Cultibo-Besucher entdeckten die Freiheit im Wald

Begegnungszentrum Cultibo Am vergangenen Freitag, 26. April ist sowohl das Cultibo-Projekt «Waldnachmittage» mit einer Fotoausstellung als auch das Praktikumshalbjahr von Leila El Hachimi im Begegnungszentrum Cultibo zu Ende gegangen.

Praktikantin Leila El Hachimi hat die Waldnachmittage im Cultibo mit anschliessender Ausstellung initiiert. (Bild: mim)
Praktikantin Leila El Hachimi hat die Waldnachmittage im Cultibo mit anschliessender Ausstellung initiiert. (Bild: mim)

Leila El Hachimi ist im Oltner Bifangquartier aufgewachsen und hat im vergangenen Sommer ihre Matura abgeschlossen. Klar hat sie das Begegnungszentrum Cultibo gekannt, aber was wirklich dahintersteckt, hat die 20-Jährige erst während ihres halbjährigen Praktikums erfahren. In dessen Rahmen sollte die junge Frau auch ein eigenes Projekt realisieren. «In den offenen Treffs habe ich beobachtet, wie die Kinder ständig auf Mobiltelefone starrten. Daneben wussten sie sich jedoch kaum zu beschäftigen. Deshalb habe ich mir überlegt, was ich in ihrem Alter gemacht habe», erzählt El Hachimi, die viel Zeit mit der Pfadi und ihren Eltern im Wald verbracht hat. Noch heute besuche sie gerne den Wald, der ihr viel Energie gebe.

Riesiger Spielplatz im Wald

Die Cultibo-Praktikantin legte drei Daten im April fest, um gemeinsam mit interessierten Kindern und Erwachsenen einen Nachmittag im Wald zu verbringen. Insbesondere die Kleinen sollten den Lebensraum fernab der virtuellen Welt entdecken. Sich auch mal schmutzig machen sowie rumschreien und toben können. «Der Wald sollte als riesiger Spielplatz erlebt werden. Es ging mir jedoch auch darum, dass die Kinder einen Bezug zur und ein Bewusstsein für die Natur erhalten.» In einigen Kulturen ist es nicht üblich, sich im Wald aufzuhalten, oft wird er gar mit einem gefähr-lichen Ort gleichgesetzt. «Das stimmt. Diejenigen, die sich offen für den Waldnachmittag zeigten, konnten jedoch einen positiven Input mit nach Hause nehmen», erzählt die 20-Jährige. Die ersten beiden Male nahmen sehr wenige Personen an den Waldnachmittagen teil, was wahrscheinlich primär auf das schlechte Wetter zurückzuführen war. «Ich überlegte mir für jeden Nachmittag eine Tätigkeit, versuchte jedoch nicht zu viel vorzugeben, um den Teilnehmenden auch Freiheiten zu lassen. Trotzdem stand stets ein Feuer auf dem Plan, über welchem wir brätelten oder aus selbst gesammelten Brennnesseln, Giersch und Klettenlabkraut eine Suppe kochten», erzählt El Hachimi. «Wir spielten Verstecken und ich versuchte die Teilnehmenden dazu zu bewegen, innezuhalten, den Wald zu riechen, Geräuschen zu lauschen und die Ruhe in sich aufzunehmen. Keine einfache Aufgabe bei einer Schar Kinder», erzählt die junge Frau lachend. Doch sie seien schliesslich mit der Sichtung eines Rehs belohnt worden. Am letzten Waldnachmittag nahmen zahlreiche Personen teil.

Bereichernde Erfahrung

Zum Abschluss ihres Projektes und Praktikums zeigte El Hachimi die von ihr an den Wald- nachmittagen geschossenen Fotos in einer Ausstellung im Cultibo, die strahlende Kinderaugen und lachende Erwachsene zeigen. «Das Praktikum und die vielen Menschen, die ich kennenlernen durfte, waren für mich eine bereichernde Erfahrung», erzählt die 20-Jährige, die nach einem Arbeitseinsatz in England eventuell soziokulturelle Animation studieren möchte. «Ich habe mein ganzes Leben im Bifangquartier gelebt und erst während meinem Praktikumshalbjahr dessen kulturelle Vielfalt entdeckt. Das Cultibo ist ein wichtiger Vernetzungspunkt, ohne diesen würde es nicht passieren, dass so viele verschiedene Personen zusammenkommen», betont die Oltnerin. Auch Cultibo-Geschäftsführer Christoph Wüthrich windet seiner Praktikantin für deren Einsatz ein Kränzchen. Regelmässig einen Praktikumsplatz anzubieten, sei leider nicht möglich, zu gering seien die personellen und finanziellen Ressourcen. «Es wäre toll die Waldnachmittage weiter- zuführen. Dies geht jedoch nur, wenn sie von Leila weiterhin durchgeführt werden oder vielleicht auch eine Zusammenarbeit mit dem Robi oder der Pfadi möglich wäre», erklärt Wüthrich. mim

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