Aare Energie AG gibt Baugesuch ein

a.en-Betriebsgebäude im Dünnernbogen Die a.en plant auf dem Grundstück im Dünnernbogen die Realisierung eines eigenen Betriebsgebäudes und reicht hierfür das Baugesuch ein. Das Areal befindet sich bereits im Eigentum der a.en. Das Projekt basiert im Wesentlichen auf dem im 2015 bereits baubewilligten, aber nicht ausgeführten Vorgängerprojekt.

Visualisierung Ansicht Nordwest des a.en-Betriebsgebäudes im Dünnernbogen. (Bild: ZVG)
Visualisierung Ansicht Nordwest des a.en-Betriebsgebäudes im Dünnernbogen. (Bild: ZVG)

Das geplante Betriebsgebäude umfasst im westlichen Teil einen zweistöckigen Betriebs- und Lagertrakt mit einer unterirdischen Einstellhalle und im östlichen, der Stadt zugewandten Teil einen viergeschossigen Administrationsteil. Das von der Planergemeinschaft werk1 architekten ag und W. Thommen AG ausgearbeitete Projekt rezykliert das Vorgängerprojekt von 2015. Das heisst, die grundsätzliche Arealanordnung und Gebäudestruktur wurden übernommen, das ganze Gebäude leicht westwärts verschoben, und der Ausbau an die neuen Erfordernisse der a.en, welche seit 2018 für die Betriebsführung der Städtischen Betriebe Olten (sob) sowie für Dritte tätig ist, angepasst beziehungsweise redimensioniert.

Erneuerbare Energie und eine Photovoltaikanlage

Das Gebäude bietet insgesamt 116 Arbeitsplätze, wovon die a.en für ihre Belange derzeit knapp deren 80 benötigt. Das dritte Obergeschoss des Administrationsteils mit rund 40 Arbeitsplätzen wird als strategische Reserve erstellt und soll vorerst langfristig vermietet werden. Ebenfalls wird für den Betriebsteil die Statik so ausgelegt, dass eine spätere Aufstockung möglich wäre. Diese wird jedoch vorerst nicht realisiert und ist auch nicht Bestandteil des eingereichten Gesuchs. Das Gebäude wird charakterisiert durch eine Welleternit-Fassade, welche dessen gewerblich-betrieblichen Charakter unterstreicht, und arrangiert sich dadurch ideal mit den bestehenden Gebäuden Werkhof, Feuerwehr und Riggenbach AG. Die Erschliessung erfolgt ab der Solothurnerstrasse über die Dünnernbrücke. Im Aussenbereich sind ein offenes Rohrlager sowie ein gedecktes Lager mit Kranbahn vorgesehen. Das ganze Gebäude kann im Einbahnverkehr auch mit schweren Zulieferfahrzeugen umfahren werden. Im Betriebsteil sind die grossen Fahrzeuge (zum Beispiel Hebebühne), das Palletten-, Block- und Kleinteillager, ein Waschplatz und eine Werkstatt inklusive Schweiss- und Sandstrahlmöglichkeit untergebracht. Eine im Erdgeschoss angesiedelte Cafeteria bildet das Scharnier zwischen Betriebs- und Administrations- teil. Das Gebäude soll im Minergie-Standard gebaut und über eine mit erneuerbarer Energie betriebenen elektrischen Wärmepumpe mittels Erdwärme beheizt werden. Auf dem Dach des Betriebsteils wird eine ca. 106 kWp-Photovoltaikanlage jährlich gegen 100’000 kWh Strom erzeugen.

