Bazille-Zunft spielt «Eile mit Weile»

Bazille-Zunft Die Trimbacher Fasnächtler sind startklar für die Fasnacht. Nach dem bunten Treiben steht der Bazille-Zunft ein Jubiläumsjahr bevor.

Ob Strassenfasnacht oder Umzug: Die Bazille-Zunft ist jeweils mittendrin dabei.

Ob Strassenfasnacht oder Umzug: Die Bazille-Zunft ist jeweils mittendrin dabei.

Hanspeter Soland.

Hanspeter Soland.

Die Bazille-Zunft denkt sich jeweils einprägsame Sujets aus. (Bilder: ZVG)

Die Bazille-Zunft denkt sich jeweils einprägsame Sujets aus. (Bilder: ZVG)

Die «Bazille-Zunft zu Trimbach», wie der Name vollständig lautet, feiert 2024 ihr 50-Jähriges Bestehen. «Deshalb zelebrieren wir im kommenden Vereinsjahr, das mit der Generalversammlung im Mai beginnt, unser Jubiläum. Höhepunkt und Abschluss der Feierlichkeiten bildet die Fasnacht 2024, wo wir mit einem Jubiläumssujet dabeisein werden», erzählt Zunftmeister Hanspeter Soland. Für die Planung des Jubiläumsjahres hat der Verein ein Organisationskomitee gegründet: «Die Generalversammlung wird in diesem Jahr mit einem Ausflug verbunden. Und wir haben verschiedene Aktivitäten, wie die Einladung anderer Zünfte aus Olten, geplant.»

Schon dreimal stellte die Bazille-Zunft an der Fasnacht den Obernarren, zuletzt mit Rolf Walser, alias «Rolf dr Dritt», im Jahr 2014. Walser sitzt aktuell für die Zunft im FUKO-Rat, dem obersten Gremium des Oltner Fasnachtskomitees.

Entstanden ist die Bazille-Zunft aus einer Gruppe von Trimbacher Freunden, die anfangs nur aus Männern bestand, doch später durch Frauen erweitert wurde. Soland amtet seit zwei Jahren als Zunftmeister: «Und in diesem Jahr wäre meine zwanzigste Fasnacht, wenn die Pandemie nicht gewesen wäre.» Soland will Zunftmeister bleiben, bis jemand anderes sich zur Verfügung stellt. «Die Leute stehen aber nicht Schlange», sagt der 40-jährige Oltner lachend.

Drei Gruppen, 18 Fasnächtler

Die Zunft setzt sich aus drei Gruppen zusammen: den Schnitzelbänklern, den Wagenbauern und den Pfeiffern. Aktuell besteht die Bazille-Zunft aus 18 Fasnächtlern, insgesamt sind 30 Mitglieder beim Verein dabei. «In der Gruppe der Pfeifferinnen spielen aktuell nur vier Personen. Offenbar ist diese Art Fasnacht nicht mehr so gefragt wie früher», sagt Soland. Auf die Frage, was man mitbringen müsse, um bei der Zunft dabeizusein, meint er: «Man muss Fasnacht mögen und gerne mit Menschen zusammen sein. Wer bei den Wagenbauern mitmachen will, braucht natürlich etwas handwerkliches Geschick. Wer Schnitzelbänke komponieren will, sollte auch etwas singen können.»

Die Zunft setzt sich übrigens nicht nur aus Trimbachern, sondern Fasnachtsfreunden aus der ganzen Umgebung von Olten zusammen. Jeweils Ende August wird das Sujet für die kommende Fasnacht bestimmt: «Dann überlegen wir uns, wie der Wagen und die Kostüme aussehen sollen. Im November beginnen die Gesangsproben, wobei die Schnitzelbänke erst später entstehen, weil sie einen aktuellen Bezug haben sollten.» Immer im Januar, an Samstagen, machen sich die fünf Wagenbauer ans Werk, packen an, und innert fünf Tagen ist der Wagen meistens fertig. Das Sujet der Zunft lautet in diesem Jahr «Eile mit Weile»: Entstanden ist die Idee während der Coronazeit, als die Fasnächtler zwischen Weile und Eile hin und her wechseln mussten: «Einmal musste man sich beeilen, dann wieder warten. Wir haben auch passende Kostüme, die wir an der Fasnacht präsentieren.»

Soland bezeichnet die Oltner Fasnacht als «eine Mischung aus Luzern und Basel». Hier gäbe es Schnitzelbänke wie in der Stadt am Rhein, aber auch Guggenmusigen, denen mehr der Charakter der Luzerner Fasnacht innewohnt. Der Schmutzige Donnerstag ist für die Sängerinnen und Sänger der Haupteinsatz, wenn am Abend alle 20 Minuten Schnitzelbänke aufgeführt werden: «Wir gehen von Beiz zu Beiz.» Am Freitag findet die Laternenausstellung, am Samstag die Strassenfasnacht und am Sonntag der Umzug statt.

Vom Waschhäuschen zum Vereinslokal

Am Dorfmarkt in Trimbach betreibt die «Bazille-Zunft» eine «Beiz», wo Kartoffelsalat und Fleischkäse aufgetischt wird. «Dort generieren wir, neben Mitglieder- und Gönnerbeiträgen, unser Geld.» Der Trimbacher Markt findet immer am letzten Augustwochenende statt. Zwar habe die Zunft neulich zwei weitere Mitglieder erhalten. Dennoch sei es nicht einfach, junge Mitglieder zu gewinnen. «Wir sind aktuell zwischen 35 und 55 Jahre alt.»

Die Zunft probt jeweils im sogenannten «Buuchihüsli», das sie als Vereinslokal mietet. Das alte, heimelige Haus diente ursprünglich als Putzhäuschen. «Damals wurde Material der Buche als Seife verwendet. Daher der Name.» 1986 haben Mitglieder der Zunft das Häuschen renoviert und zu einem Vereinslokal herausgeputzt. Wer einen Blick in das Innere des Hauses wirft, sieht sofort: Hier sind Fasnächtler zuhause.

www.bazillezunft.ch

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