«Wir müssen ein wenig sparen»

IG GP Olten In einem Monat soll in Olten auch mal wieder ein grösserer Sportanlass steigen: der GP Olten. Weil die letztjährige Ausgabe des traditionellen Radrennens im Bifangquartier ausfallen musste, ist die Ausgabe 2021 auch eine Premiere für den OK-Präsidenten.

Am 25. Juli steht das Oltner Bifangquartier einmal mehr ganz im Zeichen des Radsports. (Bild: Margrit Stäheli)

Am 25. Juli steht das Oltner Bifangquartier einmal mehr ganz im Zeichen des Radsports. (Bild: Margrit Stäheli)

Simon Spinnler.

Simon Spinnler.

Der OK-Präsident verströmt Zuversicht. Zweifel will Simon Spinnler gar nicht erst aufkommen lassen. Auf die Frage, ob der GP Olten am 25. Juli über die Bühne gehen wird, folgt bloss ein knappes, aber umso entschiedeneres «Ja». Auf Nachfrage ergänzt er mit einem Schmunzeln: «Ich lasse mich weit auf die Äste hinaus. Aber der GP Olten wird stattfinden.» Die ständig wechselnden Corona-Verordnungen könnten das OK nicht vom Weg abbringen. Dass diese aber ihre Arbeit deutlich erschweren, will Spinnler auch nicht verheimlichen. «Die Organisation eines eigentlich kleinen Rennens wie dieses gibt schon einiges an Arbeit. Speziell dann, wenn es jede Woche eine neue Verordnung zu lesen gibt.»

Das zwingend einzureichende Schutzkonzept will Spinnler erst relativ kurzfristig abgeben – dafür perfekt abgestimmt auf die aktuell herrschenden Bestimmungen. Mit den Behörden der Stadt sei man ohnehin seit Monaten in stetigem engem Austausch; das Gesuch um Durchführung des traditionsreichen Radrennens wurde bereits vor zwei Monaten eingereicht. Spinnler rechnet bis zur Austragung fest mit weiteren Lockerungsschritten – die dann auch dem GP Olten zugutekämen: «Wir gehen davon aus, dass wir 250 Personen Einlass gewähren können und sich diese dann innerhalb des Areals frei bewegen können, ohne jedoch gruppiert zusammenstehen zu dürfen.»

Sollte wider Erwarten zum Beispiel die Delta-Variante des Corona-Virus wieder für Verschärfungen sorgen, sei fürs OK auch ein Renntag unter Ausschluss von Zuschauern denkbar. «Zwar eine unglückliche Lösung, speziell natürlich für unsere Sponsoren. Aber wenn es sein müsste, müsste es eben sein. Und unser Ziel, die Förderung des Radsports, insbesondere des Nachwuchses und der Frauen, würden wir auch so erreichen», sagt der zweifache Vater.

Grösseres Leistungsgefälle im Feld?

Unabhängig von der Form der Durchführung: Corona wird nach Spinnlers Einschätzung auch sportliche Auswirkungen zeitigen auf die GP-Olten-Ausgabe 2021. Der 42-jährige Lostorfer geht davon aus, dass das Formgefälle innerhalb der Fahrerfelder grösser sein wird als in normalen Jahren. Gefahren wird in den Kategorien Herren U17, Herren U19, Frauen Elite und Frauen B und das Hauptrennen der Männer um 14.30 Uhr mit 100 Runden. Da stehe die «zweite Liga» der Schweizer Radrennfahrer am Start.

Definitive Zusagen von Fahrern liegen bis dato keine vor. Spinnler sagt aber: «Wir hoffen ganz stark, dass das Zugpferd des Schweizer Nachwuchsradsports, die Swiss Racing Academy, am Start stehen wird.» Aus deren Kreis stamme zum Beispiel der Sieger der letzten Austragung 2019, Mauro Schmid. Und Spinnler ergänzt stolz, dass dieser sich inzwischen Giro-Etappensieger nennen könne. «Man sieht also, dass Nachwuchsfahrer, die bei uns gewinnen, später sogar Giro-Etappen gewinnen können.» Spinnler freut sich insbesondere auf das Frauenrennen um 13 Uhr. «Da gibt es zwar ein grosses Leistungsgefälle. Dennoch hatten wir da bereits in den letzten Jahren stets einige Spitzenfahrerinnen dabei, die enorm spannenden Sport geboten haben.»

Die Pandemie beeinflusst übrigens auch die Ausschüttung der Preisgelder. Da weniger Sponsorengelder generiert werden konnten, wird nun weniger Preisgeld ausgeschüttet als gewohnt. «Wir müssen ein wenig sparen», erklärt Spinnler. «Wir gehen jedoch davon aus, dass das auf die Attraktivität der Rennen keine Auswirkungen hat. Die Rennfahrer wollen Rennen bestreiten, nicht ein möglichst hohes Preisgeld gewinnen. Zumindest nicht in diesem Jahr.»

Ausgezeichnete Nachwuchsschulung

2020 hätte Spinnler erstmals als OK-Präsident für den GP Olten verantwortlich gezeichnet. Bereits im Mai musste aber der Stecker gezogen werden. Am bewährten Konzept, noch entwickelt vom vorherigen OK unter Peter Schafer, haben die Organisatoren laut Spinnler nichts geändert. Der GP Olten wird vom Verein IG GP Olten veranstaltet, der keinen anderen Vereinszweck als die Organisation dieses Rennens verfolgt. Die IG GP Olten verfügt denn auch bloss über acht Mitglieder. Die OK-Mitglieder sind allesamt auch Mitglieder beim Bike Club Olten. Eine Bedingung ist das indes nicht.

Der Anlass hiess in seiner rund 50-jährigen Geschichte die meiste Zeit Bifang-Kriterium, später einige Jahre GP Sälipark und nun GP Olten. Das Rennen sei «ein kleines Mosaiksteinchen» im Bereich des Nachwuchs-Radsports, aber eine ausgezeichnete Schulung, weil es von den Rennfahrern viele technische Fähigkeiten verlange, also zum Beispiel Kletter- ebenso wie Abfahrfähigkeiten. «Wer am GP Olten etwas reissen will, muss velofahren können!», betont Spinnler.

Der Lostorfer, der Geschäftsführer einer international tätigen Industriemontagefirma ist, fuhr selber beinahe zwei Jahrzehnte Rennvelo und bestritt auch lange Zeit Rennen. Genau deshalb spüre er nun «eine gewisse Verpflichtung», im OK des GP Olten mitzuwirken. «Ich konnte davon profitieren, dass andere solche Rennen organisiert haben. Das ist mein Weg, den jungen Rennfahrern etwas zurückzugeben, die nun ebenfalls solche Rennen brauchen.»

www.gpolten.ch

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