Tiere im Surrealismus

Dorfmuseum Lostorf Am Sonntag, 7. Mai fand die Vernissage der Ausstellung «Sinn-Bilder» von Jeannette Lerch im Dorfmuseum Lostorf statt.

Künstlerin Jeannette Lerch vor einem ihrer Acryl-Malereien. (Bild: ZVG)
Künstlerin Jeannette Lerch vor einem ihrer Acryl-Malereien. (Bild: ZVG)

Beim Betreten des Dorfmuseums zieht einen Reineke Fuchs in die Ausstellung. Vor ihm tanzen Hühnerfedern. Ob das listige Tier das Huhn wohl erwischt hat? Ein Kontrollblick korrigiert den ersten Verdacht, nein, die Schnauze ist nicht blutig. Die Kulturjournalistin Madeleine Schüpfer fand in ihrer Laudatio treffende Worte: «Vordergründig sehen wir riesige naturgetreue Tiere. Beim zweiten Blick sehen wir etwas Unübliches, etwas Unvermutetes.» Etwa das Okapi, welches in den Steppenwäldern Zentralafrikas heimisch ist, äugt dem Betrachter auf dem zwei Meter hohen Bild aus einem nordischen Birkenwald entgegen. Bei diesem Bild bedarf es noch eines dritten genaueren Blicks. Man entdeckt den roten Dompfaff, welcher Ungebundenheit symbolisiert. Und die Schmetterlinge, die eigentlich fliegende Bücher sind, sowie die offenen Bücher auf einem Schemel liegend, beschwert durch eine Muschel. Das Bild heisst «Liberté de l’esprit» «Das Gefühl der Verlorenheit ist manch einem bekannt aber den Menschen ist die Freiheit des Geistes geschenkt, wir haben die Möglichkeit, mithilfe von Büchern in grenzenlose Weiten zu fliehen», lautet der Bildbeschrieb von Künstlerin Jeannette Lerch. Die Künstlerin und ihr Ehemann René Lerch haben alle Vorlagen für die Bilder selbst fotografiert. Entweder in heimischen Wäldern, unterschiedlichen Tierpärken oder in Nordafrika.

Dialog der Farben

Jeannette Lerchs Bilder machen betroffen, hinterlassen aber beim Betrachter kein ungutes Gefühl. Im Gegenteil. Eine feine Ironie ist in vielen der in Acryl gemalten Bilder ersichtlich. Jeannette Lerchs Ziel ist es, durch ihre Bilder mit dem Betrachter in einen lebhaften Dialog zu treten. Wie Jean de la Fontaine seine Fabeln schrieb, erzählt die Lostorfer Künstlerin in ihren Bildern Geschichten. Viele dieser Geschichten sind Erinnerungen und Eindrücke aus Nordafrika, wo die Künstlerin seit mehr als zwanzig Jahren auch lebt. Edi Geiser begleitete die Vernissage mit feinen, an ein Windspiel aus Glas erinnernden Klängen auf seinem «Hang». Das Instrument wurde im Jahr 2000 in Bern erfunden und besteht aus zwei verleimten Halbkugelsegmenten aus Stahlblech.ZVG

Ausstellung «Sinn-Bilder»
Dorfmuseum Lostorf, Hauptstrasse 49
Jeweils sonntags, 14 bis 17 Uhr Bis am 2. Juli geöffnet.
Die Künstlerin ist anwesend am 14. und 28. Mai, 11. und 25. Juni sowie 2. Juli.

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