«Der Mix macht es aus»

Adventsdorf Am Samstag wird im Zentrum von Olten das Adventsdorf eröffnet. Die Zweitauflage soll noch mehr Spektakel bieten und noch mehr Leute anziehen als 2021.

Mike Zettel.

Mike Zettel.

Die Eisbahn wird bei der Adventsdorf-Auflage 2022 vergrössert. (Bilder: Archiv BKO)

Die Eisbahn wird bei der Adventsdorf-Auflage 2022 vergrössert. (Bilder: Archiv BKO)

Mike Zettel, Sie sind mit Ihrer Kein Ding GmbH im Auftrag von Gewerbe Olten Hauptorganisator des Adventsdorfes in Olten. Sind Sie wenige Tage vor der Eröffnung sorgenfrei?

Mike Zettel: Ja. Ein, zwei Dinge, die es noch zu klären gilt, gibt es beim Organisieren eines solchen Events immer. Aber es ist nichts Weltbewegendes dabei.

Die Erstauflage 2021 konnte als Erfolg verbucht werden. Wegen Corona wurde mit gerade mal 20000 Besuchern budgetiert, am Ende kamen rund 76000. Mit welcher Zahl budgetieren Sie diesmal?

Wir rechnen mit ungefähr 100000 Besucherinnen und Besuchern. Einerseits gibt es diesmal keine Zugangsbeschränkungen mehr, andererseits verfügen wir bereits über viele Zusagen von Firmen und Vereinen, welche Teamausflüge nach Olten machen werden.

Corona ist noch immer ein Thema, dazu läuft die Fussball-WM. Ganz ideal sind die Voraussetzungen auch in diesem Jahr nicht.

Wir begannen später mit der Planung, überall herrscht Materialknappheit wegen Corona und wegen des Konflikts in der Ukraine, zudem merkt man bei gewissen Warenanbietern die Verunsicherung wegen Corona noch. Es sind eindeutig noch nicht die idealen Voraussetzungen.

Die Fussball-WM haben Sie nun noch nicht angesprochen.

Natürlich mag es Leute geben, die während eines Spiels das Adventsdorf nicht besuchen wollen. Man könnte aber auf zwei Bildschirmen die Weltmeisterschaft verfolgen – allerdings ohne Ton. Wir sind ein Adventsdorf. Wir wollen bewusst kein Public Viewing sein.

Das Areal wird vergrössert. Welche Bereiche kommen hinzu?

Wie im Vorjahr werden wir in der Kirchgasse und in der Baslerstrasse sein. Allerdings ein wenig grösser und mit mehr Abstand zwischen den Häuschen. Neu dazu stösst ein kleiner Teil der Mühlegasse mit einer Schlittelbahn sowie der Obere Graben. Letzterer Bereich wird am zweiten und dritten Wochenende geöffnet sein – mit weiteren Markthäuschen, einem Streichelzoo und einem Märchenwald.

Wie viele Markthäuschen gibt es?

Knapp 40 mit ungefähr 70 verschiedenen Anbietern.

Und werden die Häuschen permanent besetzt sein?

Davon gehe ich aus. Allerdings werden nicht immer dieselben Standbetreiber da sein. Manche sind über die ganzen drei Wochen da, andere nur eine Woche, vier Tage oder sogar nur einen Tag.

Neben Glühweinbar, Karussell und Eisbahn wird 2022 auch ein Züglein im Dorf verkehren und eine Schlittelbahn für Vergnügen sorgen.

Das ist so. Es wird auch ein Kerzenziehen geben, einen Streichelzoo, einen Märchenwald, einen Wunschwald – und natürlich wiederum die Bühne, auf der etwas geboten wird. Und zu erwähnen ist auch der Flying Santa, den wir letztes Jahr schon hatten, und die im Vergleich zum Vorjahr vergrösserte Eisbahn.

Also enorm viele Neuerungen.

Ja, und wir wollen auch ein Marktradio testen, das dann 2023 eingeführt werden soll. Die UKW-Frequenz dafür ist reserviert. Verläuft der Test erfolgreich, soll dieses Radio nächstes Jahr in der ganzen Region Olten zu hören sein.

Wer soll das denn hören?

Es wird auf diesem Radio permanent Weihnachtsmusik gespielt. Vorgesehen ist es vor allem für all die Marktbetreiber und Plätze mit Musik. So wird dann überall das Gleiche gespielt. Dieses Bestreben war die grundlegende Idee.

Welche der Neuerungen wird am meisten Publikum anlocken, am meisten Aufmerksamkeit generieren?

Das ganze Adventsdorf an sich (lacht). Der Mix macht es aus! Man wird in diesem etwas erleben können. Wie zum Beispiel die Schlittelbahn oder das Kerzenziehen ankommen werden, kann man jetzt noch nicht sagen. Wir wollen einen Anlass für die ganze Familie bieten. Und er soll attraktiv sein für Firmen, die ihren Mitarbeiteranlass deswegen in Olten durchführen. Das Adventsdorf ist auch dazu da, Leute von weiter her nach Olten zu locken und diesen zum Beispiel die schöne Altstadt zu zeigen. Und natürlich sollen die Leute möglichst lange im Adventsdorf und in der Stadt verweilen und in dieser Zeit auch das lokale Gewerbe berücksichtigen. Letztes Jahr hat das schon gut funktioniert. Wir haben Besucherumfragen gemacht. Es gab Leute aus Österreich, die das Adventsdorf zweimal besuchten, ein Paar aus der Gegend am Rheinfall kam sogar viermal mit unterschiedlichen Begleitern.

Sie sind also überzeugt, dass das Adventsdorf für Olten als Einkaufstadt und Ausgangsort einen nachhaltigen Effekt hat?

Olten muss positiv im Gespräch sein bei den Leuten. Einen normalen Weihnachtsmarkt gibt’s schon überall sonst. So kamen wir seinerzeit bei Gewerbe Olten auf die Idee, einen Weihnachtsmarkt mit einem tollen Rahmenprogramm und einem kleinen Food-and-Beverage-Angebot zu organisieren. Die Besucherinnen und Besucher sollen sehen, was die Stadt Olten zu bieten hat. 2021 waren auch die Rückmeldungen der Gewerbler und Anrainer sowie unseres Presenting Partners Pallas Kliniken positiv. Überhaupt war letztes Jahr alles positiv – bis auf die Finanzen.

2021 resultierte ein Defizit von 47000 Franken, für das auch der Gewerbeverein zum Teil geradestehen musste. Sind Sie optimistisch, dass diesmal ein Gewinn erwirtschaftet wird?

Nein. Wir hoffen auf eine schwarze Null. Wir haben in diesem Jahr nochmals viel investiert, etwa in den Kauf der Schlittelbahn und der Eisbahn. Das sind hohe Kosten. Aber Kosten, die uns in der Zukunft mehr Möglichkeiten für einen Wow-Effekt bieten werden.

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