Restaurierung der Travaglini Figuren abgeschlossen
Figuren von Piero Travaglini Seit vergangener Woche sind die Restaurierungsarbeiten an den drei Betonfiguren des Künstlers Piero Travaglini abgeschlossen. Voraussichtlich im Juni sollen diese neu vor dem Bornblick platziert werden können.
Am letzten von vier Arbeitstagen besuchte der Stadtanzeiger die beiden dipl. Konservatoren-Restauratoren FH/SKR Kathrin Harsch und Beat Waldispühl im Oltner Werkhof. Während ihrer Ausbildung an der Hochschule der Künste Bern HKB lernten sich die freischaffenden Restauratoren kennen und arbeiten seither gelegentlich gemeinsam an Aufträgen. Anfangs April wurde die sitzende Betonfigur des Malers und Bildhauers Piero Travaglini von der Hauptgasse zu den anderen beiden Figuren in den Werkhof transportiert. Letztere wurden 2013 beim Umbau der Kirchgasse/Eingang Hauptgasse entfernt, weil man den Übergang offener gestalten wollte. Die drei Figuren gehören neben dem Werk «Remonte!» auf der Bahnhofsbrücke und dem «Oltner Eisenstorch» im Stadtpark zu den Kunstwerken im öffentlichen Raum, die auf Empfehlung der Kulturförderungskommission restauriert werden.
Reinigung mit Feindampf
«Der Beton der Figuren war schwarz. Schmutz, der sich aufgrund von Feuchtigkeit und den Abgasen entwickelt hat. Zudem waren die Kunstwerke mit rotem Graffiti verschmiert und einige Stellen, insbesondere am Sockel, abgebröckelt», erklärt Kathrin Harsch und zeigt die Behandlungsschritte auf: «Mit einer Lauge, bestehend aus Salmiak und Wasser, haben wir die Figuren eingestrichen, um den biogenen Bewuchs zu lösen. Daraufhin reinigten wir die Kunstwerke mit einem Feindampfgerät, also mit Dampf und Wasser. Wir konnten glücklicherweise keine rostende Armierung feststellen, was bedeutet, dass sich die Skulpturen insgesamt in einem guten Zustand befinden.»
Unvorhergesehenes gehört zum Beruf
Während des Reinigungsprozesses stellten die beiden Restauratoren fest, dass die Figuren einst bereits mit einer Wachs-Hydrophobierung behandelt wurden. Ein Vorgang, der für Wasserabweisung bei Betonelementen sorgt. «Wir hatten deshalb Schwierigkeiten, ein gleichmässiges Reinigungsergebnis zu erzielen», erklärt Harsch, die sich in ihrer Masterarbeit der Reinigung von Betonskulpturen widmete. Aus diesem Grund können die Kunstwerke nicht mehr hydrophobiert werden. «Dies ist jedoch kein Problem, wenn beim neuen Standort darauf geachtet wird, die Kunstwerke nicht im Schatten eines Baumes zu stellen. Wir werden ausserdem Algizid, eine wässerige Lösung, auftragen, die einen neuen Bewuchs hinauszögern wird», erklären die Restauratoren. Daneben mussten die abgebröckelten Stellen mit neuem Material aufgefüllt werden. «Nach dem Reinigungsprozess wird wieder besser erkennbar, dass es sich nicht um einen reinen Beton handelt, sondern um einen, der mit kleinen farbigen Steinen versehen ist», erklärt Harsch. Zum Glück fanden die beiden Restauratoren gleich neben ihrem Arbeitsplatz beim Werkhof eine Menge Kieselsteine, die sich perfekt eigneten, um die Ausbesserung möglichst originalgetreu auszuführen.
Gefahr einer Beschädigung zu gross
Als einer der letzten und abschliessenden Arbeitsschritte hätten die Risse mit pigmentiertem Mikrozement aufgefüllt werden sollen. Diese spezielle Mischung wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Fachhochschule Bern getestet. Doch daran, die Arbeiten wie geplant abzuschliessen, war an diesem Tag nicht zu denken. Eisig kalt wehte der Wind über den Hinterhof des Werkhofes. «Wir können heute leider nicht an den Objekten arbeiten, da die Gefahr einer Frostsprengung zu gross ist», erklärten die beiden Restauratoren, die auf wärmere Temperaturen hoffen mussten. Inzwischen sind nun aber alle Arbeiten abgeschlossen und dem voraussichtlichen Transport in diesem Juni an den neuen Standort auf dem Mergel-Platz an der Bannstrasse neben dem Bornblick steht somit nichts mehr im Weg. Dabei sein werden an diesem Tag auch Vertreter des Kunstmuseums Olten, um die korrekte Platzierung der Objekte mitzubestimmen. mim