Lostorf macht Theater

Laienbühne Lostorf In der Dreirosenhalle wird am kommenden Mittwoch, 8. März, zum ersten Mal das Stück «D Chrütterhäx vom Unterwald» von neun Vereinsmitgliedern gespielt werden. Bis zum grossen Tag gibt es noch vieles vorzubereiten, doch die Laiendarstellerinnen und Laiendarsteller sind sich sicher: Spass ist wie jedes Jahr garantiert.

Jolanda Studer.

Jolanda Studer.

Maya Gmür.

Maya Gmür.

Die Darstellerinnen und Darsteller des neuen Stücks «D Chrütterhäx vom Unterwald»...

Die Darstellerinnen und Darsteller des neuen Stücks «D Chrütterhäx vom Unterwald»...

...proben jeden Mittwochabend, damit an der Premiere am 8. März alles sitzt. (Bilder: Tamara Bindt)

...proben jeden Mittwochabend, damit an der Premiere am 8. März alles sitzt. (Bilder: Tamara Bindt)

Seid ihr bereit?», ruft Maya Gmür in die Runde. Gleich setzen sich zwei Darstellerinnen an einen kleinen Tisch auf der Bühne, weitere verschwinden hinter dem Bühnenbild. Die Probe des ersten Aktes beginnt. Obwohl ein paar Stellen noch etwas holprig sind, ist bereits in den ersten Minuten für Schmunzeln und Lacher gesorgt. Trotz der anstehenden Premiere ist die Truppe ausgelassen, die Vereinsmitglieder sind es gewohnt, von Scheinwerferlicht umgeben zu sein.

In diesem Jahr dürfen die neun Spielerinnen und Spieler der Laienbühne Lostorf eine Uraufführung vorführen. Das Stück wurde von Maya Gmür geschrieben. Sie ist ehemalige Vizepräsidentin und mittlerweile Beisitzerin im Vorstand. Sie hat das Vereinsleben von Anfang an mitgeprägt. Im Jahr 1994 war sie eine der Mitgründerinnen. Maya Gmür erinnert sich: «Ein paar Frauen aus dem Dorf wollten gemeinsam Theater spielen. Sie gaben im Stadtanzeiger in der sogenannten Freitagssteckwand ein Inserat auf. Auf jenes habe ich mich gemeldet und mit ihnen den Verein gegründet.»

Neben Maya Gmür sitzt Jolanda Studer, sie ist neuerdings die Präsidentin der Laienbühne Lostorf. Studer ergänzt: «Heute sind wir 19 Mitglieder. Einige spielen Theater, andere helfen im Hintergrund mit, beispielsweise in der Küche oder hinter dem Buffet.» Es brauche so einige Helferinnen und Helfer, damit eine Theateraufführung auf die Beine gestellt werden könne.

Start beim Abendessen

Der erste Schritt dafür wird an der sogenannten «Uslumpete» gemacht. Das ist das Abendessen nach den Aufführungen, an welches alle Helferinnen und Helfer eingeladen werden. Dort dürfen sich diejenigen melden, welche bei der nächsten Theateraufführung mitspielen möchten. Nach der Aufführung ist also vor der Aufführung. Sobald Maya Gmür weiss, mit wie vielen Darstellerinnen und Darsteller sie rechnen kann, sucht sie sich passende Stücke aus. «Ich lese rund dreissig bis vierzig Drehbücher und entscheide mich schliesslich für vier bis fünf, über welche in der Stückwahlkommission abgestimmt wird», erklärt die 55-jährige Trimbacherin.

Dabei müsse einiges beachtet werden. Beispielsweise könne die Personenkonstellation in einem Stück auf die vorhandenen Spielerinnen und Spieler angepasst werden. «Ich kann aus einem Mann eine Frau und umgekehrt machen, wenn es noch in die Handlung passt. Oder auch aus einer Mutter und einer Tochter zwei Schwestern, um einen Altersunterschied auszugleichen. Das ist aber natürlich nicht immer möglich, wie zum Beispiel bei einem Liebespaar.»

Auswendig lernen

Sobald das Stück feststeht und die Rollen verteilt wurden, wird das Drehbuch im August beim Grillieren den Vereinsmitgliedern und deren Familien vorgestellt. Ab September heisst es dann: üben, üben, üben! «Wir erwarten, dass die Darstellerinnen und Darsteller den ersten Akt nach den Herbstferien auswendig vortragen können», ergänzt Jolanda Studer. «Also nichts mit Ferien», lachen beide. Um zu vermeiden, dass nach dem dritten Akt der erste vergessen geht, werden immer alle Akte geübt. «Wir hängen einfach Stück für Stück einen weiteren Akt an, bis am Ende die ganze Aufführung vorgetragen werden kann», erzählen Studer und Gmür.

Ebenfalls wichtig sei, dass die Einsätze fair aufgeteilt würden. Teilweise gäbe es Theaterstücke mit Rollen, die fünfhundert Einsätze hätten. Andere nur deren fünfzehn. So eine Aufteilung würde niemandem Spass machen in der Laienbühne Lostorf. Auf der Bühne sind alle Spielenden regelmässig zu sehen. Den Vereinsmitgliedern würden zudem ausschliesslich lustige Theaterstücke präsentiert. Bei ihnen gibt es keine Dramen oder Tragödien, die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen stets etwas zu lachen haben.

Bald ist es so weit. Die letzten Vorbereitungen werden gemacht, ein Wochenende vor der ersten Vorführung wird intensiv geübt. Dabei hat Gmür auch ein Auge darauf, dass die Kostüme farblich zusammenpassen, welche die Spielerinnen und Spieler selbst für ihre Rolle organisieren. Auch hier muss jedes Details stimmen. «Das Stück spielt im Sommer. Das bedeutet, dass die Kleidung zur Jahreszeit passen muss. Draussen ist es vielleicht kalt und nass, aber auf der Bühne sollte niemand mehr Winterstiefel tragen», erläutert sie.

Die Dreirosenhalle bietet Platz für 240 Personen. Gmür und Studer sind zuversichtlich, dass die Vorstellungen gut besucht sein werden. «Der Vorverkauf ist bereits gut angelaufen. Zur Premiere am Mittwochabend darf man hingegen spontan vorbeikommen. Dies erfreut sich auch immer grösserer Beliebtheit. Bei der letztjährigen Premiere zählten wir über 120 Besucherinnen und Besucher», freut ich Studer.

Junge und Männer gesucht

Auch dieses Jahr wird am Vorstellungs-Wochenende eine Festwirtschaft mit Speisen, Kaffee und Kuchen angeboten. Zudem freut sich die Laienbühne Lostorf, wenn sie für die nächste Aufführung 2024 neue Mitglieder begrüssen darf. «Wir suchen vor allem junge Mitglieder und Männer für unsere Theaterstücke», zählen Studer und Gmür auf. Man darf gespannt sein, denn im nächsten Jahr feiert die Laienbühne Lostorf ihr 30-Jahr-Jubiläum. Doch zuerst sind alle gespannt darauf, wer wohl die geheimnisvolle Kräuterhexe im Unterwald sein wird.

www.laienbühne-lostorf.ch

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