Moritz Leuenberger hält die Laudatio

Kulturjahr 2023 Es läuft kulturell sehr viel in Olten im Jahr 2023. So lautet die Hauptbotschaft des «Mediencafé», an dem am vergangenen Donnerstag im «Magazin» zahlreiche Akteure städtischer Kulturinstitutionen teilnahmen. Im Mittelpunkt des kulturellen Geschehens stehen Anlässe zum Geburtstagskind Franz Hohler.

Sie informierten über die reichhaltigen Pläne im Oltner Kulturjahr – mit Schwerpunkt Franz Hohler: Exponentinnen und Exponenten der städtischen Kulturbetriebe sowie Stadtschreiber Markus Dietler (hinten rechts) und Stadtpräsident Thomas Marbet
Sie informierten über die reichhaltigen Pläne im Oltner Kulturjahr – mit Schwerpunkt Franz Hohler: Exponentinnen und Exponenten der städtischen Kulturbetriebe sowie Stadtschreiber Markus Dietler (hinten rechts) und Stadtpräsident Thomas Marbet (vorne rechts). (Bild: Bruno Kissling)

Obwohl eigentlich in Biel geboren und seit Jahrzehnten im Kanton Zürich wohnhaft, gilt der Kabarettist, Schriftsteller und Liedermacher Franz Hohler als einer der berühmtesten Oltner. Hier hat er seine Jugend verbracht. In diesem Jahr, am 1. März, wird er 80 Jahre alt – und wird dafür in seiner Heimatstadt umfassend gefeiert, gleichsam mit einer Art «Franz-Hohler-Halbjahr» zwischen 5. Mai und 5. November. So weit, so bekannt.

Am letzten Donnerstag nun gaben in einem «Mediencafé» im Restaurant Magazin beteiligte Institutionen etwas mehr über ihre Pläne preis. Vier Ausstellungen, ein Theaterstück und zwei Begleitpublikationen sollen Werk und Wirken Hohlers hochleben lassen. Unter anderem. Weiteres mehr ist angedacht, teilweise aber noch nicht spruchreif. «Es liegt ein kulturell spannendes Jahr vor uns», ist sich Stadtpräsident Thomas Marbet sicher.

Gemäss Stadtschreiber Markus Dietler, Organisator des Mediencafés, sollte der gemeinsame Auftritt vieler Exponenten städtischer Kulturbetriebe deren Vernetzung zeigen. Auch und gerade anlässlich der Hohler-Feierlichkeiten arbeiten viele Institutionen eng zusammen. Luisa Bertolaccini, Leiterin des Historischen Museums und offenkundig ein grosser Fan Hohlers, betonte, dass die verschiedenen Anlässe unter anderem «dazu anregen sollen, die eigene Kreativität zu entdecken». Und auch «ernsthaftere Anliegen» wie zum Beispiel die Leseförderung sollen nicht zu kurz kommen. Bertolaccini entwickelte gemeinsam mit Dorothee Messmer und Katja Herlach vom Kunstmuseum sowie Franz Hohler selber die Idee, in seiner Geburtsstadt Olten ein grosses Projekt zu seinem 80. Geburtstag umzusetzen.

In der am 6. Mai startenden Ausstellung im Historischen Museum gehe es primär darum, «seinen Werdegang und seine immense Kreativität in einen zeitgeschichtlichen Rahmen zu stellen». Der Arbeitstitel dieser Ausstellung lautet «Ein bunter Strauss zum Achtzigsten». Es werde eine «analog-interaktive» Ausstellung sein. Angesprochen werden soll ein «breites Zielpublikum». Am Vorabend soll ein Alt-Bundesrat dafür sorgen, dass die Hohler-Feierlichkeiten auch weit über Olten hinausstrahlen. Am 5. Mai, verriet Stadtschreiber Dietler, wird Moritz Leuenberger die Laudatio auf den grossen Oltner Sohn halten. Und zwar werde der enge Freund des Jubilaren «kein Porträt machen, sondern eine launige Eröffnung halten».

Hohler selbst richtet Ausstellung aus

Bis zu 20 Kunstschaffende werden an einer von drei Hohler-Ausstellungen des Kunstmuseums mitwirken, unter anderem bekannte Namen wie Roman Signer oder Pipilotti Rist. Diese Kunstschaffenden verbinden mit Hohlers umfangreichem Werk persönliche Erinnerungen. Eine der drei Ausstellungen wird der Jubilar gleich selber ausrichten, ausgehend von der Ausstellung «Schatzkammer Sammlung» im obersten Stockwerk des Kunstmuseums. Dessen Leiterin Dorothee Messmer zeigte sich überzeugt, dass das eine «sehr spezielle Sammlungsausstellung geben wird». In der Stadtkirche – Hohler ist der Christkatholischen Kirche seit seiner Jugend eng verbunden – wird zudem eine besondere Fotoausstellung gezeigt: ein Einblick in Hohlers kreatives Schaffen, das bisher noch wenig bekannt ist.

«Franz-Hohler-Gala» am 8. Mai

Auch Alex Summermatter, sowohl bei den Oltner Kabarett-Tagen als auch beim Buchfestival in leitender Funktion, wird Hohler eine prominente Plattform bieten. Am 8. Mai etwa werde es im Rahmen der Kabarett-Tage eine «Franz-Hohler-Gala» geben, Anfang November dann werde der Wahlzürcher «eine prägende Rolle am Buchfestival haben». Konkreteres stellte Summermatter für später in Aussicht.

Daneben beteiligen sich weitere Institutionen beim «Festival» zu Ehren Franz Hohlers. Ein reiches Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm für verschiedene Alters- und Interessensgruppen wird die Projekte begleiten. Selbst dem im Haus der Museen angesiedelten Archäologischen Museum des Kantons Solothurn ist es gelungen, eine Verbindung zu Hohler herzustellen – über dessen Kinderbuch «Tschipo in der Steinzeit». Das Duo «Hart auf Hart» mit dem Oltner Rhaban Straumann wird im Historischen und im Kunstmuseum zudem zehnmal das von Franz Hohler geschriebene Theaterstück «Das Zugunglück» aufführen. Und die Stadtbibliothek wird heuer gemäss deren Leiterin Dorothee Windlin ganz gezielt Dutzende Bücher Hohlers in den Vordergrund rücken.

Franz Hohler wird 2023 im kulturellen Leben Oltens also eine herausragende Rolle einnehmen. Darüber hinaus, betonte etwa der Stadtschreiber, werde es «eine ganze Palette» von weiteren spannenden kulturellen Anlässen geben. So rührte Peter Flückiger, Leiter des Naturmuseums, kräftig die Werbetrommel für die derzeit laufende Ausstellung «Eiszeit». Oder für die bereits traditionellen Aktivitäten rund um Ostern, mit lebenden Küken und (Oster-)Hasen. Im Kunstmuseum können neben den bereits erwähnten drei weitere lohnenswerte Ausstellungen besucht werden, die erste namens «Tafelsilber» noch bis Ende Februar.

Zwei neue leitende Angestellte

Zum Schluss des Mediencafés stellten sich zwei neue leitende Angestellte im Oltner Kulturbereich gleich selber vor. Zum einen die neue Stadtarchivarin Sandra Morach, die ihre Arbeit per Anfang Februar aufgenommen hat. Die 33-Jährige mit Wohnsitz in der Oltner Altstadt folgt auf Marc Hofer. Bereits «angekommen» in der Jugendbibliothek ist Simone Fasola. Die 47-jährige amtiert seit Oktober als Leiterin des Bereichs Kind und Jugend bei der Bibliothek Olten.

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