Bunter Strauss zum Geburtstag

775 Jahre Trimbach: Vor 775 Jahren wurde Trimbach erstmals in einer Urkunde erwähnt. Mit drei unterschiedlichen Veranstaltungen bindet das OK um Urs Ramseier dem Dorf einen bunten Strauss zum Geburtstag.

Urs Ramseier, der Initiant der Feierlichkeiten zum 775-jährigen Jubiläum von Trimbach, vor dem Trimbacher Mühlemattsaal, wo die unterschiedlichen Veranstaltungen stattfinden. (Bild: Franz Beidler)
Urs Ramseier, der Initiant der Feierlichkeiten zum 775-jährigen Jubiläum von Trimbach, vor dem Trimbacher Mühlemattsaal, wo die unterschiedlichen Veranstaltungen stattfinden. (Bild: Franz Beidler)

Anno 1244 war ein Streit entbrannt: Vor dem Schiedsgericht des Grafen Ludwig von Froburg kämpften Ulrich von Arisdorf und Propst Konrad vom Kloster Schöntal um den Besitz einer Mühle in Hölstein (BL) und eines Steinhauses an der Stadtmauer von Waldenburg (BL). Die Schlichtung zwischen den Parteien wurde urkundlich festgehalten und musste daher von Dritten bezeugt wer- den. Einer der Zeugen war ein gewisser Walter von Trinbach. «Das war die erste schriftliche Er- wähnung der Ortschaft Trimbach, denn später wurde aus dem N ein M», weiss Urs Ramseier, Initiant der Feierlichkeiten zum Jubiläum. Obwohl menschliche Spuren bis in die Jungsteinzeit zurückreichen, existiert Trimbach also seit 775 Jahren offiziell. Für Ramseier war früh klar, dass dieser Geburtstag von Trimbach gefeiert werden muss. Als sein Wohnort 750 Jahre alt wurde, war ebenfalls er es, der die Festlichkeiten initiierte. Damals war er noch Gemeinderat und Schulprä- sident in Trimbach. Während mehr als 20 Jahren hat er sich in diesen Rollen engagiert. «Wegen meinem politischen Engagement wollte ich das Dorf kennenlernen», sagt Ramseier, der vor fünfzig Jahren nach Trimbach zog. Als der technische Verkaufsleiter in den Ruhestand trat, verwendete er all seine gewonnene Zeit, um der Geschichte Trimbachs nachzuforschen. «Vorher forschte ich meiner Familiengeschichte nach», erinnert sich Ramseier, «also war das naheliegend.» Seine Nachforschungen mündeten in bisher vier Büchern. Erst im vergangenen Jahr erschien «Grüsse aus Trimbach - Trimbach im Wandel der Zeit», das alte Ansichtskarten, Fotos und Dokumente von Trimbach versammelt. Als Herausgeber fungiert der Verein Trimbacher Kulturgut, dessen Präsident Ramseier ist.

Überraschung an Museumseröffnung

Der Verein Trimbacher Kulturgut führt seit dem letzten Dezember das Dorfmuseum Trimbach. Bei dessen Eröffnung weihten Ramseier und Konsorten die anwesenden Gemeinderäte von Trimbach in ihren Plan ein: Das 775-jährige Jubiläum soll am Freitag, 25. Oktober mit einem Konzert der «History Swingers Big Band» gefeiert werden, den Nachfolgern des legendären «Glenn Miller US-Army Air Force Orchestra». Ramseier erinnert sich mit verschmitztem Lächeln: «Von unserem Vorhaben wussten nur wenige und wir überraschten den Gemeinderat.» Dieser begeisterte sich schnell für das Vorhaben und so wurde ein Organisationskomitee gegründet.

