«Beim Campen sind alle gleich»

Zelt- und Wohnwagen-Klub Olten Mit dem eigenen Zelt oder Wohnwagen zu verreisen. Das sind für Beat Meyer, Präsident des Zelt- und Wohnwagen-Klubs Olten, die besten Ferien.

Für Beat Meyer sind Campingferien die schönsten Ferien. nko)
Für Beat Meyer sind Campingferien die schönsten Ferien. nko)

 

Wo andere Ferien machen, fühlt sich Beat Meyer mehr als zu Hause - auf den Campingplätzen der Schweiz und Europas. Seit zwei Jahren ist er Präsident des Zelt- und Wohnwagen-Klubs Olten (ZWKO). Diese Art Ferien zu machen, geniesst Meyer bereits seit 40 Jahren: «Meine Frau und ich haben uns damals unseren ersten Wohnwagen gekauft. Dann kamen wir durch einen Freund in den Klub und sind geblieben.» Der ZWKO wurde 1947 gegründet und hiess am Anfang noch Zelt Klub Olten. Laut den Statuten will der Klub den Zelt- und Wohnwagensport fördern. Aus diesem Grund wurde kurz nach der Gründung des Klubs der erste Zeltplatz in Däniken eröffnet. Dieser war ganz in der Nähe des heutigen Standorts des Atomkraftwerks. Mit Umwegen über Olten, Niedergösgen und Ruppoldingen ist der Klub 2000 in Aarburg gelandet.

 

«Wiggerspitz - das Idealste für uns»

 

Der Wechsel nach Aarburg ist ein Ereignis, in der Vereinsgeschichte, das Beat Meyer besonders in Erinnerung blieb: «Wir haben lange gesucht und mussten kämpfen, bevor wir diesen Platz hatten. Jetzt ist es der idealste Platz, den es gibt.» Im Mai 2000 konnte der Campingplatz Wiggerspitz eröffnet werden. Da es sich in erster Linie nicht um einen Ferienplatz, sondern ein Durchreiseplatz handle, sei die Lage gleich bei der Autobahnausfahrt optimal für alle Reisenden die von Norden Richtung Süden unterwegs sind, so Meyer. Dennoch gebe es auch Dauermieter auf dem Camping Wiggerspitz: «Etwa ein Drittel der Plätze sind von Dauermietern besetzt.

Die sechs klubeigenen Mietwohnwagen werden an Arbeiter aus dem Ausland, die für ein bis zwei Monate in der Schweiz auf Montage sind, vermietet.» Aber vor allem in den Hochsaison-Monaten Juni bis August treffen jeden Abend Dutzende Reisende ein und seien am Morgen um zehn Uhr bereits wieder weg, erklärt Meyer. Da spiele es auch keine Rolle mehr, dass der Campingplatz gleich neben der Autobahn und der Bahnlinie sei. «Die Autobahn hört man sowieso kaum und wenn nachts die Güterzüge fahren sind die Reisenden so müde, dass sie trotzdem gut schlafen», erklärt Meyer schmunzelnd.

 

Ein Campingplatz braucht Flexibilität

 

Heute betreibt der ZWKO den Zeltplatz Wiggerspitz während der Hauptsaison nicht mehr in Eigenregie. «Seit drei Jahren haben wir den Platz verpachtet», erklärt Meyer. So ein Campingplatz sei schliesslich nicht wie ein Hotel, in welchem die Gäste regelmässig eintreffen, egal was für Wetter sei. Zudem wird gleichzeitig der Kiosk für die Badi betrieben, so müsse man schon sehr flexibel sein und kurzfristig Leute einstellen können, betont Meyer. «Für uns ist das eine sehr gute Lösung und für den Pächter läuft das Geschäft gut.» Vor allem auch das Restaurant, das öffentlich ist, läuft laut Meyer gut: «Im Sommer kommen sehr viele Wanderer die an der Aare entlang unterwegs sind.» Dass der Platz verpachtet ist, heisst aber nicht, dass der ZWKO gar nichts mehr damit zu tun hat. Im Frühling helfen die Vereinsmitglieder, den Campingplatz auf Vordermann zu bringen. Dann gibt es einen Eröffnungshock und im Herbst, wenn die letzten Gäste wieder abreisen, wird der Platz eingewintert.

 

Zehn Prozent Mitgliedervorteil

 

Mitglied im Zelt- und Wohnwagen-Klub Olten zu sein, heisse aber nicht, dass man nur etwas leisten müsse. Natürlich habe man auch Vorteile als Klubmitglied, so Meyer: «Wir haben jedes Jahr eine Camp-Eröffnung, einen Schlusshock und ein Weihnachtsessen. Aber noch viel wichtiger sind für viele die zehn Prozent Ermässigung, die man durch die Mitgliedschaft auf vielen Campingplätzen erhält.»

Denn der ZWKO ist dem Schweizerischen Camping- und Caravaning-Verband angeschlossen. Dieser wiederum dem Weltverband und so habe man auf der ganzen Welt auf allen Campingplätzen, die ebenfalls diesem Verband angehören, eine Ermässigung. «Etwa 60 Prozent unserer Mitglieder sind Papiermitglieder. Sie bezahlen die 65 Franken Jahresbeitrag und können dafür in ihren Ferien davon profitieren», meint Meyer. Heute zählt der ZWKO rund 90 Mitglieder. Immer wieder kommen neue dazu. Die häufigsten Gründe für ein Ausscheiden aus dem Klub, verrät Meyer, seien altershalber oder Todesfälle.

 

Eine Familie auf dem Campingplatz

Beat Meyer selbst kann sich nichts Schöneres vorstellen als Campingferien zu machen: «In meinen Ferien möchte ich ans Meer, irgendwo, wo es schön ist. Da brauche ich nicht in ein Hotel zu gehen, um das zu geniessen.» Auf dem Campingplatz sei man wie in einer grossen Familie eingebettet. «Es ist egal, ob jemand Banker oder Handwerker ist. Auf dem Campingplatz sind alle gleich», sagt Meyer. Vor allem in der Vor- und Nachsaison können solche Ferien sehr spontan geplant werden. Wenn das Wetter zu Hause nicht gut sei, könne man einfach in das Wohnmobil einsteigen oder den Wohnwagen anhängen und irgendwohin fahren: «Man hat ja immer alles dabei», so Meyer.

Weitere Artikel zu «Vereine», die sie interessieren könnten

Vereine20.12.2023

Traditionsreiche Pflegestation im Vögeligarten schliesst ihre Tore

Volièreverein Olten Der Volièreverein Olten schliesst die Pflegestation für einheimische Wildvögel im Oltner Vögeligarten. Damit ist der Verein in…
Vereine13.12.2023

Herzblut für Musik und Menschen

Vereinsmensch Marga Leuenberger hat als langjähriges Mitglied im kleinen Vorstand des Stadtorchesters Olten viele Aufgaben zu bewältigen. Trotz der…
Vereine13.12.2023

Starke Powermänner

Sportpress AG/SO Das zweite Chlaus-Kegeln des Vereins Sportpress AG/SO war richtig edel. Einerseits dank den tollen offerierten Preisen,…