Die Nächsten fürs Littéraire

Café Littéraire Am Donnerstag, 22. Oktober von 18.30 bis 19.45 Uhr findet in der Buchhandlung Schreiber das nächste Café Littéraire statt.

Das Café Littéraire ist ein lockerer Treffpunkt für Literaturfreundinnen und -freunde mit einem Faible für neue Entdeckungen. Am 22. Oktober redet die Gruppe über folgende zwei Bücher:

Helena Adler: Die Infantin trägt den Scheitel links, Jung und Jung Verlag

Dass sie, die jüngste Tochter, das zarte Kind, den Bauernhof ihrer Eltern ab-fackelt, ist nicht nur ein Versehen, es ist auch Notwehr. Ein Akt der Selbstbehauptung gegen die Zumutungen des Heranwachsens unter dem Regime der Eltern, einer frömmelnden, bigotten Mutter und eines Vaters mit einem fatalen Hang zu Alkohol, Pyrotechnik und Esoterik. Von den älteren Zwillingsschwestern nicht zu reden, zwei Eisprinzessinnen, die einem bösen Märchen entsprungen sind und ihr, der Infantin in Stallstiefeln, übel mitspielen, wo sie nur können. Und natürlich fehlen auch Jäger, Pfarrer und Bürgermeister nicht in dieser Heuboden- und Heimatidylle, die in den schönsten Höllenfarben gemalt ist und in der es so handfest und herzhaft zugeht wie lange nicht. Dieses Buch ist ein Fanal, ein Feuerwerk nach dem Jüngsten Gericht unter dem Watschenbaum. Es erzählt von Dingen, als gingen sie auf keine Kuhhaut. Schrill, derb, ungeschminkt, rotzfrech und hart wie das Landleben nach dem Zeltfest und vor der Morgenmesse. Eine sehr ernste Angelegenheit, ein sehr grosser Spass.

Birgit Birnbacher: Ich an meiner SeitePaul Zsolnay Verlag

Der Roman der Bachmann-Preisträgerin von 2019: Humorvoll und empathisch erzählt Birgit Birnbacher vom jungen Arthur, der nach seiner Zeit im Gefängnis nur schwer eine neue Chance bekommt. Arthur, 22 Jahre, still und intelligent, hat 26 Monate im Gefängnis verbracht. Endlich wieder in Freiheit stellt er fest, dass er so leicht keine neue Chance bekommt. Ohne die passenden Papiere und Zeugnisse lässt man ihn nicht zurück ins richtige Leben. Gemeinsam mit seinem unkonventionellen Therapeuten Börd und seiner glamourösen Ersatzmutter Grazetta schmiedet er deshalb einen ausgefuchsten Plan - eine kleine Lüge, welche die grosse Freiheit bringen könnte. Humorvoll und empathisch erzählt Bachmann-Preisträgerin Birgit Birnbacher davon, wie einer wie Arthur überhaupt im Gefängnis landen kann, und geht der grossen Frage nach, was ein «nützliches» Leben ausmacht. ZVG

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