Sauberes Olten mit «Gianni»
Fairmüllen Kürzlich wurden die Aktivitäten rund um die Aktion «Fairmüllen» von Vertretern der Stadt und des Werkhofs vorgestellt. Appelliert wird an die Einsicht der Bürger den Müll nicht achtlos wegzuwerfen. Dieser achtlos weggeworfene Müll kommt die Oltner teuer zu stehen, verschlingt die Entsorgung doch rund eine halbe Million Franken Steuergelder.
Am vergangenen Donnerstag begrüsste Stadtrat und Baudirektor Martin Wey Vertreter aus Politik und Verwaltung und einige Personen aus der Bevölkerung vor der Stadtkirche Olten. Alle beäugten neugierig die zwei Männer in weissen Schutzanzügen, welche auf einem Tisch mit Reagenzgläsern, mit Lupen einen Abfallsack durchsuchten. Vor der Stadtkirche parkte die Stadtpolizei ihr Informationsfahrzeug.
Der «Tatort Soko Abfallsünder» wurde im Rahmen des Startevents lanciert. Organisiert wurden die Aktivitäten rund um die Aktion «Fairmüllen« auch dieses Jahr wieder von Renate Schwitter, Leiterin Administration des Werkhofes in Zusammenarbeit mit der Werbeagentur Augenweide. «Zu den Aufgaben des Werkhofes gehört die Abfallentsorgung, die Reinigung der Strassen und Toilettenanlagen der Stadt Olten. Zunehmend stellen die Mitarbeiter des Werkhofes jedoch fest, dass sie viel Zeit mit der Reinigung von öffentlichen Plätzen verbringen. Auf Spiel- und sonstigen öffentlichen Plätzen sind besonders nach den Freitags- und Samstagsnächten viele Scherben und Gläser zu finden», erklärt Renate Schwitter und fügt an: «Nicht selten werfen Personen den Abfall auf den Boden, obwohl einige Meter daneben ein Abfalleimer steht. Vorletzten Freitag haben die Mitarbeiter auf dem Munzingerplatz 15 Flaschen, teilweise zerschlagen, eingesammelt.»
Wild-Entsorger werden gefunden
«Manchmal werden uns illegale Entsorgungen gemeldet. In diesen Fällen fotografiert die Stadtpolizei den Abfallsack und bringt ihn zur Durchsicht in den Werkhof. Meistens ist es möglich den Eigentümer des Abfalls mit Hinweisen zur Wohnadresse ausfindig zu machen. Der Abfallsünder wird von der Stadtpolizei verzeigt. Kürzlich wurde eine Person mit 550 Franken gebüsst», so Renate Schwitter. Im Verhältnis zur gesamten Abfallmenge machen die illegal entsorgten Siedlungsabfälle nur ungefähr ein Prozent aus. Littering ist besonders in den Sommermonaten ein grosses Problem, erklärt Schwitter weiter.
Die Stadtpolizei ist ermächtigt Abfallsünder zu büssen, uniformiert und in zivil. «Es ist schwierig als uniformierter Polizist Abfall- und Litteringsünder zu überführen», merkt Polizeikommandant Mark Haggenmüller an. Wer würde auch neben einem Polizisten seinen Abfall auf den Boden werfen.
Zur Sensibilisierung aufgerufen
«Eine ungepflegte Stadt vermittle oftmals, besonders in der Nacht, ein Gefühl der Unsicherheit», so Stadträtin Iris Schelbert in ihrer Rede und fügte an: «Zudem betreffe die Abfallproblematik auch den Wald und die Parkanlagen, welche der Bevölkerung jedoch als Naherholungsgebiet zur Verfügung stehen sollten.»
Mit der fünften Wegwerfmeisterschaft, welche bereits im Bifang Schulhaus begonnen hat und am12. Juni im Hübeli Schulhaus, am20. Juni im Sälipark und am 30. Juni im Schwimmbad Olten stattfindet, versucht der Werkhof die 7- bis17-Jährigen für das Thema Abfall zu sensibilisieren.
Vom 25. Mai bis 5. Juli ruft der bereits im letzten Jahr für den Werkhof im Einsatz stehende «Gianni», im Radio 32 und im Kino zu mehr Ordnung auf. «Gianni ist eine Figur, welche von uns gegründet wurde», so Renate Schwitter. Er erinnert daran, den Abfall pünktlich bis 7 Uhr bereits zu stellen. In letzter Zeit hätten sich gewisse Quartiere nicht mehr an diese vorgegebene Zeit gehalten, so Schwitter und fügt an: «Wenn wir eine Tour ändern müssen, kann es jedoch sein, dass wir früher als üblich den Abfall einsammeln.»
5. Bring- und Holtag
Am kommenden Samstag findet ebenfalls zum 5. Mal der Bring- und Holtag im Werkhof statt. Von 9.30 bis 11 Uhr werden einwandfreie Gegenstände angenommen und der Tausch findet von 11.30 bis 13.30 Uhr statt. Der beliebte Anlass ähnelt inzwischen einem kleinen Stadtfest und so ist der Werkhof auch für das leibliche Wohl der Gäste besorgt.