«Schuldenfalle ade»
Schuldenberatung Aargau-Solothurn - In der heutigen Zeit ist es schwierig, immer den Überblick über Einkommen und Ausgaben zu behalten. Wer mit seinem Budget nicht mehr zurechtkommt, dem hilft die Schuldenberatung Aargau-Solothurn.

Geld ist in der Schweiz ein Thema, über das niemand gerne spricht. Und schon gar nicht, wenn man Schulden hat. Um diesen Leuten Hilfe anzubieten, gibt es den Verein Schuldenberatung Aargau-Solothurn. Dieser wurde 2010 aus dem Verein Fachstelle für Schuldenfragen Aargau und dem Solothurnischen Verein für Schuldensanierung zusammengeschlossen. Die Schuldenberatung AG-SO hat ihren Hauptsitz in Aarau mit einer Zweigstelle in Grenchen. Andrea Fuchs ist für die Prävention verantwortlich und erklärt: «Wir haben sowohl vom Kanton Aargau wie auch vom Kanton Solothurn einen Leistungsauftrag erhalten. Dieser umfasst die Beratung der Bevölkerung in Finanz- und Schuldenfragen und Prävention.»
Klienten motivieren
Wie es der Name bereits sagt, ist die Hauptaufgabe der Schuldenberatung AG-SO die Klienten bei der Lösung ihrer Schuldenprobleme zu beraten. «In der heutigen Zeit ist es manchmal schwierig den Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu behalten», meint Fuchs, so gerate man schnell in die Situation, dass man nicht mehralle ausstehenden Beträge bezahlen kann. Als erster Schritt ist dann eine telefonische Kurzberatung möglich. Wenn der Klient mehr Unterstützung braucht und möchte, kann er sich für ein Gespräch anmelden. Dazu ist ein Anmeldeformular mit allen Einnahmen, Ausgaben und Schulden auszufüllen. Mit Hilfe dieses Formulars kann sich der Berater einen Überblick über die Schulden verschaffen. «Oft hilft dieser Überblick auch den Klienten selber, die nicht mehr genau hingeschaut haben, wie ihre Situation überhaupt aussieht», erklärt Fuchs. In einem ersten Gespräch wird die finanzielle Situation eingehend zusammen analysiert. Fuchs sagt: «Wir zeigen kurz- und langfristige Möglichkeiten und Wege auf. Die Leute sind motivierter, wenn sie sehen, dass ihre Situation gar nicht so aussichtslos ist, wie sie dachten.»
Filmprojekt «HeschNoCash» fürJugendliche
Neben der Beratung in Schuldenfragen will die Schuldenberatung AG-SO Schulden präventiv vorbeugen. Dies beinhaltet einerseits gezielte Information auf der Webseite. «Das Internet ist ein guter Weg um auch junge Erwachsene zu erreichen», sagt Fuchs. Diese kämen nicht an einen Kurs für den richtigen Umgang mit Geld, da müsse man schon ein bisschen kreativer sein. Zu diesem Zweck wurde das Filmprojekt HeschNoCash realisiert, das Jugendliche dazu animieren soll, über den eigenen Umgang mit Geld nachzudenken. Weiter stehen Interessierten zum Beispiel Informationen zur Erstellung eines Budgetplans, zu Schuldenfallen, Tipps im Umgang mit Geld, Hinweise für die Risikoabwägung bei Leasing und Krediten sowie Merkblätter und Mustervorlagen zur Verfügung.
Geldausgeben will gelernt sein
Als zweite vorbeugende Massnahme betreibt der VSAS gezielte Präventionsmassnahmen. Dabei geht es in erster Linie darum, Eltern und Lehrer zu sensibilisieren. Fuchs betont: «Es ist wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern über Geld und Lebenskosten sprechen oder dass das Thema in der Schule aufgegriffen wird.» Fuchs führt regelmässig Elternabende durch, gibt Kurse für Lehrpersonen oder entwickelt Projekte für die Schule. Fuchs ist der Meinung, dass Kinder frühzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld lernen müssen. Deshalb empfiehlt sie den Eltern, auch schon zu Beginn der Oberstufe, zusätzlich zum Taschengeld ein Kleidergeld einzuführen. «Am Anfang brauchen die Kinder vielleicht noch ein bisschen Unterstützung, aber sie lernen schnell», sagt Fuchs. So lernen Jugendliche, dass Geld nicht nur für den Ausgang, sondern vor allem für notwendige Dinge da ist. Sie versuchen eher etwas zu sparen, da sie es als ihr eigenes Geld ansehen, erklärt Fuchs.
Budgetberatung zur Schulden-vorbeugung
Neu umfasst der Leistungsauftrag des Kantons Solothurn auch eine Budgetberatung. «So wie wir das Auto regelmässig in den Service bringen, sollten wir auch unser Budget immer wieder überarbeiten», sagt Fuchs. Vor allem wenn eine neue Lebenssituation eintrete. So könne frühzeitig erkannt werden, wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Fuchs betont: «Ein Budget aufstellen ist gar nicht so einfach, erfahrene Beraterinnen stellen ihr Fachwissen gerne zur Verfügung.» Zusätzlich hat die Stelle ein breites Netzwerk und kann einen Klienten auch an eine andere Organisation weiter verweisen, wenn er dort besser aufgehoben ist. Barbara Zobrist, Stellenleiterin, sagt weiter: «In Olten arbeiten wir zum Beispiel eng mit der Arkadis zusammen. Wennjemand Sozialhilfe empfängt oderarmutsbetroffen ist, weisen wir die Person dorthin weiter.»