Vereine
26.04.2023

Bücher, die darauf warten, endlich wieder gelesen zu werden

Am vergangenen Samstag wurde dem Bücherschrank an der Kirchgasse besondere Aufmerksamkeit zuteil.  (Bild: Julia Sommer)
Anita Liniger.

Am vergangenen Samstag wurde dem Bücherschrank an der Kirchgasse besondere Aufmerksamkeit zuteil. (Bild: Julia Sommer)

Am vergangenen Samstag wurde dem Bücherschrank an der Kirchgasse besondere Aufmerksamkeit zuteil.  (Bild: Julia Sommer)
Anita Liniger.

Anita Liniger.

Verein Offener Bücherschrank Olten Anlässlich des Welttags des Buches zeigte der Verein Offener Bücherschrank Olten in der Innenstadt Präsenz – dies auch, um neue Mitglieder zu gewinnen.

Von: Caspar Reimer

Ich bin pensioniert und habe deshalb vermehrt Zeit», antwortet Anita Liniger lachend auf die Frage, warum sie sich als Präsidentin für den Verein Offener Bücherschrank Olten engagiere. Und weiter sagt sie: «Ich lese sehr gerne und viel. Vor allem aktuelle Belletristik.» Zudem sei es ihr wichtig, sich gesellschaftlich zu engagieren: «Ich habe mich schon immer in der Freiwilligenarbeit betätigt, auch während der Zeit, als ich noch gearbeitet habe . Wenn man Kapazitäten hat, sollte man etwas für die Gemeinschaft tun.» Seit 18 Jahren wohnt die redselig und ordentlich wirkende 65-Jährige in Olten – persönliche Gründe haben sie in die Bücherstadt an der Aare geführt. Liniger hat als Lehrerin und die Jahre vor ihrer Pensionierung in der öffentlichen Verwaltung im Bereich Kommunikation gearbeitet.

Gerade am vergangenen Samstag, einen Tag vor dem Welttag des Buches, waren Mitglieder des Vereins beim Bücherschrank präsent. Dieser fristet neben der Kirchgasse zwischen Fotomuseum und der «Bar Gryffe» fest verankert und witterungsresistent sein belesenes Dasein. So bot sich die Gelegenheit, mit Passantinnen und Passanten ins Gespräch zu kommen und ein bisschen für den Verein, der aktuell etwas über 50 Mitglieder zählt, Werbung zu machen. «Wir sind immer auf der Suche nach Menschen, die sich gerne bei uns engagieren möchten.»

Zehn Jahre Bücherschrank

Der Verein Offener Bücherschrank Olten feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen. In jener Zeit existierten in der Schweiz noch weit weniger Angebote dieser Art: Als die Kirchgasse im Jahr 2012 vom Verkehr befreit wurde und die Stadt im Rahmen der Neugestaltung einen Ideenwettbewerb durchführte, wurden zwei Projekte eingereicht, die sich mit Büchern und Leseförderung befassten. «Gemeinsam gewannen die beiden Projekte den Umsetzungsbeitrag von 1000 Franken. Aus zwei Projekten wurde eines.» Neben der Leseförderung sei auch der Gedanke des Wiederverwendens zentral gewesen.

Die Mitinitianten Tabitha Germann und Hanspeter Keller gründeten damit den Verein Offener Bücherschrank Olten, und im Herbst 2013 konnte der Schrank der Öffentlichkeit übergeben werden. «Von Beginn weg war das Interesse daran gross», erzählt Liniger. Ob sich im Schrank viele oder wenige Bücher befinden, hängt von den Besuchenden ab. Sie bringen Bücher zum Schrank, die sie anderen überlassen wollen. Oder aber Interessierte schmökern im Angebot nach Lesestoff, den sie gern mit nach Hause nehmen.

Wie rege der Bücherschrank genutzt werde, sei schwer zu beurteilen, sagt Liniger. «Nachdem wir eine Anfrage der Hochschule Luzern, die sich mit dem Thema beschäftigte, erhalten hatten, versuchten wir, eine Zahl zu evaluieren und kamen auf rund 2500 Personen pro Jahr. Allerdings ist das nur eine Schätzung. Während ich Dienst habe, kommt es eigentlich nie vor, dass nicht mindestens eine Person vorbeikommt.»

Dienstleister gesucht

Elf der 50 Mitglieder kümmern sich in Diensten um Betreuung, Unterhalt und Pflege des Bücherschranks. Zweimal jährlich trifft sich der vierköpfige Vorstand, der aus Präsidentin, Kassier, Revisor und einer für die Organisation der Dienste zuständigen Person besteht, zur Sitzung. Und ebenfalls zweimal im Jahr findet eine elektronische Umfrage bei Mitgliedern statt, bei welcher Dienste für die Betreuung des Bücherschranks geplant werden: «Ein Dienst dauert jeweils eine Woche und beinhaltet, dass die Person bis zu dreimal während dieser Zeit beim Schrank vorbeischaut, um die Bücher zu sortieren sowie gegebenenfalls nicht zulässige Bücher oder Abfall zu entfernen», sagt Liniger.

Nur gut erhaltene Bücher, vorzugsweise Belletristik und Kinderbücher, gehören in den Schrank, keinen Platz gibt es für gewaltverherrlichende, pornografische oder missionarische Bücher. «Auch Sachbücher sind bisher nicht erwünscht, weil sie an Aktualität verlieren und höchstens, wenn sie sehr alt sind, antiquarischen Wert besitzen. Allerdings gab es schon Besuchende, die ihr Bedauern darüber geäussert haben. Möglicherweise werden wir da die Richtlinien anpassen.» Vereinsmitglieder, insbesondere solche der jungen Generation, zu finden, ist grundsätzlich schwierig. «Ein Vorteil bei uns ist, dass eine Mitgliedschaft keine grossen Verpflichtungen mit sich bringt. Unser Zweck konzentriert sich einzig auf die Bereitstellung des Bücherschranks. Neben den zwei Vorstandssitzungen findet jährlich die Generalversammlung statt, so im kommenden Monat.

Am Buchfestival präsent

Ab und an nutzt der Verein wie am vergangenen Samstag die Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen. Zudem wird er am Buchfestival Olten, das zum siebten Mal im November stattfinden wird, präsent sein. «Da arbeiten wir mit den drei anderen Anbietern von Buchinseln, die es in Olten gibt, zusammen.»

www.buecherschrankolten.ch

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