Grenzen sprengen

Konzert/Schauspiel Am 28. September debütiert das aufstrebende Ensemble Bayona im Stadttheater Olten, tags darauf zeigt das Theater das biografische Schauspiel «Marie Curie».

Eine Ikone: Marie Curie. (Bild: Hermann Posch)
Eine Ikone: Marie Curie. (Bild: Hermann Posch)

Das 2016 gegründete spanische Ensemble Bayona präsentiert am Dienstag, 28. September, um 19.30 Uhr im Stadttheater Werke, in denen sich Bartók, Stravinsky und Schoenfield auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit der traditionellen (Volks-)Musik ihrer Heimat auseinandersetzten. Ergänzt wird das Programm von Werken Prokofievs und Korngolds, deren Anlehnung an ihr kompositorische Schaffen im Bereich Filmmusik unverkennbar ist. Bayona bringt Musik aus dem 20. und 21. Jahrhundert an ein breites Publikum. Es besteht aus einer flexiblen Formation, welches je nach Programm Streicher, Bläser und Perkussion kombiniert. Die Mitglieder sind junge Musikerinnen und Musiker auf internationalem Niveau, welche alle ein gemeinsames Ziel verfolgen: Sie wollen dem traditionellen klassischen Konzertpublikum die Augen und Ohren für neue Erfahrungen öffnen. Das Ensemble ist auch interessiert am Repertoire der vorherigen Jahrhunderte und scheut sich nicht davor, Genres zu durchmischen und Grenzen zu sprengen.

Ein Stück Weltgeschichte im Stadttheater

Sie war Europas erste Doktorin der Naturwissenschaften. Sie war Frankreichs erste Professorin. Sie war die erste Frau, die einen Nobelpreis bekam und der erste Mensch, der noch einen zweiten erhielt. Marie Curie, die als Maria Sklodowska am 7. November 1867 in Warschau geboren wurde, gilt bis heute als Ikone, als Vorzeigeforscherin und Kämpferin gegen Widerstände in einer von Männern dominierten Welt. Alles, was sie tat, war unerhört: Sie forderte die Anerkennung für den Anteil ein, den sie an der gemeinsamen Forschung mit ihrem Ehemann Pierre hatte. Nach seinem Tod übernahm sie seinen Lehrstuhl. Als Witwe leistete sie sich eine Affäre mit einem jüngeren Mann und vermutlich eine Beziehung mit einer Frau. Und als Mutter zog sie zwei emanzipierte Töchter gross. Sie prägte eine ganze Forscherinnendynastie, die über Jahrzehnte weiterwirkte.

Doch wie schaffte sie das alles? Welche innere Kraft, welche unbändige Neugier auf Wissen und Forschung haben diese aussergewöhnliche Frau angetrieben? Wie gelang es ihr, sich gegen alle Angriffe der Gesellschaft, der Neider und der Klatschpresse zu behaupten? Es galt tiefe Krisen zu überwinden. Nach dem plötzlichen Unfalltod ihres Mannes Pierre erschien ihr ihre ganze Existenz als sinnlos und vergeblich.

Albert Einstein nannte sie seine «trotzige Schwester» und würdigte sie: «Sie war von einer Stärke und Lauterkeit des Willens, von einer Härte gegen sich selbst, von einer Objektivität und Unbestechlichkeit des Urteils, die selten in einem Menschen vereinigt sind.» Am Mittwoch, 29. September, zeigt das Stadttheater Olten um 19.30 Uhr das biografische Schauspiel «Marie Curie». pd

www.stadttheater-olten.ch

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