskredit für die Erneuerung des Kunstmuseums vorgelegt werden, nach der Projektierung dann voraussichtlich im Jahr 2023 der eigentliche Baukredit.

Die Wettbewerbsergebnisse sind bis 19. September im Kunstmuseum Olten zu sehen, bis 5. September sogar bei freiem Eintritt. sko

www.olten.ch

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