Im dritten Anlauf

Die a.en hatte das ehemalige Färbi-Areal und das Werkhofareal Nord (heute «Areal Dünnern- bogen») von der Stadt Olten erworben und reichte erstmals 2010 ein Baugesuch für ihr Betriebsgebäude ein, welches die Hürden der städtischen Baukommission und des kantonalen Bau- und Justizdepartementes nahm, aber letztlich in der Folge einer Einsprache an einer geschützten Hecke, welche aufgrund der Altlastensanierung aber gar nicht mehr existierte, scheiterte. Die a.en zeigte sich damals zwar enttäuscht, hielt aus betrieblichen Gründen aber grundsätzlich am evaluierten Standort fest und leitete das erforderliche Planänderungsverfahren ein. Am 26. Oktober 2015 hatte die Baukommission Olten der a.en ihr neuerliches Baugesuch für den Neubau des Betriebsgebäudes rechtskräftig bewilligt. Die ab Juni 2016 veränderten Eigentumsverhältnisse innerhalb der a.en bremsten die Baupläne erneut. Nach der Entflechtung der a.en, wobei der Betrieb der Aare Versorgungs AG (AVAG) durch die EBM (heute Primeo Energie) über-nommen wurde, entschied der Verwaltungsrat der a.en die Baubewilligungsfrist unbenutzt verstreichen zu lassen. Nach einer vorgenommenen Standortanalyse hat der Verwaltungsrat der a.en entschieden, die Variante «Neubau» erneut zu prüfen, und Ende 2018 konkret die Arbeiten für ein entsprechendes Vorprojekt initiiert. Ausschlaggebend war – nebst den zu erwartenden Effizienz- und Synergiesteigerungen – auch die unsichere Zukunftssituation am heutigen Betriebsstandort am Rötzmattweg. Denn gehören die Gebäulichkeiten dort zwar den sbo, ist der gesamte Lager- und Logistikbereich unterhalb der MFK beziehungsweise des Bezirks- gefängnisses lediglich geduldet und nach Bekanntwerden der Veräusserungsabsichten durch den Kanton für die Zukunft nicht mehr gesichert. Das nun eingereichte Projekt «Dünnernbogen» inklusive der Aussennutzung liegt infolge der Verschiebung des Baukörpers nach Westen vollumfänglich ausserhalb des 12 m-Gewässerabstandes zur Dünnern, und gegen Süden (Werkhofstrasse) ausserhalb des 4 m-Baulinienabstandes. Parallel zur Baueingabe löst die a.en nun auch die Ausschreibungsphase aus. Zusammen mit der im besten Fall per Ende August 2019 zu erwartenden Baubewilligung wird somit die a.en Ende 2019 definitiv über die Bauauslösung entscheiden. Frühester Baubeginn wäre auf Anfang 2020 möglich mit anschliessend einer rund zweijährigen Bauzeit.

Altlastensanierung

Die Altlastensanierung wurde bis 2011 durch das Abtragen von 1’350 Tonnen Erdreich und 500 Tonnen Beton sowie insbesondere durch die über Bohrlöcher erfolgte Reinigung des durch die ehemalige «Färbi» mit chlorierten Kohlenwasserstoffen belasteten Grundwassers vorgenommen. Seither wurde im sogenannten «Pump & Treat»-Verfahren die Schadstoffsanierung fortgeführt. Dieses Verfahren ist aus heutiger Sicht grundsätzlich für diesen Standort zielführend, seine Effizienz wird mit zunehmender Dauer jedoch abnehmen. Die erste Sanierungsetappe ist abgeschlossen. Mit einer Studie und verschiedenen Sondierungen soll nun geklärt werden, wie es bei der Sanierung auf dem Areal weitergehen soll. Dies könnte je nach Ergebnis zu einer zweiten Sanierungsetappe oder einem Sanierungsunterbruch mit dauerhafter Überwachung führen. Eine Wiederaufnahme der Sanierung bleibt jederzeit möglich. Die Bauarbeiten für das Betriebs- gebäude der a.en werden dadurch nicht beeinträchtigt. Verschiedene Forschungsprojekte befassen sich schweizweit aktuell mit Sanierungen im Karstfelsen (Projekt Chloro-Karst). Derzeit wird auf Wunsch des Amtes für Umwelt eine zusätzliche Gefährdungsabschätzung über allfällige Auswirkungen der Restbelastung durch Chlor-Kohlenwasserstoffe auf das geplante Gebäude vorgenommen. ZVG

<link http: www.a.en.ch>www.a.en.ch

 

Weitere Artikel zu «Stadt», die sie interessieren könnten

Stadt28.02.2024

«Heute sind sie hibbeliger»

Rosmarie Grünig Seit 45 Jahren unterrichtet sie Ballett, seit mehr als 40 Jahren im Dance Studio Olten. Anfang Mai findet aus diesem Anlass in…
Stadt21.02.2024

Kunst, nicht Kinderhort

Theaterstück Mitte März gelangt im Theaterstudio Olten ein Tanz- und Musiktheater zur Aufführung. Das Besondere daran: Protagonisten sind bei «Alice…
Stadtrat beantragt parlamentarische Kommission
Stadt21.02.2024

Stadtrat beantragt parlamentarische Kommission

Im Januar hat das Gemeindeparlament der Stadt Olten die neue Vorlage zum Projektierungskredit Kirchgasse 8 und 10 knapp zurückgewiesen; diese sah eine Sanierung…