Offene Zukunft trotz gutem Start

Momentum Olten Die Trendsporthalle Momentum hat vor rund einem halben Jahr ihren Betrieb aufgenommen. Nach einem fulminanten Start leidet nun auch sie unter dem budgetlosen Zustand von Olten und musste deswegen die Öffnungszeiten anpassen.

Alexander Troitzsch (l.), Präsident der Genossenschaft Trendsporthalle Olten und Mike Wullschleger von den Rollbrättbuebe im Loungebereich des Momentum Olten. (Bild: Franz Beidler)
Alexander Troitzsch (l.), Präsident der Genossenschaft Trendsporthalle Olten und Mike Wullschleger von den Rollbrättbuebe im Loungebereich des Momentum Olten. (Bild: Franz Beidler)

An einem sonnigen Nachmittag im Spätherbst des Vorjahres, dem Samstag, 3. November, öffnete jenes Vorhaben seine Tore, für das sich die Genossenschaft Trendsporthalle Olten schon so lange eingesetzt hatte: das Momentum Olten. Unter dem Dach der ehemaligen alten Brocki an der Industriestrasse 142 in Olten schlossen sich Kletterer und Skater zusammen und richteten ein Skatepark und eine Kletterhalle ein. Die Eröffnung übertraf die Erwartungen der Organisatoren und wurde zum Kletter- und Skatefest. Das grosse Interesse der Bevölkerung machte erneut deutlich, dass ein Bedarf für die beiden Trendsportarten vorhanden ist. Seither konnten mehr als fünfzig Abonnenten gewonnen werden. Rund ein halbes Jahr später sitzen Alexander Troitzsch, der Präsident der Genossenschaft Trendsporthalle Olten und Mike Wullschleger vom Skateverein Rollbrättbuebe in der hauseigenen Lounge über dem Eingang. «Den haben wir zum Jahres- wechsel eingerichtet», berichtet Troitzsch. Dahinter befindet sich seither auch ein Fitnessbereich inklusive Campus-Board, einer Einrichtung für Kletterer, an der sie ihre Fingerkraft trainieren können. Die erweiterte Ausstattung trägt zur Attraktivität der Halle bei. «Seit dem Frühling haben wir zudem ein Team, das immer neue Kletterrouten entwirft», erklärt Troitzsch. Das Schraub-Team, wie es intern genannt wird, baut die Kletterwände entsprechend um. «Kletterer brauchen immer neue Probleme», erklärt der Präsident lachend. «Die Abwechslung ist wichtig, um sich nicht an eine bestimmte Route zu gewöhnen.» Sonst würde der Trainingseffekt beim Bouldern wegfallen. Ausserdem werde die Abwechslung von einer Kletterhalle auch erwartet.

Bobby Cars im Skatepark

Am Skatepark in der anderen Hallenhälfte wurde seit der Eröffnung nichts mehr verändert.
«Auf den Hindernissen sind alle Arten von Tricks möglich», erklärt Wullschleger. Deshalb seien keine neuen Elemente geplant. Jedoch sei die Möglichkeit, Skateboards und Trottinette auszuleihen, für den Betrieb des Skateparks wichtig. «Das wollen wir noch ausbauen», erklärt Wullschleger. Er selber wird sich in Zukunft noch mehr für das Momentum engagieren. An der kommenden Generalversammlung der Genossenschaft wird er sich zur Wahl stellen, um als Jugendbeauftragter den Vorstand zu erweitern. Das jüngste seiner Projekte im Momentum startet am Sonntag, 5. Mai und richtet sich an Kinder bis sechs Jahre. «Von 10 bis 12 Uhr können die Kinder in Bobby Cars über den Skatepark fahren. Wir passen auf sie auf, während die Eltern einen Kaffee geniessen», erklärt Wullschleger das Konzept. Selbstverständlich bleibt der Skatepark für alle anderen in dieser Zeit geschlossen.

Kurswesen und Veranstaltungen als wichtige Einnahmequelle

Ein wichtiger Meilenstein stellt das Kurswesen dar, das Anfang März den Betrieb aufgenommen hat. «Davor gab es den Schulsport, sowohl beim Klettern wie beim Skaten», erklärt Troitzsch.
Nun biete man in beiden Sportarten Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse und bei Bedarf auch Einzelunterricht an. Ebenfalls erfolgreich gestartet sind die Veranstaltungen. Die «Friday Boulder Nights» im Winter seien gut besucht gewesen und das Momentum habe bereits zahlreiche Schulbesuche und Kindergeburtstage beheimaten dürfen. Am Samstag, 25. Mai findet der «Girls Skate Jam» statt, wo rollbrettbegeisterte Frauen zusammenkommen, um gemeinsam zu fahren. «Kurswesen, Schulbesuche und Veranstaltungen sind wichtige Einnahmequellen für uns», erklärt Troitzsch.

Budgetstreit bedroht auch Momentum

Die Finanzierung ist denn auch das Einzige, woran die Trendsporthalle noch scheitern könnte. «Um das Momentum hat sich eine Community entwickelt, die viel ehrenamtliche Arbeit leistet», bestätigen Wullschleger und Troitzsch. Doch der Budgetstreit der Stadt Olten bedroht das Momentum. «Die 13’000 Franken Subventionen vom ersten Quartal dieses Jahres sind ausgefallen», zeigt der Präsident auf. Um Kosten zu sparen, wurden die Öffnungszeiten gekürzt. Seit dieser Woche verfügt die Halle zudem über ein Badge-System mit Videoüberwachung, so dass Abonnenten unlimitierten Zutritt geniessen. «So bleibt die Halle attraktiv, ohne dass die Personalkosten steigen», sind sich Wullschleger und Troitzsch einig. Nach wie vor sei man aber auf ehrenamtliche Arbeit angewiesen, um das Momentum zu betreiben. Und das obwohl die Stadt die 13’000 Franken Subventionen für das zweite Quartal überwies. «Es gibt Kletterhallen, die selbsttragend sind, Skateparks jedoch nicht», erklärt Troitzsch. Dabei seien diese ein wichtiger Pfeiler in der Jugendförderung. «Hoffentlich können wir Ende Mai mit der Stadt zügig eine neue Leistungsvereinbarung ausarbeiten. Sonst wird es 2020 das Momentum in der Form nicht mehr geben.»

<link http: www.momentumolten.ch>www.momentumolten.ch

 

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