Flexible Theaterbühne für die Oltner Innenstadt
«Marktplatz der Ideen» Am vergangenen Montag wurden die gesammelten Ideen zur Belebung der Oltner Innenstadt im Stadttheater vorgestellt. Von flexiblen Theaterbühnen bis umfunktionierten Pissoirs waren die unterschiedlichsten Ideen eingegangen.
Innerhalb von rund zwei Monaten sind knapp 120 Ideen bei der Stadtentwicklung eingegangen. Eine sechsköpfige Jury, zusammengestellt aus einem Exekutivmitglied, einem Vertreter der Stadtentwicklung, einem Vertreter der Innenstadt seitens Gewerbe, einem Vertreter Innenstadt-Anwohner und einem des Innenstadt-Kulturbereichs sowie dem Stadtschreiber. Der Quartierentwickler Tom Steiner stand der Jury beratend zur Seite. Ideen konnten in den folgenden fünf Kategorien bis Mitte Oktober eingereicht werden:
Dauernde oder regelmässige Aktivitäten
Einmalige Anlässe
Einkaufszentrum Innenstadt
Massnahmen, welche die Geschäfte an der Kirchgasse während der Umbauphase unterstützen
Ideen für das Eröffnungsfest der neuen Kirchgasse
Grosse Beteiligung
«Wir waren erfreut über die grosse Beteiligung am Ideenwettbewerb», so Quartierentwickler Tom Steiner. Sieben Projekte wurden von der Jury ausgewählt. Ein Unterstützungsbeitrag über 25’000 Franken wird auf die ausgewählten Projekte verteilt. DieJury traf ihre Entscheidung aufgrund von sechs Kriterien. Die Kreativität und Umsetzbarkeit waren Thema, aber auch die vorgesehene Beteiligung und Rolle der Ideengebenden bei der Umsetzung. Zudem musste der Nutzen und die Anschlussmöglichkeiten an das Bestehende oder an andere Projekte ersichtlich sein. Und zum Schluss sollten bisherige, bewährte Aktivitäten nicht konkurrenziert werden. «Die ausgewählten Ideen erhalten Unterstützung der Stadt bei der Bewilligung und Umsetzung», erklärt Steiner. Der Sinn des «Marktplatzes der Ideen» sei weniger die Prämierung eines Gewinners gewesen, sondern mehr die Vernetzung der verschiedenen Ideengeber. Durch diese Kontakte erhoffe man sich eine Ausarbeitung von einzelnen Ideen, präzisiert Steiner.
Vom Pissoir zum Kiosk
Auch originelle Ideengeber wollte die Stadtentwicklung belohnen. Deshalb wurde die originellste Idee jeder Kategorie mit einem Oltner Geschenkgutschein im Wert von250 Franken prämiert. Eine von der Jury als originellste Idee in der Kategorie «Dauernde oder regelmässige Aktivitäten» ausgewählte Idee war die Umgestaltung des Pissoirs beim Munzingerplatz in einen Ticketcorner,Veloverleih oder allgemein als zentrale Anlaufstelle. «Da Olten Tourismus bereits als Informationspunkt vorhanden ist und auch gewisse Punkte, wie beispielsweise offene Fragen bezüglich des Kunstmuseums vorhanden sind, ist eine solche Idee im Moment nicht umzusetzen, trotzdem ist der Vorschlag sehr originell», so Steiner.
Fixe Installationen
«Bei der Planung der bevorstehenden Kabarett-Tage versuchen wir stets das Geschehen in Olten in die Planung einzubeziehen», erklärt das Vorstandsmitglied und Verantwortlicher für die Infrastruktur, Hansruedi Kaeser. So kreierten die Vorstandsmitglieder unter der kreativen Führung des Gesamtleiters Claude Schoch, die Idee einer Grundausrüstung einer Kulturplattform auf der Kirchgasse. «In welcher Form diese Idee umgesetzt werden kann, muss mit Spezialisten und Fachpersonen abgeklärt werden», so Kaeser und fügt an: «Wir haben uns vorgestellt, welche Mittel wir für eine Veranstaltung der Kabarett-Tage benötigen und haben anhand diesen die Idee formuliert. In der Grundausrüstung soll eine Bühne vorhanden sein. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit Elemente für eine grössere und eine kleinere Bühne zu bauen. Zudem stellen wir uns fest installierte Stromanschlüsse (werden in der Attraktivierung umgesetzt) für Licht und Ton vor», erklärt der Leiter Infrastruktur. «Es wäre grossartig, wenn die Infrastruktur nur noch transportiert werden müsste und die anderen Einstellungen im Bereich Licht und Ton bereits vorinstalliert wären», erklärt Kaeser. In Richtung Stadtkirche sei eine Tribüne für rund 400 Zuschauer vorgesehen. «Zu überlegen wäre auch eine Einrichtung für den Backstagebereich, Wasseranschluss und eventuell eine Toilette. Vorstellen könnten wir uns auch eine Zusammenarbeit mit einem Restaurant in der Nähe der Kirchgasse.»
Zur Stärkung der Kulturstadt Olten
Diese Kulturplattform sei aber in der Benützung nicht nur für Veranstaltungen der Kabarett-Tage gedacht, sondern für alle möglichen kulturellen Darbietungen. Verwaltung und Unterhalt wäre Aufgabe der Stadt. «Eine gute Infrastruktur bietet für alle Seiten Vorteile. Der Künstler weiss, welche Infrastruktur er zu erwarten hat und der Gast kennt die Qualität im Bereich Ton und Licht», betont Kaeser. Für die verschiedensten Kulturveranstalter, wie die Jazz-Tage, die Tanztage, die Buchmesse, JugendArt oder Sternschnuppe könne die Bühne eine gute Grundlage bieten. Zur momentanen Situation in der Innenstadt meint Kaeser: «Ich verstehe den Unmut des Gewerbes, aber es handelt sich um einen Moment, der vorübergeht. Zudem empfinde ich die autofreie Umgestaltung als eine sensationelle Lösung, da sie die Möglichkeit zum Flanieren gibt und so für Passanten, aber auch für das Gewerbe eine Belebung bedeutet.»