Seltener Bach-Genuss in Trimbach

BACH-Konzerte Olten Im Rahmen der «Bach-Konzerte Olten» erklingen am ersten Mai-Sonntag um 17 Uhr eine der selten zu hörenden Kantaten und ein farbiger Strauss mit Orgel-werken, diesmal in der Mauritiuskirche in Trimbach.

Am Sonntag, 5. Mai sind in der Mauritiuskirche in Trimbach Kantaten und Orgel-werke von Johann Sebastian Bach zu hören. (Bild: ZVG)
Am Sonntag, 5. Mai sind in der Mauritiuskirche in Trimbach Kantaten und Orgel-werke von Johann Sebastian Bach zu hören. (Bild: ZVG)

Die vollständige Bezeichnung der Kantate BWV 170 ist «Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust». Gelegentlich könnten wir die Textdichter der Barockzeit und deren kräftige, saftige Sprache schon beneiden: Da wird nicht schöngefärbt, nivelliert – vielmehr drastisch geschildert. Das mag auch den kreativen Komponisten wie Johann Sebastian Bach nur recht gewesen sein. So friedlich die Überschrift auch tönt, es geht um eine regelrechte Abrechnung mit den allzu menschlichen Schwächen und Verfehlungen. Da wird die Welt als «Sündenhaus» bezeichnet, die nur «Hass und Neid in ihren Höllenliedern» verbreitet. Immerhin: Die Auslegung, die Antworten gibt Meister Bach in seiner Musik.

Wer Bach sagt, meint auch Orgel

Die Kantate 170 besticht durch einige Besonderheiten. Der Altus als einzige Singstimme, in Trimbach wird das der schon mehrfach im Rahmen der Bach-Konzerte zu hörende Gabriel Jublin sein, dann die exquisite Instrumentierung mit Streichern, Oboe d’amore und konzertierender Orgel – ein wunderbarer Gegensatz zur heftigen, aufrüttelnden Sprache. Wer Bach sagt, meint immer auch Orgel. Darum sollen im Verlaufe der Bach-Konzerte Olten schlussendlich sämtliche Orgel- werke des Meisters gespielt werden. Eröffnet wird das Trimbacher Konzert mit der Toccata D-moll, bekannt als die «Dorische», ein schwung- und fantasievoller Konzertsatz mit unwiderstehlicher Motorik und effektvollen (vorgeschriebenen) Manual-Wechseln. Der Toccata schliesst sich eine ausladende Fuge an, eine schon fast monumentale Komposition mit raffiniert ineinander verwobenen Themen und Gegenthemen.

Melodie möglichst vielfältig variieren

Gegen Ende seines Lebens hat Bach viele seiner Orgelwerke in Sammlungen zusammengefasst, dabei auch überarbeitet, optimiert. Aus der Sammlung «Achtzehn Choräle verschiedener Art» (heute auch bekannt als Leipziger Choräle) erklingen «Von Gott will ich nicht lassen» und «Jesus Christus unser Heiland». Beide Bearbeitungen präsentieren die Lied-Melodie im Pedal. Zu den besonderen Fähigkeiten (und Aufgaben) der Organisten gehört es seit je, die Melodie eines Liedes möglichst vielfältig und farbig zu variieren. Aus dieser Sparte erklingt die Variationenreihe (Partita) über «O Gott, du frommer Gott (BWV 767). Bach hat dabei versucht, jede der ursprüng- lichen acht Strophen möglichst charakteristisch auszudeuten, auch zur eigenen Reflexion der Zuhörenden. Abgerundet wird das Konzert mit der Eröffnungs-Sinfonia der Kantate BWV 49 für konzertierende Orgel und Orchester. Es musizieren das Ensemble der Bach-Konzerte Olten «La Pedrina», Gabriel Jublin, Altus, als Organisten wirken Christoph Mauerhofer und Hansruedi von Arx sowie Francesco Saverio Pedrini mit, der auch die Gesamtleitung innehat. ZVG

«Bach-Konzerte Olten»
Sonntag, 5. Mai, 17 Uhr
Mauritiuskirche Trimbach, Kollekte

<link http: www.lapedrina.ch>www.lapedrina.ch

 

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