Laufen für die gute Sache

Oltner 2-Stunden-Lauf Bereits zum 32. Mal werden in Olten Runden gelaufen und damit Beiträge für ein Horyzon-Projekt in Haiti und für Fokus-plus, die Fachstelle Sehbehinderung in Olten, gesammelt.

Langjährige Läuferin und OK-Mitglied Doris Oetiker hatte früher ihre Kinder im Kinderwagen auf dem Lauf mit dabei. (Bild: ZVG)
Langjährige Läuferin und OK-Mitglied Doris Oetiker hatte früher ihre Kinder im Kinderwagen auf dem Lauf mit dabei. (Bild: ZVG)

Für viele in der Region ist der Oltner 2-Stunden-Lauf ein fixer Punkt in der Jahresagenda. Knapp 600 Läufer werden erwartet, in den Vorjahren waren es jeweils ähnlich viele. Am Samstag, 14. September um 15 Uhr startet der Lauf, der nun wieder wie vor dem Brand über die alte Holzbrücke führt. Die Läufer können sich via Internet anmelden und sich Sponsorenbeiträge von Bekannten zusichern lassen. Zwei Drittel des Erlöses kommt einem Bildungsprogramm in Haiti von der Stiftung Horyzon zugute, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert. Das Projekt in Haiti unterstützt junge Frauen aus armen Verhältnissen dabei, ein selbstständiges Leben zu führen, im Berufsleben Tritt zu fassen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Ein weiteres Drittel des Erlöses erhält Fokus-plus, die Fachstelle Sehbehinderung in Olten, die sich für die Teilhabe und Selbstständigkeit von blinden und sehbehinderten Menschen in der Gesellschaft einsetzt. Auch Vereine und Gruppen können sich anmelden und damit einen Drittel des Erlöses für ihre eigenen Zwecke verwenden.

Mitlaufen mit Kinderwagen

Ursprünglich wurde der Lauf von Emile Stricker ins Leben gerufen, der damals bei Horyzon arbeitete. Nach seinem Rücktritt wurde die Feder-führung vom Kiwanis-Club Olten übernommen. Viele der Helfer sind schon seit mehreren Jahren mit dabei. So auch Doris Oetiker, die seit 27 Jahren im Organisationskomitee mithilft und mit Ausnahme von einem Jahr seit 28 Jahren selbst mitläuft. Sie ist zuständig für die Verpflegung der Läufer vor Ort, die sie zusammen mit der Guggemusig Müüs Trimbach auf die Beine stellt. «Ich finde den Lauf eine gute Sache, weil es Olten bewegt und gleichzeitig Projekte unterstützt werden», so Oetiker. Als Physiotherapeutin liegt ihr die Bewegung nahe. Zum Lauf kam sie über ihren Ehemann und dessen Bruder, die beide bereits Mitglieder des Organisationskomitees waren. Als ihre Kinder klein gewesen seien, habe sie sich überlegt, das Ressort abzugeben. Das Engagement bei der Guggemusig Müüs Trimbach, die sie mittlerweile präsidiert, nahm zusätzlich viel Zeit in Anspruch. «Schwierig waren vor allem die Sitzungen mit dem OK, weil wir dann jemanden organisieren mussten, der auf die Kinder aufpasste», so Oetiker. Dennoch entschied sie sich zum Weitermachen. Eine grosse Freude war es dann, als die Kinder gross genug waren, um selbst mitzulaufen. Zuvor hatte sie sie im Kinderwagen mitgeschoben. «Mittlerweile sammeln sie fleissig Geld und die jüngere Tochter stand für die gesammelten Spendenbeiträge auch schon auf dem Podest», freut sich Oetiker.

Musik am Streckenrand

Für sie selbst stehe nicht im Zentrum, möglichst viele Runden zu laufen. «Ich bin keine Hochleistungsläuferin, aber gerne mit dabei», erklärt sie. Besonders gefällt ihr die Musik, die an der Laufstrecke gespielt wird. «Das gibt mir jeweils einen Schub, weiterzugehen», stellt Oetiker fest. Auch das Glück mit dem Wetter sei ein positiver Punkt: «In den 32 Jahren regnete es nur einmal ein wenig, ansonsten war das Wetter gut.» Oetiker gefällt auch das Abschlussessen mit dem Organisationskomitee, wenn alles aufgeräumt ist. «Wir wissen meist schon am selben Abend, wer wie viele Spenden gesammelt hat», erklärt Oetiker. «Der Gedanke, wer am meisten sammelt, ist aber nicht das Wichtigste. Mehr ist es eine Genug-tuung, was Gutes organisiert zu haben und zu sehen, mit wie viel Geld wir die Projekte unterstützen können. Jeder kleine Beitrag zählt.»

Zahlreiche Lieblingsprojekte

Einige Projekte lagen ihr in den Vorjahren besonders am Herzen, etwa ein Horyzon-Projekt, das Frauen in Bangladesch ermöglichte, Mikrokredite aufzunehmen. «Damit konnten sich die Frauen zum Beispiel eine Kuh kaufen», erklärt Oetiker. Wie bei einem Schneeballsystem profitierten dann auch die Frauen im Umfeld davon, wenn ein Geschäft anlief. Auch den Wärchlade in Olten unterstützte sie besonders gern beim Kauf eines Töpferofens. Umstritten im Organisationskomitee war vor rund 20 Jahren, ob Läuferbeiträge der Fachstelle Lysistrada zugutekommen sollte, die Sexarbeitende im Kanton Solothurn unterstützt. «Manche befürchteten, wir könnten dadurch Läufer verlieren», erinnert sich Oetiker. Schlussendlich fiel der Entscheid zugunsten der Fachstelle aus. Für die Auswahl der lokalen Projekte, die das Organisationskomitee selbst vornimmt, ist vor allem folgender Punkt entscheidend: Unterstützt werden keine Betriebe, nur konkrete Vorhaben. «Daneben wird immer ein internationales Projekt von der Stiftung Horyzon begünstigt, die ihre Geschäftsstelle in Olten hat. Diese Projekte sind sehr gut abgestützt», findet Oetiker. Wer selbst mitlaufen und Spendengelder sammeln möchte, kann sich via Webseite oder noch bis eine Stunde vor dem Start vor Ort anmelden.

Oltner 2-Stunden-Lauf
Samstag, 14. September
Start: 15 Uhr, Kirchgasse Olten
Strecke: Rundkurs von 1.7 km durch Olten:
Kirchgasse – Hauptgasse – Marktgasse –Ildefonsplatz – Hauptgasse – Alte Brücke –Aarburgerstrasse – Gäubahnsteg – Schützenmatte – Leberngasse - Kirchgasse
Anmeldung: gratis T-Shirt bei Anmeldung bis 25.8. via Webseite

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