Untersuchungsergebnisse liegen vor

Trinkwasser-Verunreinigung: Die Untersuchung der Trinkwasser-Verunreinigung vom Juli 2018 in Lostorf, Obergösgen und Dulliken ist abgeschlossen. Der Expertenbericht kommt zum Schluss, dass ein Zusammenhang mit dem Stromausfall in der Kläranlage Winznau nicht nachgewiesen werden kann.

Der Expertenbericht zur Untersuchung der Trinkwasser-Verunreinigung vom Juli 2018 kommt zum Schluss, dass ein Zusammenhang mit dem Stromausfall in der Kläranlage Winznau nicht nach-gewiesen werden kann. (Bild: mim)
Der Expertenbericht zur Untersuchung der Trinkwasser-Verunreinigung vom Juli 2018 kommt zum Schluss, dass ein Zusammenhang mit dem Stromausfall in der Kläranlage Winznau nicht nach-gewiesen werden kann. (Bild: mim)

In der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 2018 hatte ein Stromausfall die Kläranlage des Zweckver- bandes Abwasserregion Olten (ZAO) während elf Stunden ausser Betrieb gesetzt. Fünf Tage später wurden in den Trinkwasserversorgungen von Dulliken, Obergösgen und Lostorf Fäkal- bakterien festgestellt. Die Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden konnte in der Folge vom 10. bis am 19. Juli das Trinkwasser nur in abgekochtem Zustand geniessen.

Nach grossen Regenfällen steigt Risiko von Verunreinigungen

Auf Initiative des ZAO begann die spezialisierte Dr. Heinrich Jäckli AG aus Baden mit der Unter- suchung des Vorfalles. Das Gutachten wurde dann in der Folge durch das AfU in Auftrag gegeben, zu welchem alle beteiligten Werke die Grundlagen lieferten. Nach der Prüfung des Berichtes durch das AfU wurde das Gutachten durch die Verfasser den Werken präsentiert. Wie bereits eine im Herbst 2018 vom ZAO in Auftrag gegebene Untersuchung kommt auch die Expertise der Badener Hydrogeologen zum Schluss, dass ein kausaler Zusammenhang der Verunreinigungen mit der Panne in der Kläranlage Winznau nicht nachgewiesen werden kann und im Fall der Gemeinden Obergösgen und Lostorf als Ursache sogar ausgeschlossen werden muss. Vielmehr müsse davon ausgegangen werden, dass in allen drei Trinkwasserversorgungen nach grossen Regenfällen das Risiko von kurzzeitigen Verunreinigungen besteht. Dies weil bei starken Regenfällen regelmässig weit grössere Schmutzwassermengen als beim Betriebsausfall der Kläranlage im vergangenen Sommer in die umliegenden Gewässer entlastet werden. Das Grundwasserpumpwerk Schachen der Wasserversorgungen Obergösgen und Lostorf nutzt den Grundwasserstrom, der von Lostorf kommt und von Kanal beeinflusst wird. Das Grundwasserpumpwerk Ey der Gemeinde Dulliken liegt im von der Aare gespiesenen Grundwasserstrom. Infolge der Verunreinigung vom 4. Juli 2018 wurde die Bevölkerung umgehend gewarnt und angewiesen, Trinkwasser vor dem Genuss abzu- kochen, bis die Leitungen desinfiziert waren. Zudem haben die Gemeinden Dulliken, Lostorf und Obergösgen als Sofortmassnahme bereits im Herbst 2018 neue UV-Anlagen zur laufenden Des- infektion des Rohwassers für ihre jeweiligen Gemeindenetze installiert und in Betrieb genommen.

Eine Verlegung des Standortes wird geprüft

Die Gemeinden Dulliken, Obergösgen und Lostorf sowie der Zweckverband Abwasserregion Olten haben von den Ergebnissen des Berichtes zustimmend Kenntnis genommen und vereinbart, ge- eignete Massnahmen zu prüfen. Allfällige Ansprüche auf Schadenersatz an den ZAO sind durch das Untersuchungsergebnis hinfällig geworden. Im Fall der Wasserversorgung Dulliken genügen im Pumpwerk Ey ereignisbasierte Vorkehrungen bei Starkregen und wenn die Abflussmenge in der Aare durch die Regulierung des Kraftwerkes Gösgen gegenüber einem Normalbetrieb wesent- lich erhöht wird. Im Fall des Pumpwerks Schachen wird von den Gemeinden Lostorf und Ober- gösgen mittelfristig eine Verlegung des Standortes geprüft, weil die Schutzzone der bestehenden Grundwasserfassung den gesetzlichen Anforderungen nicht mehr genügt. Die Verlegung des Pumpwerks bietet sich hier als Alternative für die langfristige Sicherung der Trinkwasserversor- gung der beiden Gemeinden an. ZVG

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