Für Junge Perspektiven schaffen

Stiftung für berufliche Jugendförderung Ab März wird sich Stephanie Oetterli Lüthi mit der Zweigstelle AG/SO der Stiftung für berufliche Jugendförderung für Jugendliche einsetzen, die ihren Weg und eine Lehrstelle suchen.

Stephanie Oetterli Lüthi setzt sich für berufliche Anschlusslösungen für Jugendliche ein. mim)
Stephanie Oetterli Lüthi setzt sich für berufliche Anschlusslösungen für Jugendliche ein. mim)

Die Stiftung für berufliche Jugendförderung wurde vor acht Jahren von Daniel Heiz, heutiger Geschäftsführer und Vizepräsident, gegründet. Heiz führte damals eine Firma für Persönlichkeitstraining und stellte dabei fest, dass im Speziellen bei Jugendlichen der Bedarf nach einer Orientierungshilfe gross ist. Heute ist die Stiftung für berufliche Jugendförderung, mit Hauptsitz in Bern, mit Zweigstellen in neun Gebieten der Schweiz vertreten.

Direkter Nutzen

 

Stephanie Oetterli übernimmt die Zweigstelle AG/SO, die 2011 ins Leben gerufen wurde, per März dieses Jahres. Die Chemikerin war während den letzten Jahren als Geschäftsführerin von Dionex Europe Management AG in Olten tätig. «In meinem bisherigen Tätigkeitsbereich war ich ständigen Forderungen nach Quartalsergebnissen ausgesetzt. Deshalb habe ich mich entschieden in einen komplett anderen Bereich, in welchem der Nutzen direkter erkennbar ist, umzusteigen», erklärt die dreifache Mutter und fügt an: «Ich habe selbst Kinder in diesem Alter, die kurz vor dem Wechsel in die Berufswelt stehen, und habe auch bereits einige Jugendliche aus meinem Bekanntenkreis bei diesem Schritt begleitet.»

Eigenverantwortung wird grossgeschrieben

 

«Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zu den kantonalen Angeboten, wie beispielsweise zum Berufsinformationszentrum», erklärt Oetterli und fügt an: «Unser Angebot unterscheidet sich denn auch massgeblich von anderen.» Die Stiftung für berufliche Jugendförderung baut auf dem Prinzip auf, dass das Coaching von Personen geführt wird, welche vorher in der Privatwirtschaft tätig waren und wissen, was verlang wird.

Wenn ein Jugendlicher Interesse am Angebot der Stiftung hat, findet zuerst ein unverbindliches Erstgespräch statt, an welchem ein Elternteil dabei ist.Dabei wird abklärt, ob der Jugendliche genügend Eigeninitiative zeigt und somit eine Zusammenarbeit möglich ist. «Wenn ein junger Mensch keinen Willen zeigt, ist auch keine Zusammenarbeit möglich», betont die 45-Jährige. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, wird eine Vereinbarung unterschrieben, in welcher das Vorgehen in groben Zügen festgehalten wird.

Training und Coaching ist obligatorisch

 

Während einem dreitägigen Training, welches in Räumlichkeiten des Flörli in Olten durchgeführt wird, wird die Eigenverantwortung des Jugendlichen gefordert, ein Fahrplan erstellt, ein Vorstellungsgespräch und das Verhalten im Team besprochen. «Es ist wichtig den jungen Menschen Dinge aufzuzeigen, die man tun, und Dinge, die man lassen sollte. Zudem versuchen wir praktische Tipps zu vermitteln, beispielsweise zwei einfache Hilfestellungen, wie eine Konfliktsituation entschärft werden kann: Von 10 rückwärts zählen und drei Mal gut durchatmen», erklärt die Zweigstellenleiterin.

Erschwerte Bedingungen

 

Das Angebot der Stiftung wird meist von Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren genutzt. Meistens handelt es sich bei den Angebot-Nutzern um Jugendliche mit erschwerten Bedingungen. «Dies können persönliche Erlebnisse oder eine schwierige Situation zu Hause sein», berichtet Oetterli. Faulheit stehe selten im Zentrum, eher seien es Blockaden, Motivationsmangel, Ängste und mangelnde Eigenverantwortung, die dazu führen, dass es mit der Stellensuche nicht klappe, erklärt sie weiter.

Die Kosten für die Betreuung und Beratung müssen vom Jugendlichen, respektive seinen Eltern selbst getragen werden. Zwar hat die Stiftung mit einigen Kantonen Leistungsvereinbarungen getroffen, die Abklärungen mit dem Kanton Solothurn bezüglich einer Vereinbarung stehen jedoch noch bevor. «Wenn nachgewiesen werden kann, dass die Kosten weder von der Familie, noch von Bekannten getragen werden können, dann werden die Kosten von der Stiftung übernommen», erklärt Oetterli den Stiftungsgedanken.

Lehrstelle suchen

 

«Neben dem Coaching muss die junge Person eine Lehrstelle suchen. Wir nehmen dann als Stiftung Kontakt zu der Unternehmung auf und begleiten den Jugendlichen zum Vorstellungsgespräch», erklärt Oetterli. «Dadurch, dass bei uns die Betreuung nicht bei Vertragsabschluss beendet ist, sondern meist erst nach Abschluss der Lehre, können wir eine Erfolgsquote von 97% verzeichnen», fügt Oetterli an. Firmen wie beispielsweise Coop und die Raiffeisenbank zählt die Stiftung für berufliche Jugendförderung zu ihren Stifterfirmen.

«Ich habe während meiner Tätigkeit als Geschäftsführerin sehr viele junge Personen, auch teilweise direkt nach der Lehrzeit, eingestellt und durchwegs gute Erfahrungen gemacht. Die junge Generation packt gewisse Aufgaben und Problemstellungen von einer anderen Seite an und bringt dadurch neue Komponente in den Arbeitsalltag. Sie haben meist ein starkes Selbstbewusstsein und fordern, sind auf der anderen Seite aber auch sehr leistungsbewusst», ist Oetterli überzeugt.

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