«Wir machen das für die nächste Generation»

IG Klettern Jurasüdfuss Zwischen dem Bielersee und Baden will die IG Klettern Jurasüdfuss die Interessen der Kletterer vertreten. Letzten August wurde aus der losen Gruppierung ein Verein.

Die IG Klettern Jurasüdfuss kümmert sich um defektes Material im Klettergebiet oder nicht mehr begehbare Wege beim Zustieg. (Bild: ZVG)

Die IG Klettern Jurasüdfuss kümmert sich um defektes Material im Klettergebiet oder nicht mehr begehbare Wege beim Zustieg. (Bild: ZVG)

«Es sind wenige schwarze Schafe, die sich negativ auf die ganze Kletterszene auswirken», betonen Michel Kaiser und Meret Schindler, Co-Präsidium von der IG Klettern Jurasüdfuss. (Bild: ZVG)

«Es sind wenige schwarze Schafe, die sich negativ auf die ganze Kletterszene auswirken», betonen Michel Kaiser und Meret Schindler, Co-Präsidium von der IG Klettern Jurasüdfuss. (Bild: ZVG)

Wer beim Klettern am Jurasüdfuss beispielsweise auf defektes Material im Klettergebiet oder nicht mehr begehbare Wege beim Zustieg stösst, ist bei den Mitgliedern der IG Klettern Jurasüdfuss an der richtigen Adresse. Weiter vertreten sie die Belange der Kletterer gegenüber Behörden und anderen Interessensgruppen. Im vergangenen August hat sich die lose Gruppierung, die seit 2012 existiert, entschieden, einen Verein zu gründen. «Als solcher haben wir die Legitimation, mit Behörden verhandeln zu können», erklärt Michel Kaiser, der zusammen mit Meret Schindler das Co-Präsidium des Vereins innehat. Sollte es etwa zu einer möglichen Sperrung eines Klettergebiets am Jurasüdfuss zwischen Baden und dem Bielersee kommen, kann die IG als Verein die Interessen der Kletterer bestmöglich vertreten. Zu solchen Sperrungen kam es bisher jedoch kaum. «Die verstärkte Nutzung am Jura von Bikern, Wanderern und weiteren Interessengruppen stellt jedoch immer grössere Herausforderungen an den Naturschutz», sagt Kaiser. «Dies kann auf allen Seiten zu Einschränkungen führen.»

Sensibilisierung im Fokus

Die Interessenvertretung ist die Haupttätigkeit der IG, etwa beim Forum Weissenstein, das Organisationen und Vereine mit einem Interesse am Jura zusammenbringt. «Das ist eine super Plattform, um sich austauschen zu können», sagt Kaiser. Ein Netzwerk aufzubauen und zu pflegen sei wichtig. «Es ist sinnvoll, dass wir uns mit den Jägern austauschen oder Pro Natura weiss, dass es uns gibt und an wen sie sich bei Anliegen wenden können», nennt Kaiser nur einige Beispiele von möglichen Kontakten. Daneben möchten sie die Kletterer sensibilisieren. «Ein respektvoller Umgang mit Flora und Fauna» ist dem Verein wichtig, wie in den Statuten geschrieben steht. «Manchmal liegt in Klettergebieten leider Abfall», bedauert Kaiser. «Es sind wenige schwarze Schafe, die sich negativ auf die ganze Kletterszene auswirken.» Als Sensibilisierungsmassnahmen finden sich einerseits Tipps auf der Webseite für ein umweltverträgliches Klettern, andererseits plant die IG einen Event zum Thema «Lebensraum Wald», der voraussichtlich noch dieses Jahr stattfinden soll. «Eine Kreisförsterin und ein Revierförster bringen uns Kletterern den Wald näher», erklärt die 25-jährige Schindler und fügt an: «Weiter soll ein Event mit dem Verein Rebolting zur Materialkunde stattfinden.» Mit Rebolting arbeiten sie zusammen, um nachhaltige Sanierungen in Klettergebieten zu garantieren. Kaiser bringt das Anliegen der IG auf den Punkt. «Wir machen das alles, damit wir und zukünftige Generationen weiterhin auf eine verträgliche Art klettern können», sagt der 30-Jährige. Gemeinsame Kletter-Events zu organisieren, stehe aber nicht im Fokus des Vereins.

Grosses Interesse vorhanden

Schindler und Kaiser wurden vor rund eineinhalb Jahren angefragt, ob sie als jüngere Mitglieder das Co-Präsidium übernehmen wollen. Damals war noch nicht von einer Vereinsgründung die Rede. «Wir haben aber schnell gemerkt, dass wir uns dahinterklemmen müssen, wenn wir etwas bewirken wollen», erzählt Kaiser. Dabei durften sie auf die tatkräftige Unterstützung vom Vorstand zählen, namentlich Ueli Kölliker, Ivo Budde, Kevin Garley und Urs Wäspi. Nach der Vereinsgründung schrieben sie zahlreiche SAC-Sektionen an, um sich und ihre Anliegen vorzustellen. Zwölf Sektionen traten daraufhin dem Verein bei. «Dass wir in so kurzer Zeit die Unterstützung von so vielen SAC-Sektionen gewonnen haben, hätten wir nicht gedacht. Diese Kollektivmitglieder sind eine grosse Stütze», sagt Schindler. «Mit einem Jahresbeitrag ermöglichen sie dem Verein, dass eine allenfalls nötige Einsprache finanziell tragbar wird», erklärt Kaiser. Als grosses Vorbild nennt er die IG Klettern Basler Jura, die in der Region bereits fest verankert ist. Sie half bei der Vereinsgründung und der Statutenbildung. In Zukunft will die IG Klettern Jurasüdfuss vermehrt Events zur Sensibilisierung organisieren sowie das Netzwerk zu anderen Organisationen weiter ausbauen.

www.ig-klettern-jurasuedfuss.ch

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