Ausreichend Wasser für Olten

Aare Energie AG a.en - Wasserversorgung Aufgrund der vergangenen Hitzewochen hat der Stadtanzeiger den Weg des Trinkwassers unter die Lupe genommen und nachgefragt, ob demnächst eine Wasserknappheit zu befürchten ist.

Christoph Schenker überwacht via der Regionalen Leitstelle an sechs Bildschirmen sowohl den Strom-, den Wasser- als auch den Gashaushalt. mim)
Christoph Schenker überwacht via der Regionalen Leitstelle an sechs Bildschirmen sowohl den Strom-, den Wasser- als auch den Gashaushalt. mim)

Die Hitzetage der vergangenen Wochen setzten mehr und mehr sowohl Mensch als auch Tier und Natur zu. Die Böden sind ausgetrocknet, was für manche Bauern ein Ernteausfall zur Folge hat. Ausserdem macht die Hitze insbesondere älteren Menschen zu schaffen. Des Weiteren herrscht im Kanton Solothurn ein absolutes Feuerverbot, um Waldbrände zu vermeiden. Wasser ist ein Lebenselixier. Wie steht es denn um unseren Wasserhaushalt in Olten und der Region - wird der bald einmal knapp?

Wege des Wassers

Bis das Wasser aus unserem Hahnen fliesst, hat es einige Stationen hinter sich gebracht. Mittels der vier aktiven Pumpwerke im Oltner Gheid wird es aus dem Grundwasser befördert. «Gepumpt wird das Wasser vorwiegend in den modernen Pumpwerken B und C (vis-à-vis des Segelflughangars) in einer Tiefe von mehr als 14 Metern unter dem Grundwasserspiegel, was die Mächtigkeit dieses Grundwasserstroms verdeutlicht», zeigt Beat Erne, Leiter Marketing und Kommunikation bei der a.en auf. Weiter wird das Wasser in die fünf Reservoire in Olten und Trimbach befördert und erst von dort gelangt es in die verschiedenen Oltner Haushaltungen sowie in diejenigen der Gemeinden Starrkirch-Wil und Trimbach sowie des Zweckverbandes Unterer Hauenstein. Insgesamt werden rund 26’000 Personen mit Wasser versorgt. Ausserdem stellt die a.en jährlich 2,6 Mio. m³ Wasser zur Verfügung, welches aufgrund der guten Qualität nicht aufbereitet werden muss.

Regionale Netzleitstelle

Ein Besuch der Regionalen Netzleitstelle, die sowohl in den a.en-Räumlichkeiten im Hammer als auch als Redundanz im Stadthaus untergebracht ist, zeigt auf wie komplex und sensibel das System ist. Rund sieben Personen arbeiten im Schichtbetrieb unter anderem an der Netzleitstelle. Dort werden nicht nur die Wasser, sondern auch die Strom- und Gasversorgung via der sechs Bildschirme überwacht. «Nachdem die Alpiq ihre Netzleitstelle aufgelöst hat, mussten wir für die Betreuung unseres Stromnetzes eine neue Leitstelle aufbauen. Diese haben wir nun vor rund zwei Jahren in Betrieb genommen und vor einem Jahr auch die Überwachung von Gas und Wasser angeschlossen, damit nun alles über ein System betreut werden kann», erklärt Beat Erne. Automatisch wird in der Nacht das Wasser in die Reservoire befördert, um für den Tag wieder einen ausreichenden Wasserbestand zu haben. Dies auch stets unter Berücksichtigung der gesetzlich vorgeschriebenen Löschwasser-Mindestmenge. Apropos Löschwasser, wie zeigen sich Löscheinsätze der Feuerwehr, wie beispielsweise beim Brand vom vergangenen Dienstag auf dem Dach des Aareparkgebäudes, im System? «Wir haben vom Brand gehört und haben deshalb manuell die Pumpen angeschaltet und somit den Wasserbestand in den Reservoirs wieder ausgeglichen», erklären Christoph Schenker und Heinz Staub, Mitarbeiter der Regionalen Netzleitstelle. Ohne diesen manuellen Ausgleich hätte der Löscheinsatz vom14. Juli auf dem Bildschirm ein markantes Kurven-Gefälle beim Wasservorrat angezeigt. Obwohl sehr viel via System aktiviert oder überwacht werden kann, werden die Maschinen und die Wasserqualität noch immer zwei Mal wöchentlich vor Ort durch die entsprechend ausgebildeten Mitarbeiter kontrolliert.

Ausreichend Wasser vorhanden

In den vergangenen Tagen sind einige Anrufe von besorgten Anwohnern bei der a.en eingegangen, die sich erkundigten, wie stark sie den Wasserhaushalt noch belasten dürfen und ob demnächst die Gefahr einer Wasserknappheit bestehe. GemässErne gibt es keinen Anlass zur Sorge. «Der Grundwasserspiegel des Dünnerngäu wird an drei verschiedenen Orten im Gheid, wo das Wassergefördert wird, permanent überwacht und aufgezeichnet. Die Jahrestiefstwerte liegen ca. 1.5 Meter unter dem Jahreshöchstwert. Diese wurdenjedoch nicht während der vergangenen Hitzetage gemessen, sondernanfangs Januar», erzählt Beat Erne. Dies bedeutet, dass in den Monaten vor Januar weniger Regen gefallen ist, als dies nun in den vergangenenWochen der Fall war. «Somit hat sich trotz des seit Wochen andauernden Sommerhochs mit entsprechend heissen Temperaturen und wenigNiederschlag nichts an der hohen Verfügbarkeit des Oltner Trinkwassers geändert», betont Erne. Doch selbstverständlich solle man grundsätzlich zum Wasser Sorge tragen, da es sich um ein Lebensmittel handle. Da das Oltner Wasser aus dem Grundwasser gepumpt wird, ist es durch die umliegenden Gewässer, insbesondere der Dünnern, reichlich vorhanden. Auch bei Trockenheit reagiert der Wasserstand sehr träge. «Beim Wasserbezug ab einer Quelle allerdings kann die Unmittelbarkeit viel eher zu einer Wasserknappheit führen», zeigt Erne auf.

 

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