Schirmmütze und Flachmann fehlen nie

Goldies Club Obergösgen Vor knapp anderthalb Jahren gegründet, nimmt der aus ehemaligen Guggenmusik-Mitgliedern bestehende Goldies Club immer mehr Fahrt auf.

Eine lustige Truppe: Der Goldies Club Obergösgen kleidet sich im Stil der 1920er-Jahre – nicht nur an der Fasnacht. (Bild: ZVG)

Eine lustige Truppe: Der Goldies Club Obergösgen kleidet sich im Stil der 1920er-Jahre – nicht nur an der Fasnacht. (Bild: ZVG)

René Staub.

René Staub.

Der goldene Flachmann wird regelmässig hervorgeholt. (Bild: ZVG)

Der goldene Flachmann wird regelmässig hervorgeholt. (Bild: ZVG)

Viele Vereine kämpfen mit Mitgliederschwund oder Nachwuchsproblemen. Andere haben mangels Perspektiven die Vereinstätigkeit bereits gänzlich aufgegeben. Vor diesem Hintergrund ist es umso bemerkenswerter und erfreulicher, wenn ein neuer Verein aus der Taufe gehoben wird. Am 18. Juni 2021 war das in Obergösgen der Fall. An jenem Frühsommerabend wurde der Goldies Club Obergösgen gegründet. Ein Verein, der hauptsächlich im Winter aktiv ist, im Umfeld der Fasnacht.

René Staub ist eines der sechs Gründungsmitglieder und Präsident des Vereins. «Wir haben einen sehr starken Bezug zur Fasnacht», erklärt der 59-jährige Familienvater. «Alle sind ehemalige Aktivmitglieder einer Guggenmusik.» Nach dem Wechsel zur Passivmitgliedschaft bei den Chüeltormschränzern hätten sie festgestellt, dass sie nach wie vor gerne aktiv «fasnächtlen» würden. «Darum gründeten wir diesen Verein.» Dessen Name nimmt Bezug auf die goldenen 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts.

Treten die «Goldies» gemeinsam auf, schmücken sie sich mit auffälligen Attributen. Immer dazu gehört eine Schirmmütze, bei grösseren und öffentlichkeitswirksamen Anlässen tragen sie auch stets passende Kleider: eher elegant, die Männer im Tweedanzug mit Gilet und Krawatte, die Frauen im Gatsby-Stil-Anzug. Klamotten, die sie eigens für Vereinsaktivitäten schneidern liessen. Und da ist noch etwas, das nie fehlen darf: ein goldener Flachmann. Gefüllt ist dieser mit Whisky oder Rum. René Staub erklärt: «Wir alle sind Whisky- und Rum-Freunde.» Bei passender Gelegenheit erfolgt also rasch der Griff in die Tasche, ehe man sich auch schon zuprostet.

Die fünf Männer und eine Frau des Vereins erfahren bald Zuwachs durch eine weitere Frau. Sie wird das erste Vereinsmitglied werden ohne Vergangenheit bei den Chüeltormschränzern. Als ehemaliges Fako-Mitglied blickt aber auch sie auf reichlich Fasnachtserfahrung zurück. Weitere Mitglieder sind willkommen. «Wir suchen nicht aktiv nach Neumitgliedern. Wir nehmen jedoch solche auf, wenn jemand an uns herantritt und uns für einen coolen Haufen hält. Uns ist einfach wichtig, dass unsere Mitglieder etwas mit der Fasnacht zu tun haben und sich an Kleidern aus den 1920ern erfreuen», sagt Staub. Bisher bewegen sich die Mitglieder altersmässig zwischen 42 und 70 Jahren.

Am aktivsten sind die Obergösger Nostalgiker in der Fasnachtszeit. Da sind sie beinahe täglich auf den Gassen anzutreffen, vornehmlich in Olten. Viele weitere Anlässe und Einsätze säumen den Jahresverlauf. Auf die Teilnahme am Hilari und all die weiteren Fasnachtsveranstaltungen folgen regelmässige Abendessen, Bowlingevents, Ausflüge und Versammlungen. Morgen Freitag steht das diesjährige Weihnachtsessen auf dem Programm, gefolgt von einem Hard-Rock-Konzert in Aarburg. Und erst kürzlich, am letzten Oktoberwochenende, unternahm der junge Verein seine erste Reise. Für zwei Tage ging es ins Tessin. Ziele für die Zukunft seien vielleicht sogar Teilnahmen an ausländischen Karnevals, etwa in Köln, in Venedig oder auf Gran Canaria.

Engagement im Dorf geplant

Dem Verein schweben weitere Projekte vor. Mehr als um Planspiele handelt es sich dabei aber noch nicht. Konkrete Ankündigungen mag René Staub derzeit noch nicht machen. Aber der selbständige Unternehmer aus Obergösgen verspricht: «Wir werden uns sicher engagieren im Dorf. Wir möchten als Verein im Dorf wahrgenommen werden.» Und um zu unterstreichen, dass der Goldies Club Obergösgen weit mehr ist als «nur» eine lustige Fasnachtstruppe, ergänzt er: «Fasnacht allein reicht uns nicht.»

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