Der Sog der magischen Achtzehn

MinigolfClub Olten Am Sonntag, 17. Februar veranstaltet der Minigolfclub Olten das 32. Meierhof Turnier in der Minigolfhalle Meierhof in Olten. Vereinspräsident Peter Arber freut sich auf das Turnier, hinterfragt aber die Zukunft des Sports.

Peter Arber, Präsident des Minigolfclub Olten, in der Minigolfhalle Meierhof Olten. Hier findet am Sonntag, 17. Februar das 32. Meierhofturnier statt. (Bild: Franz Beidler)
Peter Arber, Präsident des Minigolfclub Olten, in der Minigolfhalle Meierhof Olten. Hier findet am Sonntag, 17. Februar das 32. Meierhofturnier statt. (Bild: Franz Beidler)

Die perfekte Runde Minigolf besteht aus achtzehn Schlägen. Dann wurde der Schläger bei jedem Loch nur einmal geschwungen: Achtzehn «Hole in one» hintereinander. «Im Training kam ich dieser magischen Achtzehn immer näher», schwärmt Peter Arber, Präsident des Minigolfclubs Olten, «das lässt einen dann nicht mehr los.» Arber, 54 Jahre alt und gebürtiger Oltner, kennt den Sog, den Minigolf ausüben kann. Der packte ihn schon als Jugendlicher. Dem Minigolfclub Olten trat er 1982 bei und hält dem Verein seither die Treue. Von Anfang an nahm Arber auch an Turnieren teil. Ausgerechnet in Olten platzierte er sich 1987 erstmals bei einer Schweizermeister- schaft in den Diplomrängen, also unter den besten sechs. «Die Schweizermeisterschaft fand damals noch auf der alten Minigolfanlage im Kleinholz statt, dort wo heute die Platanen-Siedlung steht», erinnert er sich. «Die gute Platzierung machte natürlich Lust auf mehr.» Im darauffolgenden Jahr wurde Arber in den Nationalkader aufgeboten. Damit begannen seine intensivsten und auch erfolgreichsten Jahre als Aktiver. Als 1991 die erste Minigolf-Mannschafts-Weltmeisterschaft in Oslo ausgetragen wurde, reiste auch der Schweizerkader mit Arber nach Norwegen und holte sich sogleich den Titel. «Ja, das stimmt, ich bin einer der ersten Minigolf-Mannschaftsweltmeister, die es je gab», gibt Arber etwas verlegen aber stolz zu. Ein Jahr später holten die Schweizer die Silbermedaille an der Europameisterschaft in Grenchen und 1993 den dritten Rang an der Weltmeisterschaft in Göteborg in Schweden. Im selben Jahr erspielte sich Arber auch den Schweizermeistertitel in der Kategorie Herren, Einzel. Er war nun offiziell der beste Minigolfer der Schweiz.

Die goldenen Jahre

1994 trat er aus dem Nationalkader zurück und war seither stets in unterschiedlichen Funktionen im Vorstand des Minigolfclub tätig. Seit 2012 präsidiert er den Verein, der 1968 mit der Eröffnung der alten Anlage im Kleinholz gegründet wurde. Besonders in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre legte der Verein den Grundstein für sportliche Erfolge. «Damals war Olten die Adresse für Minigolf», erinnert sich Arber. 1996 konnten die Jugend-Schweizermeisterschaften, 1998 die Jugend-Europameisterschaften und 2004 die Jugend-Weltmeisterschaften ausgetragen werden. Ende 1997 stiess Michel Rhyn zum Verein, der sich 2005 zum Weltmeister in der Kategorie Herren Einzel krönte. «Im Moment spielt er in Deutschland, aber Rhyn ist bei uns immer willkommen», sagt Arber lächelnd.

Jeden Donnerstag im Meierhof

In den Jahren 2008 bis 2014 holte der Minigolfclub Olten jedes Jahr den Schweizermeistertitel im Mannschaftswettbewerb und 2012 am Europacup Bronze. «Ich bin jeweils als Betreuer dabei», erzählt Arber von seiner heutigen Rolle. Der Verein trifft sich jeden Donnerstag in der Minigolfhalle Meierhof, wo vor allem auch der sozial Aspekt gepflegt wird. «Dass wir über all die Jahre diese Erfolge zusammen feiern durften, das schweisst uns zusammen», erklärt Arber den freundschaft- lichen Umgang im Club. Am Sonntag, 17. Februar wird der Minigolfclub Olten zum 32. Mal das Meierhofturnier veranstalten. «Ich freue mich sehr darauf, denn das ist das traditionsreichste Hallenturnier der Schweiz», betont Arber. Aus dem ganzen Land und dem nahen Ausland kämen die Teilnehmenden. Dass dem Minigolfclub seit 2016 noch immer eine Aussenanlage fehlt, schmerzt den Vereinspräsidenten. Schliesslich hat er die Anlage im Kleinholz mit anderen Minigolf-Enthusiasten 1995 erbaut und bis 2014 ehrenamtlich geführt. Ab 2015 übernahm der Eishallenbetreiber Sportpark AG den Betrieb per Volksbeschluss. Demgemäss hätte die Anlage bis 2018 weitergeführt werden sollen, wurde aber 2016 geschlossen. «Wir möchten unser Hobby ausleben und die Anlage wäre für die Öffentlichkeit», gibt Arber zu bedenken. «Das Schwimmbad ist ja auch nicht nur für den Schwimmklub da.» Ohne Anlage könne der Minigolfclub keine Jugendförderung betreiben und sich auch nicht mehr am Ferienpass beteiligen.

«Minigolf ist an heiklem Punkt»

«Minigolf befindet sich momentan an einem heiklen Punkt», reflektiert Arber. Wie in vielen anderen Randsportarten auch fehle den Minigolfvereinen der Nachwuchs. «Die Turniere sind lang und beginnen früh, vielleicht ist das nicht mehr die richtige Art, einen Wettkampf durchzuführen», sinniert er. Andere Randsportarten wie Dart oder Billard könnten als Vorbilder dienen. «Die haben sich neu erfunden. Inzwischen werden sie auf Eurosport übertragen.» Um die Jugend wieder anzusprechen, müssten neue Formen gefunden werden. «Vielleicht müssen wir mehr auf die Spass-Schiene setzen, wie das schon Minigolfanlagen mit 3D-Schwarzlicht und Fantasiewelten tun», gibt er zu bedenken. Schliesslich wolle der Minigolfclub Olten auch in Zukunft seine soziale Verantwortung wahrnehmen. «Sowohl als langjähriges Vereinsmitglied wie als Betreiber einer Minigolfanlage weiss ich aus Erfahrung, dass ein Klub und ein Treffpunkt den Menschen Halt geben. Das sollte sich eigentlich auch die Sportstadt Olten bewusst sein.»

32. Meierhofturnier
Sonntag, 17. Februar, 8 bis 18 Uhr
Hallenminigolf Meierhof, Im Meierhof 7, Olten

<link http: www.mc-olten.ch>www.mc-olten.ch

 

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