Die Blütensaison beginnt

Obst- und Gartenbau Die Lostorfer wählten einen neuen Vereinspräsidenten: Stefan Schenk verrät, was die Gärtnerinnen und Gärtner in diesem Jahr - erwarten wird.

Im Garten von Stefan Schenk, Präsident Obst- und Gartenbauverein Lostorf, blühen als erste Pflanzen die Osterglocken. jpi)
Im Garten von Stefan Schenk, Präsident Obst- und Gartenbauverein Lostorf, blühen als erste Pflanzen die Osterglocken. jpi)

Der Winter hält langsam auf der südlichen Seite der Erdkugel Einzug. Hierzulande leuchten die ersten Blumen in schönster Farbenpracht: Gelb, Blau, Lila und Weiss schimmert es durch, die noch vom Winter gekennzeichnete kahle Landschaft. An den Ästen, von den im Herbst zurückgeschnittenen Sträuchern, spriessen grüne Knospen. Die Vorfreude auf die baldige Naturpracht ist gross. Bald dominieren die leuchtenden Farben in der noch kargen Landschaft.

Die Verwandlung der Natur beobachten die 368 Mitglieder des Lostorfer Obst- und Gartenbauvereins in ihrem eigenen Garten. Seit 32 Jahren treten jährlich neue Gärtnerinnen und Gärtner dem Verein bei. In der Region gibt es etliche Vereine, die sich dem Thema Garten widmen.

Neuer Vereinspräsident

Am 2. März wurde Stefan Schenk einstimmig zum neuen Präsidenten des Lostorfer Obst- und Gartenbauvereins gewählt. Schenk besucht die Veranstaltungen und Anlässe des Vereins seit 10 Jahren. Das letzte Jahr half er aktiv im Vorstand mit. Nun ist er seit 42 Tagen im Amt: «Viel kann ich dazu noch nicht sagen. Zurzeit bereite ich die Traktandenliste der nächsten Sitzung vor». Diese findet am 12. April erstmals unter der Leitung des neuen Präsidenten statt. Die kommenden Anlässe müssen vorbesprochen und die Ressort-Verantwortlichkeiten festgehalten werden – Schenk möchte sich einen Überblick verschaffen, dies sei im Moment die Hauptaufgabe des neuen Präsidenten.

Eine grosse Herausforderung

Schenk zögerte bei der Annahme des Amtes: «Ich war mir nicht sicher, ob ich die Fähigkeiten für das Amt mitbringe.» Doch die Vereinsmitglieder zweifelten nicht. Auf die Unterstützung vom zurückgetretenen Präsidenten Gerhard Graber kann Schenk zählen. Die sechs Vorstandsmitglieder seien zudem sehr engagiert und kompetent. Schenks anfängliche Bedenken verwandelten sich in Vorfreude: «Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung.»

Gartenpracht in Lostorf

Stefan Schenk wohnt seit 46 Jahren in Lostorf, davon 23 Jahre an der Schlossstrasse 18. Im Garten des schmucken Einfamilienhauses blühen bereits die ersten Osterglocken und Sträucher. Dank dem Wintergarten kann die Pflanzenpracht bei jedem Wetter genossen werden.

Den Weiher, das Bassin, die Bruchsteinmauer, das Spielhaus – Schenk erledigt alle Arbeiten eigenhändig. Das Mauerhandwerk erlernte er vom Vater und auch im Beruf – Lokführer – sind handwerkliche Kenntnisse von Nöten. Aber wie man Sträucher korrekt zurückschneidet und was bei der Gartenpflege beachtet werden muss, lernte Schenk im Lostorfer Obst- und Gartenbauverein. Er erinnere sich noch gut, als er vor zehn Jahren das erste Mal die Sträucher zurückschnitt: «Meine Frau war schockiert, als sie das Ergebnis sah.» Der Anblick der geschnittenen Sträucher vermittelt einem nicht auf Anhieb den Glauben, dass sie danach umso schöner blühen und gedeihen werden. Dieses Wissen erwerben die Mitglieder im Lostorfer Obst- und Gartenbauverein in Kursen, die ihnen kostenlos angeboten werden.

Vorteile Obst- und Gartenbauverein

Das Kursprogramm ist vielfältig. Jedes Jahr werden neue Themen rund um den Hausgarten behandelt. In diesem Jahr stehen unter anderem «Champignon», «Lebewesen im Boden», «Sträucher schneiden und pflegen», «Insektenhotel» im Zentrum. Zu Ostern oder Weihnachten werden jeweils Kurse im Gartencenter Grünau mit Tipps von Floristinnen für die Gestecke angeboten.

Die Kurse über Obstbaumschnitt oder andere Themen leiten hingegen Vereins-Interne. Auch geübt wird jeweils in den Gärten der Mitglieder. Als Dank, dass nach dem Kurs alle Bäume geschnitten sind, spendiert der Gastgeber jeweils ein «z’Vieri».

Die Geselligkeit schätzt der Vereinspräsident an der Mitgliedschaftbesonders. Der Höhepunkt des Vereinsjahres ist neben den Exkursionen, Vorträgen und Besichtigungen die gemeinsame Reise. In diesem Jahr ist das Schloss Laufen am Rheinfall das Ziel.

Offen für neue Ideen

Verändern möchte der neue Präsident vorläufig nichts: «Ich finde es super, wie Gerhard Graber den Verein geleitet hat.» Offen für Ideen, Wünsche und Themen sei er aber immer. Schenk freut sich über neue Mitglieder – auch auf junge Hobbygärtnerinnen und -gärtner. Mitmachen kann jeder: Im Kurs erlernen Anfänger alles Schritt für Schritt. Die Mitglieder geben gerne Tipps, welches Werkzeug sich am besten für die entsprechende Arbeit eignet und erklären, wenn gewünscht, auch die Handhabung.

Zeitaufwand ist individuell

Die Zeit, die ein Garten beanspruche, sei unterschiedlich. Dies sei eine Frage der eigenen Ansprüche, erklärt Schenk. Manche Menschen mögen den Garten lieber «verwildert», andere lieben einen gepflegten Garten. Für Schenk ist die Gartenarbeit ein Vergnügen und keinesfalls eine zusätzliche Arbeit. Besonders das Unkraut jäten, gefalle ihm: «Danach sehe ich sofort, was ich verändert habe.»

Die Gartenarbeiten fallen sporadisch an: Im Herbst werden die Sträucher geschnitten, im Frühling wird der Rasen vertikutiert und nach dem Regen das Unkraut entfernt, im Sommer wird die Blütenpracht genossen, gejätet und der Rasen gemäht.

Im Sommer setzt sich der leidenschaftliche Gärtner in den Liegestuhl und bestaunt die Vielfalt der Natur. Die Blütenpracht sei eine wunderbare Belohnung für die investierten Stunden. Doch lange liegen bleibt Schenk nicht – das Profiauge sichtet gelegentlich ein Unkraut zwischen den Blumen und Sträuchern oder im Rasen, welches sofort ausgestochen wird.

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