Erfolgsstory findet Fortsetzung

HC Olten Letztes Jahr fiel sie coronabedingt aus, nun findet sie unter Einhaltung der Schutzmassnahmen und in angepasster Form wieder statt: die bereits traditionelle Sport- und Hockeywoche des Hockey Clubs Olten.

Teamwork einmal anders: eine Szene aus der Hockeywoche 2018. (Bilder: ZVG)

Teamwork einmal anders: eine Szene aus der Hockeywoche 2018. (Bilder: ZVG)

Christoph Conz.

Christoph Conz.

Die Annäherung an Landhockey passiert auf spielerische Weise.

Die Annäherung an Landhockey passiert auf spielerische Weise.

Frühlingsferien – das bedeutet für engagierte Mitglieder des HC Olten nicht selten einen Sondereffort. In der zweiten Ferienwoche führen sie die Sport- und Hockeywoche durch. Am kommenden Montag, 19. April, startet die Jubiläumsausgabe, die zehnte. Eigentlich hätte diese bereits im Vorjahr über die Bühne gehen sollen. Aber die Verantwortlichen mussten 2020 vor Corona kapitulieren.

Corona prägt bekanntlich noch immer unser aller Alltag. Doch die Pandemie hindert in diesem Jahr die HCO-Verantwortlichen nicht mehr daran, die Landhockey-Schnupperwoche wieder aufleben zu lassen. Von Montag bis Freitag werden Mädchen und Knaben von der 1. bis zur 6. Klasse sowie Mitglieder der HCO-Juniorenteams täglich den Kunstrasen im Kleinholz bevölkern und miteinander spielerisch das Landhockey-ABC erlernen beziehungsweise verbessern.

Christoph Conz zeichnet für die Durchführung der Jubiläumsausgabe verantwortlich, nachdem er dies vor einem mehrjährigen Unterbruch bereits früher einige Male getan hat. Der 50-jährige Projektleiter amtet beim HCO seit 2011 als Chef Nachwuchs. Der ausgebildete Sportlehrer hat zwar nie Landhockey gespielt, ist aber Vater und Bruder von HCO-Akteuren. Mit Conz werden über die ganze Woche rund 20 Personen als Betreuer, Trainer und Helfer im Einsatz stehen und den Kindern eine abwechslungsreiche Woche mit viel Bewegung ermöglichen. Manche Helfer investieren für die HCO-Woche extra eine Woche Ferien.

Die Anmeldefrist für die Sport- und Hockeywoche des HCO läuft heute Donnerstag ab. Conz rechnet letztlich mit rund 100 Teilnehmenden. Bei früheren Austragungen waren bis zu 130 Kinder zugegen gewesen. «Aber es ist in Ordnung, wenn es diesmal nicht so viele sind – eben wegen der Corona-Problematik», meint der Campverantwortliche. Corona wirbelt auch das Programm leicht durcheinander. So fällt beispielsweise einer der üblichen Höhepunkte, das gemeinsame Mittagessen mitsamt Herumtoben und Spielen aller Lagerteilnehmenden, gänzlich weg. Das sei mitunter die «wertvollste Zeit» gewesen. «Da pulsierte das Geschehen rund ums Klubhaus und auf der Anlage jeweils so richtig.»

Auch gab es in der Vergangenheit stets Abendanlässe mit Eltern und Sponsoren. Diese fallen 2021 weg; ein Rahmenprogramm fehlt überhaupt völlig. Sogar zuschauende Eltern auf der Anlage sind diesmal nicht willkommen. Und für die Teilnehmenden gilt abseits des Spielfeldes Maskenplicht, zudem sind die gängigen Hygienemassnahmen einzuhalten.

Lob an die Behörden

Eine gewichtige coronabedingte Änderung betrifft auch die Präsenzzeiten: Anders als sonst sind die Teilnehmenden der Sportwoche diesmal nur halbtags vor Ort. Die eigenen Juniorinnen und Junioren der HCO-Teams U8, U10 und U12 versammeln sich jeweils vormittags, die Mädchen und Knaben von der 1. bis zur 6. Klasse sowie die U15-Junioren nutzen das Angebot nachmittags. «Das Programm ist halb so gross wie normalerweise, aber wir haben natürlich nicht nur den halben Aufwand», erläutert Conz. Administrativ gebe es für sie als Organisatoren diesmal sogar mehr zu tun. Das soll aber nicht etwa als verklausulierter Vorwurf an die Behörden missverstanden werden – ganz im Gegenteil. Der Sportwochenverantwortliche lobt die Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden explizit. Die eingereichten Schutzkonzepte seien konstruktiv geprüft worden, um die Sport- und Hockeywoche auch tatsächlich Wirklichkeit werden zu lassen.

Auch wichtig fürs Klubleben

Aber warum organisiert der HCO überhaupt eine solche Sportwoche? «Wir wollen in den Ferien ein Sportangebot bieten für die Region», erklärt Conz. «Es ist gedacht für jene, die Sport treiben und dabei Landhockey kennen lernen wollen. Der zweite Grund ist, für unsere eigenen Junioren eine Trainingswoche zu veranstalten.» Und die Woche fungiere klubintern immer als Startschuss in die Feldsaison und sei insofern auch fürs Klubleben von einiger Bedeutung.

Traditionellerweise kommen die teilnehmenden Kinder nicht «nur» mit Landhockey in Berührung. Stets wird eine weitere Sportart ins Programm integriert. In der Vergangenheit waren das beispielsweise Tanz, Tennis, OL, Baseball, Mountainbike oder Volleyball. 2021 darf Parkour Werbung in eigener Sache betreiben. «Wir wollen unsere Junioren, gerade die jüngeren, polysportiv unterrichten und fördern. Und wir glauben daran, dass sie durch andere Bewegungsmuster auch für die Technik im Landhockey profitieren. Ausserdem ist es natürlich eine willkommene Abwechslung.»

Befürchtungen, die Junioren dadurch möglicherweise an eine andere Sportart zu «verlieren», habe man überhaupt nicht. «Wir sind da total offen. Uns geht es darum, dass die Kinder unserer Region über ein gutes Sportangebot verfügen und sich bewegen.» In welchem Verein sie dies tun, sei eigentlich egal. Sie bedauerten, wenn jemand den HCO verlasse und dann mit Sport aufhöre. Doch wenn jemand eine Alternative dem Landhockey vorziehe, sei das für sie «nie ein Problem», sagt Christoph Conz. Wohlverstanden, der Mann, der dies sagt, amtet als Chef Nachwuchs beim HCO. Dass der Verein über genügend Nachwuchs verfügt, ist eben nicht zuletzt das Verdienst der Sport- und Hockeywoche. Eine Erfolgsgeschichte, die 2008 ihren Anfang nahm und 2021 sogar Corona die Stirn bietet.

www.hc-olten.ch

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