Mit neuem Drive in die Zukunft

Tischtennisclub Winznau Der 1976 gegründete TTC Winznau hat in jüngster Vergangenheit schwierige Zeiten durchlebt. Doch nun herrscht Aufbruchstimmung – auch dank verstärkter Zusammenarbeit mit den beiden benachbarten Vereinen.

Vereinspräsidentin Larissa Stebler.

Vereinspräsidentin Larissa Stebler.

Ehre einlegen für den Tischtennisclub Winznau: Saskia Stebler und Nam Thach Ngoc (im Vordergrund) beim Meisterschaftsspiel gegen Brugg. (Bild: Larissa Stebler)

Ehre einlegen für den Tischtennisclub Winznau: Saskia Stebler und Nam Thach Ngoc (im Vordergrund) beim Meisterschaftsspiel gegen Brugg. (Bild: Larissa Stebler)

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Tischtennisclub Winznau hat schon bessere Zeiten gesehen. In seiner beinahe 50-jährigen Vereinsgeschichte schrieb er einst beispielsweise nationale Schlagzeilen als Organisator mehrerer Länderspiele, etwa gegen die Tischtennisgrossmacht China 1985 mit mehr als 300 Zuschauern in der Mehrzweckhalle Winznau. Und sein Frauenteam klopfte 1996 in der Meisterschaft an die NLB-Türe.

Vom Glanz vergangener Zeiten ist wenig übriggeblieben. Insbesondere die Corona-Pandemie hat dem Verein zugesetzt. Wirkliche Aktivmitglieder, solche also, welche die Trainings besuchen, gibt es gut zehn. Und besuchten bis Anfang 2020 jeweils mehr als zehn Kinder das Juniorentraining des Vereins, ist es nun gerade mal noch eines. Bei diesem handelt es sich notabene um einen Neueintritt.

Präsidentin Larissa Stebler spricht von einem etwas überalterten Verein. Dabei ist sie selbst gerade mal 21 Jahre alt. Die Trimbacherin, die an der Fachhochschule Umweltingenieurswesen studiert, gehört dem Verein seit 2006 an. Im Februar übernahm sie dessen Präsidium. Als junge Frau ist sie unter den Vereinsmitgliedern eine Ausnahmeerscheinung. Neben ihrer Schwester ist sie die einzige Frau unter den Aktivmitgliedern, und die meisten Mitglieder sind deutlich ältere Semester.

Kooperation mit Niedergösgen und Olten

Ihre Berufung zur neuen Präsidentin als Nachfolgerin des langjährigen Präsidenten und Ehrenmitgliedes Ruedi Schwarz soll dem Verein neuen Schwung verleihen. Die schon länger bestehende Kooperation im Juniorenbereich mit den beiden benachbarten TTC Niedergösgen und TTC Olten wird nun auch auf die Aktivmitglieder ausgeweitet. Ab der neuen Saison 2022/23, die im Spätsommer starten wird, treten Spielerinnen und Spieler der drei Vereine unter dem Dach des TTC Olten zu Interclubspielen an. So ist gewährleistet, dass sich alle niveaugerecht messen können. Stebler meint zur Zusammenarbeit: «Jeder weiss: Es führt kein Weg daran vorbei, etwas zu unternehmen, wenn man den Tischtennissport in dieser Region qualitativ hochwertig erhalten will. Denn ansonsten geht ein Verein nach dem anderen zugrunde.»

Die Kooperation geht über den Spielbetrieb hinaus. Auch das Training kann ab sofort überall besucht werden, also in Winznau, Niedergösgen oder Olten. «Das ist schön, man hat viel mehr Abwechslung, spielt nicht immer mit den gleichen Leuten», freut sich die 21-Jährige. Und auch gesellige Vereinsanlässe stehen nun allen offen. Das klingt, als sei die Fusion der drei Vereine nicht mehr weit weg. Tatsächlich, bestätigt Larissa Stebler, sei diese Idee bereits aufgeworfen worden. Aber weil sich dadurch die Hallensituation in den beteiligten Kommunen deutlich verschlechtern würde, nahm man vorderhand davon Abstand. Stebler erklärt: «Ziel ist, dass die Vereine eigenständig bleiben und durch die Zusammenarbeit stärker werden.»

Auch vereinsintern setzt man auf eine Vorwärtsstrategie. So hat die Präsidentin für ihren Verein eine neue Website entworfen. Ein anderes Projekt nennt sich «Digitale Tische». Auf regionalen Tischtennistischen platzieren Stebler und ihre Vereinskollegen kleine Sticker, versehen mit zwei QR-Codes. Einerseits können so die Tischtennisregeln gescannt werden, andererseits die Websites der regionalen Vereine aufgerufen werden. «Wir wollen darüber informieren, dass es in der Region Tischtennisclubs gibt und dass Tischtennis nicht nur ein Badisport ist.»

Larissa Stebler erwartet von der Präsidentin Larissa Stebler, dass diese es schafft, neuen Nachwuchs anzulocken. Via Ferienpass, Werbung in den Schulen oder eben via «Digitale Tische» will sie dieses Ziel erreichen.

Zusätzliche Vereinsanlässe angestrebt

Der Verein soll aber auch insgesamt attraktiver werden. «Eine Baustelle, die uns ebenfalls beschäftigt, ist das Organisieren zusätzlicher Vereinsanlässe», sagt die Studentin. «Gerade in der Corona-Zeit ist da eine enorme Lücke entstanden. Und weil im Rahmen der Zusammenarbeit mit den beiden anderen Vereinen nun Vereinsanlässe von allen besucht werden können, werden diese künftig auch für die vereinseigenen Leute wieder mehr Spass machen.» Geplant sei zum Beispiel ein Pub-Quiz, ebenso die Wiedereinführung einer Vereinsreise.

In der Altjahreswoche soll zudem wiederum ein sogenanntes «Speck-Weg-Training» durchgeführt werden. Dieses sei bei seiner Premiere 2021 auf Anklang gestossen und in positiver Erinnerung – auch weil die Geselligkeit beim Pizzaessen im Anschluss nicht zu kurz kam. Ein «Speck-Weg-Training» mit Pizzaessen? Stebler lacht. «Ja, wir haben Pizza bestellt. Aber wir haben auch den ganzen Tag trainiert.»

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