Federleicht auf dem Feld

BC Trimbach Der Mitgliederschwund nagt auch am Badminton-Club Trimbach. Zudem findet das traditionelle Plauschturnier seit 2019 aufgrund zu weniger Anmeldungen nicht mehr statt. Präsident Matthias Mayr erzählt, wie es um den Verein steht und was er und die Mitglieder sich von der Zukunft versprechen.

Badminton gibt Matthias Meyer (rechts im Bild) Energie und Abwechslung. (Bild: ZVG)

Badminton gibt Matthias Meyer (rechts im Bild) Energie und Abwechslung. (Bild: ZVG)

Matthias Mayr ist seit 2011 Präsident des BC Trimbach. (Bild: Cyrill Pürro)

Matthias Mayr ist seit 2011 Präsident des BC Trimbach. (Bild: Cyrill Pürro)

Die Verantwortlichen des Vereins Velo-Lieferdienst. Stehend von links: Andy Pfaff, Martin Affolter, Peter Schafer, Matthias Tschopp, Marc Aeschbacher. Vorne von links: Iris Schelbert-Widmer, Tobias Vega, Leila Iselin. (Bild: ZVG)

Die Verantwortlichen des Vereins Velo-Lieferdienst. Stehend von links: Andy Pfaff, Martin Affolter, Peter Schafer, Matthias Tschopp, Marc Aeschbacher. Vorne von links: Iris Schelbert-Widmer, Tobias Vega, Leila Iselin. (Bild: ZVG)

Fussball, Eishockey, Radfahren, Wandern und Co.: Das sich Frau und Herr Schweizer gerne bewegen ist kein Geheimnis. In der grossen Palette der sportlichen Betätigungen gehen so manche Aktivitäten und Sportarten gerne einmal vergessen. So ist es die Sportart Badminton, die eine kleine Gruppe aus der Region Olten zu ihrem ernsthafteren Hobby gemacht hat. Auch wenn der Badminton-Club eher ein «Plauschverein» sei, wie der Präsident Matthias Mayr im Gespräch erklärt. Der BC Trimbach besteht seit 1984 und ist mit seiner tragreichen Geschichte schon lange fest in Trimbach und anderen Dörfern der Region verankert. Denn die gut 20 Mitglieder kommen aus Olten, Nieder- und Obergösgen, Winznau, Hägendorf, Wangen bei Olten und natürlich Trimbach. Trotz der weiten Verbreitung kämpft auch der BC Trimbach mit einem Mitgliederschwund, wie er in so vielen Vereinen zu beobachten ist. «Corona war diesbezüglich alles andere als förderlich», sagt Mayr mit einem etwas verlegenen Lachen.

Rückgang ein allgemeines Problem

Trotzdem ist der Egerkinger energiegeladen, wenn er von seiner Tätigkeit im BC Trimbach erzählt. Seine Liebe zum Sport lebt er nun schon seit knapp 20 Jahren im Verein aus, seit 2011 als Präsident. Schon vorher hat er eine Zeit im Vorstand als Kassier fungiert. Wenn er spricht, spürt man die Leidenschaft und die Energie, die er in den Verein investiert. Denn er greift gerne auf die umfassende Geschichte des Clubs zurück. Sportlich aktiv ist der 49-Jährige durch und durch, neben dem Griff zum Badminton-Schläger, jagt er auch gerne Tennisbälle übers Feld oder vertritt seine Beine bei guter Gesellschaft auf Wanderungen.

Über all die Jahre hinweg ist der BC Trimbach noch immer aktiv und trifft sich jeden Donnerstag zum wöchentlichen Training. Vor zehn Jahren seien es noch zwei Trainings pro Woche gewesen. Mayr erklärt: «Es rentiert nicht mehr, die Halle für zwei Abende in der Woche zu reservieren.» Damit meint der Transportdistributionsverantwortliche den Rückgang an Mitgliedern, welche die Gruppe seit einiger Zeit hinnehmen muss. Wo denn die Gründe für diese Entwicklung liegen könnten? Diese Frage kann Mayr nicht abschliessend beantworten. Er stellt aber fest: «Das Angebot von Aktivitäten steigt immer mehr. Es gibt in der heutigen Zeit so viele Möglichkeiten, wie man seine Freizeit gestalten kann.» Seiner Ansicht nach setzen viele Menschen eher auf das individuelle und spontane Training. «In einer sich immer schneller drehenden Welt will der Mensch dann Sport machen, wenn er gerade Zeit hat und sich nicht an einen fixen Termin in der Woche binden», ergänzt Mayr. Deshalb stelle er in er Vereinslandschaft der Schweiz generell einen Mitgliederschwund fest. «Das Problem ist überall gleichermassen präsent», ergänzt er.

Den Kopf nicht in den Sand stecken

Dass generell die Zeit fehlt, zeigt sich auch im Interesse bezüglich des traditionellen Plauschturniers, welches der BC Trimbach bis 2019 jährlich durchgeführt hatte. Die Anmeldungen nahmen Jahr für Jahr laufend ab. So rentierte es kaum noch, ein Turnier mit Wettkampf zu veranstalten. «Das ist natürlich schade für uns, zumal wir mit dem Plauschturnier zusätzliches Geld verdienten», kommentiert Mayr. Ein Loch in der Geldbörse entsteht dabei aber nicht, wie er versichert. Denn die Haupteinnahmen schöpft der Verein aus den Mitgliederbeiträgen und diversen Sponsorinnen und Sponsoren. Ausserdem bestünden keine grossen Ausgaben. Mayr zählt auf: «Lediglich die Materialkosten für Shuttles und diverse Vereinsausflüge belasten unser Budget.»

Der BC Trimbach steckt den Kopf nicht in den Sand. Im Gegenteil: Die Federbälle werden weiterhin übers Netz befördert und die Kameradschaft fleissig gepflegt. Sei es im Plausch oder an Wettkämpfen der eigenen Interclub-Mannschaft, am alljährlichen Skitag oder bei einem gemütlichen Jassturnier: Der BC Trimbach ist immer auf Achse. Als jährliches Highlight des Vereins gilt das Trainingsweekend. «Mit dem Zug reisen wir jedes Jahr ein Wochenende zusammen nach Brig. Da werden wir von Trainern aus der Nationalliga A trainiert», erläutert Mayr die Reise ins Wallis. Die Zeit in Brig sei zum einen wichtig, um neue Skills zu erlernen oder bestehende zu verbessern. Gleichzeitig ist das Wochenende aber auch dazu da, das Beisammensein zu geniessen. Interessierten ist es gemäss Mayr möglich, vorerst ein unverbindliches Probetraining zu absolvieren und dann zu entscheiden, ob sie definitiv im Verein dabei sein wollen.

Mayr sieht den Badminton-Sport durch andere Sportarten nicht bedroht. Man sei schweizweit gut organisiert, anderen Vereinen gehe es ähnlich. «Wir besprechen Herausforderungen wie diese laufend in Zusammenkünften mit Vereinen aus der ganzen Schweiz», erklärt er. Er selbst wird dem BC Trimbach wahrscheinlich noch «lange erhalten bleiben». Denn für den Sportverliebten ist klar: «Badminton erfüllt mich und bringt uns Mitglieder näher zusammen.»

www.bctrimbach.ch

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