Beschäftigungsprojekt im Gheid
Projekt «Jurastrasse 27» Olten Seit rund einem halben Jahr treffen sich jeden Dienstagnachmittag Asylsuchende an der Jurastrasse 27 in Olten und erleben abwechslungsreiche Beschäftigungen in verschiedenen Themenworkshops.

Seit Herbst 2015 finden immer mehr Flüchtlinge einen Weg nach Europa und in die Schweiz. Seit Ende November werden auch Flüchtlinge in der Zivilschutzanlage «Gheid», im sogenannten Durchgangscamp, in Olten empfangen. Seit deren Ankunft in Olten liess sich eine von Freiwilligen erbrachte Helfer-Bewegung erkennen. Mit einer ersten Aktion, initiiert von Luc Nünlist, Kleider für die Geflüchteten zu sammeln, nahmen weitere wertvolle Handlungen ihren Lauf. Kurze Zeit später wurde von einer Gruppe aktiver, mehrheitlich junger Menschen u.a. Tobias Vega vor der Weihnachtszeit ein Willkommensfest unter dem Motto «Welcome Refugees» als Begegnungsraum für Geflüchtete und Oltner durchgeführt.
Wöchentliche Treffen
Berührt vom Schicksal der Flüchtlinge und dem Mut dieser engagierten Oltner Gruppen nahm Renate Lämmli (Yoga Schule Olten) in der Folge mit Christine Moll (EMK) Kontakt auf. Ihr Anliegen war es, für Flüchtlinge einen Ort zu schaffen, an dem sie sich wohlfühlen und ein Beschäftigungsprogramm angeboten wird. Christine Moll nahm die Idee auf und stellte die Kirchenräume der EMK zur Verfügung. Mit Madeleine Hersperger (Verein Malima) fanden die beiden Frauen das dritte Glied und die dritte Organisation im Bund. Seit Ende Februar treffen sich nun Asylsuchende und Helfende der drei Organisationen wöchentlich zum Backen, Musizieren, Nähen und Basteln. Dabei kommt man ins Gespräch und es werden gesellige Stunden zusammen verbracht.
Sprachbarrieren überwunden
Zu Beginn war es allerdings schwierig miteinander zu plaudern. Dies gelingt jedoch immer besser. Die meist sehr jungen Männer, welche vorwiegend aus Afghanistan und Syrien stammen, lernen fleissig und voller Eifer Deutsch. Sehr beliebt ist das Backen, der Klavier- und Gitarrenunterricht sowie die Nähmaschine, welche ursprünglich nur für einen einmaligen Einsatz eingeplant war. Nun wird diese aber von einem gelernten Schneider jede Woche mit Freude genutzt. Die Angebote werden laufend der Nachfrage angepasst. Gleichzeitig wird grossen Wert gelegt, dass kein anderes Angebot in der Stadt «konkurrenziert» wird. Dass einige, die inzwischen den Transfer von der kantonalen Unterkunft in eine neue Gemeinde bekamen, weiterhin am Treffpunkt teilnehmen, zeigt den Initiantinnen, dass ihr Angebot auf Anklang stösst und weitergeführt werden soll. ZVG