Alles rund um die Berufswahl
Berufsinfo-Messe (BIM) 2018 Vom Dienstag, 4. bis Donnerstag, 6. September wird in der Stadt-halle Olten bereits zum neunten Mal die Berufsinfo-Messe durchgeführt. Wir sprachen mit Messeleiter Urs Blaser über die Entwicklung und das Angebot der BIM sowie die sich rasch wandelnden Berufsbilder.
Alle zwei Jahre findet die Berufsinfo-Messe (BIM) in der Stadthalle Olten statt. Auch in diesem Jahr haben die Jugendlichen vom Dienstag, 4. bis Donnerstag, 6. September die Möglichkeit
72 ausstellende Firmen und Verbände kennenzulernen sowie mehr als 200 Berufs- und Weiter- bildungsmöglichkeiten zu entdecken.
Stärke in der persönlichen Betreuung
Als vor rund 18 Jahren die Idee der Berufsmessen in der Schweiz aufkam, wusste der einstige Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Olten, dass eine solche in der Dreitannenstadt durchgeführt werden muss. «Olten ist eine Zentrumsstadt und mit den zahlreichen Schulen, wie beispielsweise der Kantons- und Berufsschule, aber auch der Fachhochschule ein Bildungs- standort», zeigt der Messeleiter Urs Blaser auf. «Wir sind eine schlanke und fokussierte Fachmesse für Jugendliche und ihre Eltern», betont der einstige Wirtschaftsförderer. Die verschiedenen Non-Profit-Berufsinfo-Messen verteilt über die ganze Schweiz pflegen weniger einen Konkurrenzgedanken als umso mehr ein Nebeneinander. «Wir sprechen uns auch betreffend den Durchführungsdaten ab», erklärt Blaser. Die Angebote zwischen den verschiedenen Messen unterscheiden kaum. «Wir haben mit der BIM in Olten einzig den Vorteil, dass wir durch unsere überschaubare Grösse, die Möglichkeit für eine persönliche Betreuung haben. Jede angemeldete Schulklasse wird begrüsst und die Schüler auf die Messe vorbereitet, was schliesslich auch den ausstellenden Firmen zugutekommt», weiss Blaser und erzählt augenzwinkernd von den Kaugummis im Mund mancher Jugendlichen.
Berufe im Wandel
Auf die Frage, wie sich die BIM in den vergangenen Jahren verändert habe, meint Blaser:
«Neben den wachsenden Besucherzahlen und den sich stark wandelnden Berufsbildern hat sich auch das Bewusstsein bei den Firmen und Verbänden verändert. Heutzutage wissen sie, dass das Visualisieren von Berufsbildern und die Firmenpräsentation wichtig und unumgänglich sind.» Deshalb sei im Vergleich zu früher auch die Standpräsentation attraktiver und lebendiger geworden und werden vermehrt auch die Eltern miteingebunden. Wie wichtig ist heutzutage, mit den nicht nur wechselnden Berufsbezeichnungen, sondern den sich auch rasch wandelnden Berufsbildern, der Entscheid für einen Beruf? «Nach wie vor ist der Entscheid sehr wichtig und die Jugendlichen müssen sich fragen, was ihnen liegt. Sie sollten dabei jedoch stets einen Blick auf die Bedürfnisse der Wirtschaft, Industrie und Forschung behalten. Aber natürlich ist der Entscheid für einen Beruf heutzutage nicht mehr der «Weg des Lebens» sondern ein gutes Fundament, um darauf aufzubauen», ist Blaser überzeugt.
