«Fasnacht in guter Runde»

Oltner Läckerli Die «Oltner Läckerli» ist die zweite Frauenzunft, die sich dem Fasnachts- und Umzugskomitee Olten FUKO anschliesst. Die beiden Gründerinnen der erst vierjährigen Zunft erzählen deren Entstehungsgeschichte.

Die Gründerinnen der «Oltner Läckerli» Lena Borner (l.) und Christina Balz in der Waadtländerhalle. In jener Ecke ist der Name ihrer Zunft entstanden. (Bild: frabei)
Die Gründerinnen der «Oltner Läckerli» Lena Borner (l.) und Christina Balz in der Waadtländerhalle. In jener Ecke ist der Name ihrer Zunft entstanden. (Bild: frabei)

Ihre eigene Zunft gründen, das wollten die beiden Freundinnen Christina Balz und Lena Borner schon lange. «Jedes Jahr an der Fasnacht bedauerten wir, dass wir es noch immer nicht getan hatten», erzählen die beiden. Borner und Balz feiern die Fasnacht von Kindesbeinen an zusammen. In der Kinderclique der Fröscheweid Zunft bestritten sie ihren ersten gemeinsamen Fasnachtsauftritt. Damals war Borner sechs und Balz gerade mal drei Jahre alt. Heute ist sie
26 Jahre alt und arbeitet als Leiterin Dienste und Direktionsassistentin. Borner ist 29 Jahre alt und ist als Projektleiterin in der Kommunikation tätig. Beide leben in Olten. «Die Fröscheweid Zunft ist eine reine Männer-Zunft, daher war für uns im Alter von vierzehn Jahren Schluss», erzählt Balz. Dass der Wunsch, eine eigene, reine Frauenzunft zu gründen, aus Trotz auf diesen Ausschluss zurückgehe, bejahen die beiden nur bedingt. «Ein wenig rebellisch sind wir vielleicht schon», geben sie schmunzelnd zu. Aber sie wollten vor allem die Fasnachtszeit in guter Runde verbringen. Nach also rund zehn Jahren, an denen sie an der Oltner Fasnacht zwar immer teilnahmen, aber nicht wesentlich beteiligt waren, gründeten sie 2015 die Oltner Läckerli. Im Zunfthaus der Fröscheweid hielten die Läckerli ihr Gründungstreffen. Alle sechs Interessierten, die Borner und Balz dazu eingeladen hatten, machten mit. Sie wollten eine Frauen-Zunft sein, die ihre eigenen Lieder schreibt und während der gesamten Fasnacht zusammen auf der Gasse ist.
«Das stand von Anfang an fest», sagt Borner. Als Frau habe man zum Fasnachtfeiern mit einer Zunft in Olten bis dato nicht viel Auswahl gehabt. «Die Rätschwyber sind die einzige Frauen-Zunft in der FUKO neben uns», sagt Balz.

Lange Namenssuche

Nun mussten die Zunftfarben festgelegt, ein Logo entworfen und ein Name gefunden werden. «Nach einem passenden Namen suchten wir lange», erinnern sich Borner und Balz. Erstmals veranstalteten die zukünftigen Läckerli dazu einen Workshop. «Da lassen wir uns gemeinsam inspirieren», erzählt Borner. Bis heute würden sie auf diesem Weg ihr jeweiliges Fasnachtsmotto finden. Für den Zunftnamen seien drei Workshops nötig gewesen. «Wir trafen uns in der Waadt- länderhalle und warfen alle Favoriten einer nach dem anderen raus», erzählt Balz. Läckerli sei erst ganz am Schluss dazugekommen. «Plötzlich war es klar: Wir sind die Oltner Läckerli», berichtet Borner vom Moment der Taufe.

Die FUKO am ersten Gönnerapéro

Ihren ersten Auftritt bestritten die Läckerli am Gönnerapéro im Herbst 2015. «Wir hatten Glück», sind sich Borner und Balz einig. FUKO-Präsident Beat Loosli, einige Ratsmitglieder und der damalige Obernaar Sven Nobs seien am Apéro zugegen gewesen und fragten die Zunft an, am schmutzigen Donnerstag aufzutreten. «Wir wären einfach wild in die Beizen singen gegangen», erinnern sich Borner und Balz lachend. Inzwischen sind die «Läckerli» auf zwölf Mitglieder angewachsen, die sich ab Oktober bis zur Fasnacht jeden Montag zur Probe treffen. Neben dem Gönner-Apéro im Herbst veranstalten sie einen Mai-, einen Herbst- und den «Heiligen Bim Bam», ein Chlouse-Bott. Zudem reisen sie jeweils Ende Januar auf den Hasliberg zu einem Proben- wochenende. Daneben sind die Mitglieder in eine Kostüm- und eine Musikgruppe eingeteilt. «Wir machen alles selber», erklären Borner und Balz. Dieses Jahr bestreiten die «Läckerli» ihre erste Fasnacht in den Probejahren als Mitglied der FUKO. Ihre Verse begleiten sie mit drei Ukulelen und einem Cajon und singen sie mehrstimmig. «Im ersten Jahr erhielten wir ein Kompliment für unseren dreistimmigen Gesang», erzählt Balz lachend, «dabei sangen wir nur zweistimmig.»
Das diesjährige Motto der «Läckerli» ist «Winter ned so mis Ding».

Von Beginn weg grosse Unterstützung

«Ohne die grossartige Unterstützung wäre das alles nicht möglich», zeigen sich die Gründerinnen dankbar. Die Fröscheweid Zunft half ihnen beim Start aus und die Käser AG in Olten stellt ihnen ein Zunftlokal. Mit der Waadtländerhalle hätten sie ausserdem einen tollen Ort für ihr geselliges Beisammensein. «Das ist uns das Wichtigste: Vor den Proben nehmen wir jeweils einen Apéro und bei jedem Treffen essen wir zusammen», erzählt Balz. «Die Oltner Fasnachtsszene hat uns herzlich aufgenommen», sagt Borner. Von Beginn weg hätten sie immer wieder Komplimente bekommen. «Das motiviert natürlich», sagen die beiden lächelnd. Inzwischen seien die Läckerli zu einer Familie zusammengewachsen, bestätigen die Gründerinnen. «Wir unternehmen auch sonst viel zusammen.» Besonders freuten sie sich auf das Singen in den Beizen. Borner und Balz sind sich einig: «Das Zusammensein, Singen und Feiern in einer guten Runde, darum geht es an der Fasnacht.»

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