Bridge - Das Spiel ohne Ende

Bridgeclub Olten Das Kartenspiel Bridge wird in der Schweiz in Turnierform ausgeübt. Welche Voraussetzungen ein Bridgespieler mitbringen sollte und wie ein solches Turnier abläuft, erklärt Vereinspräsident Urs Bichsel.

Urs Bichsel fungiert seit knapp zwei Jahren als Vereinspräsident. vwe)
Urs Bichsel fungiert seit knapp zwei Jahren als Vereinspräsident. vwe)

Konzentrationsfähigkeit, strategisches Denken und auch Teamfähigkeit seien nötig, um Bridge zu spielen, erklärt Präsident Urs Bichsel. Er selber spielt Bridge seit rund 15 Jahren aktiv im Verein und ist eher durch Zufall zu diesem Spiel gekommen. Seine Frau besuchte einen Einführungskurs und hat so auch Urs Bichsels Interesse an diesem Spiel geweckt. Ihn fasziniert an Bridge, dass es ein Spiel ohne Ende ist.

«Man hat nie ausgelernt, denn jedes Spiel ist wieder anders und birgt neue knifflige Situationen. Selbst der beste Bridgespieler kann daher nicht von sich behaupten, dass er nicht mehr dazulernen könne», sagt der Vereinspräsident.

Geselliges Vereinsleben

Jeweils am Mittwoch um 19 Uhr treffen sich die Vereinsmitglieder des Bridgeclub Olten zum Spielturnier in der Kantine der Firma Reize AG in Trimbach. Dies ist seit 1998 ihr Clublokal. Auch nach den Turnieren, die um die vier Stunden dauern, sei geselliges Beisammensein an der Tagesordnung.

Der Bridgeclub Olten wurde 1979 gegründet und zählt heute 67 Mitglieder, welche sich im Alter ab 50 Jahren befinden. 1991 fusionierte der Bridgeclub Olten mit demjenigen von Aarau. Gesamthaft zählt der neu gebildete Bridgeclub Mittelland 144 Mitglieder.

«Wir haben ein Nachwuchsproblem und versuchen deshalb durch Volkshochschulkurse in Aarau mehr Leute für diesen interessanten Sport zu begeistern», erzählt Urs Bichsel. Auch an der Volkshochschule Olten seien solche Kurse geplant, leider mangle es bis jetzt noch an Interessenten.

Bridge als Sport

Bridge ist ein Kartenspiel, das heute von 75 Millionen Menschen weltweit gespielt wird und als «Königsspiel unter den Kartenspielen» gilt. Es ist vergleichbar mit Schach, da man eine äussert grosse Strategiefähigkeit benötigt und einen Spielplan entwickeln muss. Allerdings wird es mit traditionellen, französischen Jasskarten und in Zweierteams gespielt. «Im Gegensatz zu Schach müssen Bridgespieler mit ihren Partnern kommunizieren und sich selber oder auch dem Mitspieler Fehler verzeihen können. Es ist so gesehen auch eine Art Lebensschule», so der Clubpräsident weiter.

Bridge ist ein vom Internationalen Olympischen Komitee (IOK) anerkannter Sport. Das letzte Mal, dass Bridge an einer Olympiade praktiziert wurde, war in Salt Lake City 2002.

«Bridge ist nicht so telegen wie andere Sportarten, vor allem wenn der Zuschauer keine Regelkenntnisse hat», argumentiert Bichsel.

Bestes Gehirnjogging

In gewissen Ländern wie Frankreich wird Bridge teils als Freifach, in anderen wie Polen sogar als Pflichtfach an öffentlichen Schulen gelehrt. Auch in Deutschland überlegt man derzeit ernsthaft, Bridge an den Schulen einzuführen, um die schlechten Resultate der letztjährigen PISA - Studie in mathematisch - analytischem Denken der Jugendlichen versuchen zu verbessern. «Vor allem auch für Menschen höheren Alters bietet Bridge eine gute Möglichkeit die Hirnzellen auf Trab zu halten und zu trainieren», erklärt Urs Bichsel.

Ein Spiel für Jedermann

«Der Bridgeclub Olten heisst jederzeit gerne neue Spieler willkommen. Auch eine Teilnahme ohne Teampartner ist möglich. Zudem bieten wir für unerfahrenere Spieler sogenannte frei Spiele unter Beobachtung an, damit diese regeltechnische Hilfestellungen beziehen können», erzählt Urs Bichsel.Grundkenntnisse der Regeln und des Spielvorganges seien allerdings erwünscht, deshalb organisieren Vereinsmitglieder jedes Jahr Kurse an der Volkshochschule Aarau. Diese finden jeweils im November statt.

Falls Interessierte bei einem Mittwochturnier im Clubhaus teilnehmen wollen, genüge eine kurze Anmeldung via Internet und der Spass kann beginnen.

«Wer einmal die Spielregeln von diesem Kartenspiel verstanden hat, für den wird Bridge zu einem einmaligen Erlebnis. Für mich ist dieses komplexe Kartenspiel eine Leidenschaft, die mich nicht mehr loslässt», sagt Bichsel.

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