Aus losem Netzwerk wurde nun ein Verein

Tagespräsident Felix Wettstein mit den neuen Kalyna-Vorstandsmitgliedern Anzhelika Marchenko, Ruedi Iseli, Alina Alfimova, Oksana Pohretska-Näf, Ruedi Studer, Yulia Schoger, Guido Baumgartner, Svitlana Russu und Vereinspräsident Roland Horala (v.l.). (Bild: Siv Lehmann)
Kalyna Vergangene Woche wurde in Olten der Verein «Kalyna – Ukraine-Netzwerk Region Olten» gegründet.
Seit über einem Jahr tobt der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Millionen von Menschen mussten flüchten. Zehntausende Menschen haben in der Schweiz vorerst eine neue Heimat gefunden – zahlreiche davon auch in der Region Olten. Eine lose Gruppe Freiwilliger hat sich seither in Olten für die Geflüchteten aus der Ukraine engagiert.
Dazu gehören beispielsweise ein regelmässiger Treffpunkt am Dienstag mit einem «Sprachcafé» als Konversationsgefäss. Auch verschiedene Anlässe wurden organisiert. So etwa Vorträge über Alltags- und Arbeitsfragen, Wanderungen in der Region, Schweiz-Ukraine-Feste oder ein Gedenkanlass in der Stadtkirche zum ersten Jahrestag des Krieges am 24. Februar samt Kunstausstellung von Jürg Meyer. Aus der Gruppe der Geflüchteten ging zudem der Chor «Singende Ukraine» hervor.
Aus dem losen Netzwerk ist nun ein Verein geworden. Am 9. Mai haben 32 Personen den Verein «Kalyna – Ukraine-Netzwerk Region Olten» gegründet. Als Vorsitzender der Gründungsversammlung und damit als «Geburtshelfer» des Vereins amtete der Oltner Nationalrat Felix Wettstein, der souverän und zügig durch die Versammlung führte.
Der Name Kalyna kommt nicht von ungefähr: Er bezieht sich auf den «Gemeinen Schneeball», der in einem bekannten ukrainischen Lied besungen wird. Die weisse Blüte und die roten Beeren sind Nationalsymbol der Ukraine.
«Der 24. Februar 2022 war ein einschneidender Tag für alle für uns», sagte Stadtrat Raphael Schär-Sommer in seiner Grussbotschaft. Die Geflüchteten seien besonders betroffen gewesen, aber auch für die Stadt sei die Situation eine Herausforderung gewesen. «Ich bin froh um das ehrenamtliche Engagement, welches nun in diesem Verein aufgeht», erklärte Schär und wünschte den Anwesenden eine gute Vernetzung und viel Kraft, um die Vereinsziele zu erreichen.
Der Verein macht sich denn auch zur Aufgabe, sich für die Integration der aus der Ukraine geflüchteten Menschen und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in der Region Olten einzusetzen. Konkret geht es dabei etwa um Integrationsunterstützung im täglichen Leben, den Spracherwerb, die Unterstützung bei Ausbildung und/oder Erwerbstätigkeit oder die kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe.
Roland Horala ist erster Präsident
An der Gründungsversammlung in Olten wurden die Statuten des neuen Vereins einstimmig genehmigt und der Vorstand bestimmt. Als Präsident wurde Roland Horala gewählt, als weitere Vorstandsmitglieder wurden Alina Alfimova, Guido Baumgartner, Ruedi Iseli, Anzhelika Marchenko, Oksana Pohretska-Näf, Svitlana Russu, Yulia Schoger und Ruedi Studer bestimmt. Für die Revision zeichnen Siv Lehmann und Christoph von Arx verantwortlich.
Der Verein hat auch im laufenden Jahr zahlreiche Aktivitäten auf dem Programm. So findet in der Regel jeden Dienstag von 17 bis 20 Uhr das Sprachcafé in Pfarreisaal der St. Marienkirche statt. Interessierte sind dabei herzlich willkommen. Gesucht sind auch Leute für individuelle Sprachtreffen, damit aus der Ukraine Geflüchtete rascher hiesige Sprachkenntnisse erwerben können.
Wer sich für eine Vereinsmitgliedschaft oder die Freiwilligenarbeit interessiert, kann sich direkt per E-Mail info@kalyna-olten.ch an den Verein wenden. Die Internetseite www.kalyna-olten.ch wird bald aufgeschaltet werden. rus