«Wir sind einfach ein Team»

Der Trimbacher Gemeindepräsident Martin Bühler, Gemeinderat Dieter Altherr, Sonja Baum- gartner, Martin Wiesner und Ramseier selber zeichnen für das Festprogramm als OK verant- wortlich. Er sei der Initiant, sagt Ramseier, «aber wir sind einfach ein Team.» Das OK entschied sich, das Konzert der «History Swingers» in die Jubiläumsveranstaltungen zu integrieren. Aus- gewählt wurde die Big Band, weil sich Glenn Millers Todestag dieses Jahr zum 75. Mal jährt. Ausserdem stürzte zwei Monate nach dessen Tod ein US-Bomber am Dorfrand von Trimbach ab. Ramseier schrieb zum Vorfall eine viel beachtete Dokumentation. «Sie ist schon in der zweiten Auflage und davon habe ich noch etwa zwanzig Exemplare», berichtet er stolz. Die Abendkasse für das Konzert der «History Swingers» wird ab 18.30 Uhr offen sein. Der Eintritt kostet zwanzig Franken, beinhaltet aber einen Verpflegungsbon. Zusätzlich plante das OK für den Samstag, 9. November unter dem Motto «Zäme fyre» einen Festnachmittag mit anschliessendem Abendessen und Weindegustation, an dem sich auch die Kirchgemeinden von Trimbach und die Jubla betei- ligen. Zur Unterhaltung werden die Musikgesellschaft Trimbach und der Trimbacher Musicalverein «Musical for you» auftreten. Zudem hat das OK ein Kasperli-Theater organisiert. Als Höhepunkt wird das Oltner Komiker-Duo Strohmann-Kauz eine «Late Afternoon Show» präsentieren und Gäste aus dem Dorf interviewen. Auch Ramseier selber wird den Komikern Red und Antwort stehen. «Das wird ein Spass», freut er sich. Der Eintritt zum Festnachmittag ist frei.

«Hackbrett meets Boogie-Woogie»

Im Verlauf der Planungsarbeit meldete sich der Kulturverein Forum Trimbach beim OK, um sich ebenfalls an den Festivitäten zu beteiligen. So werden diese nun am kommenden Sonntag, 20. Oktober mit einem Matinée-Konzert des Hackbrettspielers Nicolas Senn und dem Pianisten Elias Bernet eröffnet. «Hackbrett meets Boogie-Woogie» heisst das Programm des Duos, das nun ebenfalls unter dem Schirm des Trimbacher Jubiläums stattfindet. Der Eintritt ist frei, die Organi- sierenden bitten um eine Kollekte. Die drei Anlässe bilden zusammen also einen bunten Strauss zum Geburtstag von Trimbach.

775 Jahre Trimbach
«Hackbrett meets Boogie-Woogie» mit Nicolas Senn und Elias Bernet: Sonntag, 20. Oktober, 10.30 Uhr
«History Swingers Big Band»: Freitag, 25. Oktober, 20 Uhr
«Zäme fyre - 775 Johr Trimbach»: Samstag, 9. November, ab 14 Uhr
Jeweils im Mühlemattsaal, Trimbach

Weitere Artikel zu «Stadt», die sie interessieren könnten

Stadt28.02.2024

«Heute sind sie hibbeliger»

Rosmarie Grünig Seit 45 Jahren unterrichtet sie Ballett, seit mehr als 40 Jahren im Dance Studio Olten. Anfang Mai findet aus diesem Anlass in…
Stadt21.02.2024

Kunst, nicht Kinderhort

Theaterstück Mitte März gelangt im Theaterstudio Olten ein Tanz- und Musiktheater zur Aufführung. Das Besondere daran: Protagonisten sind bei «Alice…
Stadtrat beantragt parlamentarische Kommission
Stadt21.02.2024

Stadtrat beantragt parlamentarische Kommission

Im Januar hat das Gemeindeparlament der Stadt Olten die neue Vorlage zum Projektierungskredit Kirchgasse 8 und 10 knapp zurückgewiesen; diese sah eine Sanierung…