Ein christliches Zuhause für Mahren

Kapellenverein St. Antonius Mahren 1950 wurde der Grundstein für die Kapelle St. Antonius in Mahren gelegt. Seither hat der Lostorfer Weiler ein eigenes Haus für christlich-traditionelle Zeremonien und Gottesdienste.

Vereinspräsident Philipp Graber steht mit der Kapelle St. Antonius in Mahren seit seiner Kindheit in Verbindung. Die Kapelle kann für christliche Zeremonien gemietet werden. (Bild: Denise Donatsch)
Vereinspräsident Philipp Graber steht mit der Kapelle St. Antonius in Mahren seit seiner Kindheit in Verbindung. Die Kapelle kann für christliche Zeremonien gemietet werden. (Bild: Denise Donatsch)

Unauffällig am Strassenrand, zwischen Einfamilienhäusern eingebettet, wurde die Mahrer Kapelle St. Antonius vor über sieben Dekaden erbaut. Dies, damit die Mahrer und Mahrerinnen nicht mehr nach Lostorf reisen mussten, um an einem Gottesdienst teilnehmen zu können.

Auf den ersten Blick könnte man glauben, dass es sich bei der Kapelle, in welcher jeden letzten Freitag im Monat um 19.30 Uhr ein Gottesdienst stattfindet, ebenfalls um ein kleines Einfamilienhaus handelt. Das Kreuz auf dem Dach verrät jedoch die wahre Identität des Bauwerks. Auch die farbigen Bleiglasfenster des Oltner Kunstschaffenden Willi Fust signalisieren, dass es sich um ein christliches Haus handelt; kunstvoll, aber schlicht symbolisieren diese in klassischer Kirchenfenstermanier die drei Elemente Feuer, Wasser und Erde.

Kapelle kann gemietet werden

Philipp Graber, Präsident des Kapellenvereins und Einwohner von Mahren, steht mit der Kapelle St. Antonius seit seiner Kindheit eng in Verbindung. Seine Grosseltern bewohnten in Mahren direkt oberhalb des kleinen Heiligtums ein Haus. «Meine Grossmutter hat jahrzehntelang morgens die Kapellentüre geöffnet und abends wieder abgeschlossen.» Die Kapelle gehörte für Graber somit von Kind an zum Leben dazu. Dies ist aber noch nicht alles. Auch die Hochzeit seiner Eltern sowie seine eigene fanden in der heimischen Kapelle statt.

«Die Kapelle wurde zwar katholisch geweiht, der Verein wird aber ökumenisch geführt.» In der Kapelle sei deshalb Raum für alle Feierlichkeiten, die im christlichen Bereich liegen, und könne für Zeremonien wie Taufen oder Hochzeiten auch gemietet werden. «Ich empfehle Personen, die die Kapelle mieten wollen, stets, dem Verein beizutreten.» Denn dessen Jahresbeitrag ist seit der Gründung im Jahr 1947 gleichgeblieben und beträgt den symbolischen Wert von drei Franken. Ist man einmal Vereinsmitglied, darf man die Kapelle kostenlos nutzen. «Wir haben im Vorstand immer wieder die Diskussion, ob wir den Jahresbeitrag erhöhen sollen.» Dies wäre gemäss Graber jedoch kontraproduktiv, da die Mitglieder dann wohl eher einfach den gesetzten Jahresbeitrag bezahlen würden. «Viele der rund 240 Mitglieder bezahlen, so wie es jetzt ist, jedoch freiwillig einen viel höheren Betrag als die drei Franken.»

Geküsst, nicht geschlagen

2012 übernahm der 51-Jährige das Präsidentenamt. Ebenfalls in dieses Jahr fiel eine deutliche Verjüngung des Vorstandes sowie ein neuer Anbau an die Kapelle mit WC-Anlage. «Der Bedarf nach einer Sanitäranlage war gross, weshalb der Verein entschied, eine solche zu realisieren.» Umgesetzt werden konnte dieses Vorhaben insbesondere durch viel Fronarbeit verschiedener Unternehmen. Geplant wurde der Anbau von Grabers Vater, der in Lostorf ein Architekturbüro führt. Aber auch vor 2012 seien verschiedenen Sanierungsarbeiten nötig gewesen, wie zum Beispiel die komplette Erneuerung des Daches oder die Renovation des Geläuts. «Vor der Sanierung lagen fünf Sorten Ziegel auf dem Kapellendach.» Kein Wunder also, sei es vor der Renovation nie ganz dicht gewesen.

Die Glocke erhielt derweil einen neuen Motor sowie einen neuen, exakt passenden Schwengel. «Die Glocke soll ‹geküsst› und nicht geschlagen werden, so wie es früher oft der Fall war.» Ein perfekt auf die Glocke zugeschnittener Schwengel sorge dafür, dass der Klang als angenehm empfunden werde. Dreimal am Tag kommen die Bewohner des Wilers denn auch in den Genuss des neuen Glockenklangs. Immer um 6 Uhr, um 11 Uhr und um 20 Uhr wird die Kapellenglocke St. Antonius automatisch in Bewegung versetzt, um in der hügeligen Juralandschaft westlich von Lostorf zu erklingen.

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