Dieselben Chancen
Bei der Entscheidungsfindung für einen Beruf oder eine akademische Ausbildung müsse das duale Bildungssystem, insbesondere von den Eltern, beachtet werden, zeigt Blaser auf. Noch immer hält sich bei vielen Eltern die Vorstellung, dass ihr Kind nur mit dem Weg von der Kantonsschule zur Universität erfolgreich sein kann. «Inzwischen haben jedoch Jugendliche, die eine Lehre absolvieren und danach via Berufsmaturität eine höhere Fachhochschule besuchen, dieselben Chancen», so der Messeleiter. Gerade deshalb versuche die BIM neben den Jugendlichen, vermehrt auch die Eltern mit Vorträgen an der Messe zu informieren, denn schliesslich sei deren Meinung wichtig bei der Berufswahl ihrer Kinder. So finden beispielsweise am Mittwoch, 5. September zu den Themen «Berufslehre» und «Berufsmaturität» Elternabende statt. Arbeitsaufwändige Wege schlägt das Messeteam auch beim Thema Migration ein. «Durch Kontakte mit Organisationen und der Stadt Olten versuchen wir, auch Familien mit Migrations- hintergrund zu erreichen und sie für einen Besuch der Messe zu begeistern», erklärt Blaser und verweist auf den Informationsanlass «Integration-Migration» am Mittwoch, 5. September.
Bewerbungsgespräche im Fokus
An der diesjährigen BIM hat Urs Blaser mit seinem Team zudem den Bewerbungsprozess in den Fokus gestellt. «Wir hatten das Angebot auch in den Jahren zuvor, haben aber im Bereich professioneller Betreuung und Qualität nachgelegt», so Blaser. Deshalb können interessierte Jugendliche erstmals ein Foto-Shooting am Stand-Nr. 42 bei den professionellen Fotografen Albrecht und Troy absolvieren und das Foto sogleich für ihr Bewerbungsdossier verwenden. Daneben erhalten sie am Stand-Nr. 43 die Möglichkeit, ein Vorstellungsgespräch zu üben und dabei Feedbacks von Fachspezialisten zu erhalten. Dafür stehen zehn Boxen zur Verfügung, um das Gespräch in einem konzentrierten und geschützten Rahmen führen zu können.
Interesse wecken
Bereits zum vierten Mal findet als «Messe in der Messe» die «funtastic technic» (Stand 60 bis 68) statt. «Vor dem Hintergrund, dass Berufe, die stark durch die Technik und Digitalisierungsprozesse beeinflusst werden, einem intensiven Wandel ausgesetzt sind, haben wir einst beschlossen, den technischen Industriefirmen einen geschlossenen Rahmen anzubieten», erklärt Blaser. Schliesslich mache es keinen Sinn, dass jede Firma dieselbe Berufssparte vorstelle und dabei noch die gleichen Maschinen präsentiere. Nun übernehme die eine Firma einen Bereich und die andere eine andere Berufssparte. Dabei sollen die Jugendlichen an den verschiedenen Werk- plätzen sogleich selbst Hand anlegen und ein Jojo, einen Kleiderbügel oder ein Mühlespiel fertigen können. Erwartet werden für die diesjährige BIM gesamthaft erneut 7’000 Besucher. Hat Messeleiter Urs Blaser im Hinblick auf die BIM einen Wunsch? «Tatsächlich wünsche ich mir einerseits, dass die Lehrpersonen ihre Schüler für den Messebesuch und das Entdecken der verschiedenen Berufsbilder begeistern können. Andererseits hoffe ich, dass die Unternehmen und Berufsbildner einen guten Zugang zu den Jugendlichen finden werden, um ihr Interesse für eine Berufssparte zu wecken.
Berufsinfo-Messe 2018
Dienstag, 4. September, 8 bis 18 Uhr
Mittwoch, 5. September, 8 bis 20 Uhr
Donnerstag, 6. September, 8 bis 17 Uhr
Messebesuch mit der Familie am Mittwoch, 5. September:
15.00-17.30 Tischgespräche
18.00-20.00 Elternabend zum Thema Berufslehre - der Karrierestart
18.00-20.00 Elternabend zum Thema Berufsmaturität
18.00-19.30 Information für Schüler/innen der 6. Kl. mit Eltern
18.30-20.00 Informationsanlass:
Integration-Migration
<link http: www.bim-aareland.ch>www.bim-aareland.ch