«Spenden heisst investieren in andere Menschen»

Olten «MenschOlten» stellte das Projekt «Klimagerechtigkeit – jetzt» am Aschermittwoch auf dem Oltner Kaplaneiplatz vor.

Für Bangladesh: Mit diesen Plakaten wirbt «MenschOlten» für das Unterstützungsprojekt. (Bild: Beat Wyttenbach)
Für Bangladesh: Mit diesen Plakaten wirbt «MenschOlten» für das Unterstützungsprojekt. (Bild: Beat Wyttenbach)

Die Ökumenische Kampagne 2023 fordert: «Klimagerechtigkeit – jetzt». Im Rahmen dieser Themenreihe widmet sich «MenschOlten», eine Aktion der Oltner Kirchen zur Fastenzeit, in einem gemeinsamen Projekt dem Recht auf Nahrung, der Produktion der Nahrungsmittel und der Ernährungsgewohnheiten. Es ist eine gemeinsame Kampagne von «Fastenopfer», «Brot für alle» und «Partner sein». Sie dauert von Aschermittwoch bis Ostersonntag.

«Fasten heisst verzichten – und dies könnte auch zugunsten anderer Menschen sein. Spenden heisst investieren in andere Menschen.» So wirbt der Flyer von «MenschOlten» für das diesjährige Vorhaben. Entsprechend fand am Aschermittwoch der Eröffnungsanlass auf dem Kaplaneiplatz gleich bei der Holzbrücke statt, zu dem der reformierte Pfarrer Uwe Kaiser herzlich begrüsste. Rund 20 Interessierte waren erschienen, unter ihnen Regierungsrätin Susanne Schaffner.

Hauptredner am Eröffnungsanlass war der Oltner Nationalrat Felix Wettstein. Er hielt in seiner Ansprache fest, dass zwar manch andere Not aktuell beschäftigt, trotzdem auch Minderheiten in südlichen Ländern nicht vergessen gehen dürfen. Die Klimagerechtigkeit gehe alle etwas an, leider befasse sich das Parlament in Bern nur am Rand mit diesem Thema. Wettstein machte sich beispielsweise für eine umweltgerechte Produktion der Lebensmittel stark und hielt fest, dass Nutztiere in der Schweiz möglichst nur mit einheimischem Futter ernährt werden sollen. Dies stelle bei Kühen, Schafen und Ziegen, die sich von Gräsern ernährten, kein Problem dar. «Jedoch benötigen Schweine und Hühner Kraftfutter, das wir meist aus südlichen Ländern importieren», monierte der Nationalrat. Auch bei Nahrungsmitteln machte er sich für Bio-Produktionen und kurze Transportwege stark.

Wie man dies umsetzen könnte, erläuterte Anja Schaffner von der «Marktecke» an der Hauptgasse: «Wir achten darauf, durchwegs saisonale Artikel anzubieten. Dabei berücksichtigen wir zwei Biobauern aus der Region. Und bei Produkten aus südlichen Ländern arbeiten wir mit Klein- und Kleinstproduzenten zusammen, die wir kennen.» Ziel sei es, dass die Anbieter faire Löhne erhalten und der Erlös für die Ware in den Dörfern bleibt.

Förderung von vier Bereichen

Mit dem diesjährigen Projekt widmen sich die drei Kirchgemeinden den Dalit und den Adibashi, zwei ethnisch-religiösen Minderheiten im Nordwesten von Bangladesh. Guillemette Schlegel von «MenschOlten» brachte es den Anwesenden näher. Vier Bereiche werden dabei besonders gefördert: Erstens die Verbesserung des Einkommens dank gemeinsamer Viehmärkte, Veterinärdienste und Fütterungsberatung. Zweitens werden in Vorschulen die Kinder gefördert, Nachhilfe organisiert und Informationen zu grundlegenden Hygiene- und Gesundheitsmassnahmen verbreitet. Drittens werden mit der Katastrophenprävention entsprechende Massnahmen in den Dörfern umgesetzt wie die Verstärkung von Hütten oder der Bau von Brunnen. Und viertens werden im Bereich «Minderheitenschutz» die beiden Volksgruppen über ihre Rechte aufgeklärt.

Uwe Kaiser machte zum Schluss auf die weiteren Veranstaltungen aufmerksam, in der die Sammelaktion von «MenschOlten» nochmals thematisiert wird: Am Sonntag, 5. März, findet um 10 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Pauluskirche statt, und am Mittwoch, 5. April, werden ab 17.30 Uhr in der Klosterkirche im Rahmen von «Hora Musica» Musik und Klänge vom indischen Subkontinent zu erleben sein.

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