Die Kirchgasse im Aufschwung

Belebung Innenstadt Das Engagement der Oltner Bevölkerung beeindruckt den Quartierentwickler Tom Steiner

Am Eröffnungsfest genoss Jung und Alt die neue Fussgängerzone. ZVG)

Am Eröffnungsfest genoss Jung und Alt die neue Fussgängerzone. ZVG)

Das Projekt «Belebung Innenstadt» ist ein Erfolg. Die Bauarbeiten verliefen reibungslos und lagen im Zeitplan. Das Schul-, das Eröffnungsfest sowie die 1. Augustfeier waren Höhenpunkte, die in Erinnerung bleiben werden. Weitere folgen Schlag auf Schlag: Das Gourmetfestival sowie die Oltner Wohntage werden dieses Wochenende erneut für eine Menschenansammlung auf dem Oltner Kirchplatz sorgen.

Der Quartierentwickler Innenstadt ist von Olten begeistert. «Ich fühle mich hier sehr wohl», sagt Tom Steiner. Das Engagement der Bevölkerung beeindruckt den Fachmann. Viele Ideen werden zwar infrage gestellt und teilweise hitzig diskutiert, dies aber sei ein Zeichen, dass den Bewohnern die Stadt am Herzen liege. So wurden auch im Vorfeld des Projekts «Belebung Innenstadt», hauptsächlich wegen der Bauphase, Bedenken geäussert. «Umso schöner, dass am Eröffnungsfest alle mitwirkten, gemeinsam feierten und bereits wieder neue Ideen diskutiert wurden», strahlt Steiner.

Prämierte Ideen

Zurzeit stehen die mithilfe des Wettbewerbs gesammelten Ideen auf der Pendenzenliste. Viele konnten bereits umgesetzt werden wie beispielsweise das Jubiläumsfest des Robi-Spielplatzes sowie das Gourmetfestival. Vom 17. bis am 20. Oktober wird im Rahmen des Lesefestivals «StadtLesen» der offene Bücherschrank zwischen dem Restaurant «Gryffe» und dem Naturmuseum eingeweiht.

Die Erfinder, Tabitha Germann und Hanspeter Keller gründeten nach der Ideen-Prämierung im Januar den Verein «Bücherschrankolten» und setzten ihre Idee kurzerhand selbstständig um. Die Stadt übernahm die Kosten für die Bearbeitung des Baugesuches sowie für das Fundament, einen Betonsockel. Der erlesene Bücherschrank, welcher fix auf den Sockel montiert wird, finanzierte der Verein über Sponsoring. Die Idee auf der Kirchgasse eine «Eisfläche» oder eine «Eisbahn» zu errichten ist in Bearbeitung. Die Erfinder, Armando Pippitone und Rita Wettstein, haben in diesem Jahr für die Umsetzung keine Ressourcen. «Vielleicht nimmt die Idee jemand anderes auf oder sie wird im nächsten Jahr umgesetzt», hofft Steiner. Auch die Idee von Rosana Milone Virol eines Kinderhütedienstes ist interessant für die Innenstadt. Diese müsste jedoch zuerst mit dem Gewerbe ausgearbeitet werden.

Der Vorschlag von Christoph Zehnder einen Spielplatz inklusive Schach und Bocciabahn zu bauen fand in der Bevölkerung Anklang. So sind doch einige mit dem Spielplatz auf dem Elefantenplatz nicht glücklich. «Dafür sind im Finanzplan der Stadt jedoch keine Ausgaben vorgesehen. Solche Vorhaben sind sehr stark in den städtischen Planungsprozess eingebunden», erklärt Steiner. Die Idee wurde beim Stadtplaner deponiert und sowie alle eingegangenen Ideen im «Ideenspeicher» notiert.

Auch nicht prämierte Ideen wurden einige umgesetzt wie beispielsweise als das Duo Strohmann&Kauz in Bauarbeitermontur die Fussgänger mit frechen und kritischen Bemerkungen irritierten. Das Gewerbe Olten sorgte mit dieser Idee für eine Belebung der Baustellen.

Zentrale Ansprechperson

Das Gewerbe sowie die Kulturschaffenden sind bereit sich bei der Gestaltung der Innenstadt stark zu engagieren. Die Ideen sind vorhanden: Rund 25 Organisationen im Bereich Kultur und Gewerbe arbeiten zurzeit zusammen. Ziel ist, dass beispielsweise jeden Donnerstag, während des Abendverkaufes, auf der Kirchgasse eine kulturelle Veranstaltung stattfindet. Inspiriert und motiviert sind die Vereine durch den Erfolg der 23 Sternschnuppen.

Im Rahmen der «Innenstadt-Treffs» entstand die Forderung nach einer zentralen Ansprechperson in der Stadtverwaltung. «Ein verlässlicher Ansprechpartner, der bei Veranstaltungsideen berät, unterstützt sowie die notwendigen Abläufe in der Verwaltung koordiniert, wird gewünscht», berichtet Steiner, «anderenfalls besteht die Gefahr, dass viele Ideen versanden.» Dies bis zum Ende seines Mandats, Januar 2014, zu erreichen, ist sein Wunschziel. «Ich will, dass sich die Belebung der Innenstadt weiterentwickelt, alle Interessen berücksichtigt und vorhandene Synergien genutzt werden», sagt Steiner.

Eine benutzerfreundliche Homepage, die das Bewilligungsverfahren für Veranstaltungen in der Innenstadt vereinfacht respektive die verschiedenen Informationskanäle vereint, ist ein weiteres Projekt, dass er in Angriff nehmen wird. Die Gesprächskultur zwischen Bevölkerung und Stadt hat sich positiv verändert. Das Fazit von Steiner fällt gut aus: «Ich bin sehr zufrieden. Es gibt immer Sachen, die nicht funktionieren, aber das Meiste ist geglückt», strahlt er. Olten wird unterschätzt, deshalb sollte es nicht heissen «Nicht Aarau, nicht Zofingen, sondern Olten», sondern «Nicht Bern, nicht Zürich, sondern Olten», fügt er schmunzelnd, aber ernst gemeint, an.

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