Auf einem Rad zum WM-Titel
Ehrung der Sportler- innen- und Sportler 2012 Am vergangenen Dienstag ehrte die Stadt - Olten ihre erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler, Teams und verdienstvolle Personen. Auch die Einradhockeyspielerin Ramona Hürzeler gehörte nicht das erste Mal zu den Geehrten.
Im Alter von vier Jahren hatRamona Hürzeler durch Nachbarskinder mit dem Einradfahren begonnen. Zum Einradhockey kam die 19-Jährige im Alter von sechs Jahren. «Einradhockey wird auf dem Einrad mit einem Eishockeystock und einem Tennisball auf ein Unihockey-Goal gespielt. Auf dem Feld befindet sich pro Mannschaft ein Goalie und vier Spieler», erklärt Hürzeler schmunzelnd. Sie ist es gewohnt, ihre Sportart zu erklären und als Exotin betrachtet zu werden. Zwar habe das Einradfahren in einer gewissen Zeit einen Boom erlebt, trotzdem sei Einradhockey für Viele eine unbekannte Sportart geblieben. «Bei dieser Sportart sind vor allem Schnelligkeit und Geschicklichkeit gefragt», erklärt die zierliche Hürzeler, die seit 13 Jahren als Goalie im Einsatz steht. Vor einigen Jahren hat Hürzeler begonnen einen Gitterhelm im Goal zu tragen und ihre Körperseite mit Schaumstoff zu polstern: «Ein Ball mit 180 km/h kann Schmerzen verursachen», so Hürzeler trocken, die sich trotz ihrer zierlichen Figur in der von Männern dominierten Sportart zu behaupten weiss.
Sportliche Familie
Die Begeisterung für Sport hatRamona Hürzeler von ihren Eltern vorgelebt bekommen. «Meine Mutter war Leichtathletik-Spitzensportlerin und mein Vater Trainer im Bereich Leichtathletik», so Hürzeler und zeigt sich dankbar gegenüber ihren Eltern, die sie in sportlicher Hinsicht, aber auch finanziell unterstützen.
Verschiedenste Einrad-Disziplinen
Neben dem Hockey werden mit dem Einrad 100 m- bis 100 km-Rennen bestritten und beim Wheel-Walk darf die Pedale nicht berührt, sondern muss via Pneu Geschwindigkeit generiert werden. Zudem gibt es die Weit- und Hochsprung-Disziplin sowie Down- und Uphill-Rennen. Mit den üblichen Basketballregeln, aber auf dem Einrad wird Einradbasketball gespielt, das Freestyle ähnelt dem Eiskunstlauf und beim IUF-Slalom wird ein «Töggeli-Parcour» befahren.
Weltmeisterin
Ramona Hürzeler hat bei der Weltmeisterschaft im Juli in Brixen (Italien) mit der Nationalmannschaft den Weltmeistertitel geholt. Sie ist die Jüngste im Team und einzige Frau. Zudem hat sie den undankbaren4. Platz im IUF-Slalom gewonnen und wurde im Weitsprung aufgrund von zwei Stürzen disqualifiziert. «Im Rennbereich fehlt mir leider in der Schweiz die Konkurrenz», so die vielseitige Sportlerin, die im September ihr Sportstudium in Basel begonnen hat. Jeden Freitag trainiert die 19-Jährige in ihrem Verein, der Renngemeinschaft Trimbach-Olten (SC Dreitannen). Teilweise steht auch ein Zusatztraining am Wochenende mit der Nationalmannschaft auf dem Programm. Was bedeutet Hürzeler die Ehrung der Stadt Olten? «Ich werde nicht das erste Mal geehrt, freue mich jedoch sehr und finde es toll, dass eine Randsportart wie unsere, eine solche Beachtung erhält. Sportlich erfolgreich zu sein ist für mich wichtig und der Preis stellt eine Art «Dessert» dar», so Hürzeler erfreut. Sie möchte mit der Nationalmannschaft an der Europameisterschaft, welche nächstes Jahr in Langenthal stattfindet, den EM-Titel holen. «In den Disziplinen IUF-Slalom, im 100 Meter-Rennen und im Weitsprung wünsche ich mir einen Podestplatz», so Ramona Hürzeler ehrgeizig.