Eine «Windmühle» fürs Kleinholz

Schulhaus Kleinholz: Das Projekt «windmolen» von neff neumann architekten ag in Zürich ist als Sieger aus dem Projektwettbewerb für das neue Schulhaus Kleinholz in Olten hervorgegangen. Als nächster Meilenstein wird dem Gemeindeparlament an einer der nächsten Sitzungen ein Kredit für die Ausarbeitung des Bauprojekts beantragt.

Die Jury spricht beim Projekt «windmolen» von neff neumann architekten ag in Zürich von einem überzeugenden und in sich stimmigen Projekt und empfiehlt es zur Weiterbearbeitung. (Bild: Visualisierung/ZVG)

Die Jury spricht beim Projekt «windmolen» von neff neumann architekten ag in Zürich von einem überzeugenden und in sich stimmigen Projekt und empfiehlt es zur Weiterbearbeitung. (Bild: Visualisierung/ZVG)

Die 15 eingereichten Wettbewerbsarbeiten für das Oltner Schulhaus können bis am 9. Oktober während der Öffnungszeiten des Stadthauses im 10. Stock besichtigt werden. (Bild: ZVG)

Die 15 eingereichten Wettbewerbsarbeiten für das Oltner Schulhaus können bis am 9. Oktober während der Öffnungszeiten des Stadthauses im 10. Stock besichtigt werden. (Bild: ZVG)

Die wachsende Stadt Olten braucht angesichts der steigenden Kinderzahlen ein neues Primar- schulhaus. Im Januar 2018 hatte das Gemeindeparlament entschieden, dass dieses im Kleinholz zu stehen kommt, wo das Wachstum mit rund 500 entstehenden Wohnungen derzeit am stärksten ist und das Schulhaus zu einem Mittelpunkt des Entwicklungsgebiets werden soll. Im September 2018 beschloss es, die neue Schulanlage mit 16 Klassen (4 Kindergärten und 12 Primarschul- klassen), Tagesstrukturen und einer neuen Dreifach-Turnhalle planen zu lassen. Die Aufgabe für den Projektwettbewerb bestand somit aus drei Teilprojekten: dem Schulhaus mit 16 Klassen inklusive Aussenanlagen, einer Dreifach-Turnhalle und einer Erweiterungsoption für acht Klassen mit Blick auf weiterhin steigende Schülerinnen- und Schülerzahlen. Da die Turnhalle auch von Vereinen genutzt werden soll, muss sie unabhängig vom Schulhaus funktionieren können und begehbar sein; für den Fall einer Etappierung der Investitionen darf ihr allfälliges zeitliches Ver- schieben das Gesamtprojekt nicht gefährden. Weitere Projektziele betrafen unter anderem die Nachhaltigkeit mit einem adäquaten Gebäudestandard wie zum Beispiel Minergie-P-Eco, eine Aufwertung der bestehenden ortsbaulichen Quartierstruktur, die Aufenthaltsqualität im Aussen- bereich, eine rationelle Bauweise, eine hohe Nutzungsflexibilität, ein kostengünstiger Betrieb und Unterhalt und ein schonender Umgang mit der Ressource Boden. Wichtige Anforderungs- parameter ergaben sich ferner aus dem pädagogischen Konzept.

88 Bewerbungen, 15 Eingaben

Das Submissionsgesetz verlangt bei der voraussichtlichen Auftragssumme ein offenes Verfahren. Daher erfolgt die Vergabe der Planerleistungen in der Regel bei einer grösseren Baute auf der Basis eines Wettbewerbes. Bereits Ende Dezember 2018 wurde der Projektwettbewerb im selek- tiven Verfahren öffentlich ausgeschrieben. Die attraktive Aufgabe bewog 88 Teams aus der gan- zen Schweiz, welche sich in den geforderten Disziplinen Architektur, Baumanagement, Baustatik, Landschaftsarchitektur, Gebäudetechnik und Energie/Nachhaltigkeit ausweisen konnten, zu einer Bewerbung. Für das Preisgericht, bestehend aus ausgewiesenen Fachpersonen mit den gefragten Kompetenzen und Vertreter/innen der Stadt, war es in der Folge eine grosse Herausforderung, im Rahmen der gestellten Anforderungen die geeignetsten 15 Planerteams auszuwählen, welche dann ein Projekt einreichen konnten. Die 15 Wettbewerbseingaben wurden vom Preisgericht in zwei Tagen auf die Anforderungen des Pflichtenhefts geprüft. Dabei wurden am ersten Tag in zwei Rundgängen sechs Beiträge in die engere Wahl aufgenommen, die am zweiten Tag dann rangiert wurden. Den ersten Preis erhielt dabei das Projekt «windmolen» von neff neumann architekten ag in Zürich. Es wird vom Preisgericht einstimmig zur Weiterbearbeitung empfohlen, weil es die ver- schiedenen Anforderungen sowohl städtebaulich, architektonisch, betrieblich und funktional wie auch ökonomisch am besten erfülle.

«Beeindruckende Leichtigkeit»

Eine grosse Qualität des Siegerprojektes in Holz-Beton-Hybrid-Bauweise sei, dass man nach jeder Bauetappe den Eindruck habe, dies sei die finale Lösung, schreibt die Jury weiter in ihrem Bericht: Die windmühlenartig angeordneten Vorsprünge gehörten typologisch zum Ausdruck der Schule. Gleichzeitig seien sie aber auch Andockstelle für die neue Turnhalle oder allenfalls später an- zubauende zusätzliche Schulräume. Vom Städtebau über die Architektur bis zur inneren Orga- nisation hinterlasse das Projekt den Eindruck, «als würde alles zueinander passen und in einer beeindruckenden Leichtigkeit ineinandergreifen». Unter die ersten sechs geschafft hat es mit Rang vier übrigens auch die Eingabe des aufgrund der Präqualifikation eingeladenen Oltner Bewerbers, des Generalplanerteams werk 1 architekten und planer ag mit Partnerfirmen. Die 15 eingereichten Wettbewerbsarbeiten können bis am 9. Oktober während der Öffnungszeiten des Stadthauses im 10. Stock besichtigt werden. Bereits an der Dezembersitzung soll das Gemeindeparlament über den erforderlichen Projektierungskredit für das neue Schulhaus befinden. Rund ein Jahr später ist eine Abstimmungsvorlage für das Oltner Stimmvolk zum Baukredit vorgesehen. Eröffnet werden soll das Schulhaus Kleinholz zu Beginn des Schuljahres 2023/24. sko

<link http: www.olten.ch>www.olten.ch 

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