CD mit Abschiedstränen

Letztes Konzert Der 17. September geht in die Oltner Musikgeschichte ein: Nicht nur aufgrund der lang ersehnten CD-Taufe der Band «Abermensch», sondern auch wegen deren Auflösung auf ihrem musikalischen Höhepunkt. Doch in Deutschland öffnen sich neue Türen.

Ein starkes Team: Martin Stebler (v.l.), Andreas Borner, Rainer Ammann, Andi Spring und Remo Panzeri. (Bild: jpi)
Ein starkes Team: Martin Stebler (v.l.), Andreas Borner, Rainer Ammann, Andi Spring und Remo Panzeri. (Bild: jpi)

Die Band «Abermensch» sorgte in Olten für viele ausverkaufte und unvergessliche Konzertabende. «Abermensch» spielte national in verschiedenen Konzertsäalen und an Openairs. Im Jahr 2008 gewann die Band den Solothurner «Sächsilüüte»-Contest und eröffnete das traditionelle Zürcherfest. Am diesjährigen Jugendkulturfestival standen die fünf Oltner auf der Hauptbühne auf dem Basler Theaterplatzes. «Der Kern unserer Fans kam an jedes Konzert, egal wie weit weg von Olten wir spielten», so Bassist Andreas Borner. «Sie begleiten uns nicht wie beispielsweise Fussballfans, weil sie kein Spiel verpassen wollen, sondern weil ihnen die Musik gefällt», ergänzt Andi Spring, Ex-Fan und Bandmitglied.
Am 17. September winken die Lokalhelden im Provisorium 8 mit einer neu produzierten CD zum Abschied. Wieso löst sich die Band auf dem Höhepunkt ihres Schaffens auf? «Ich beginne am 19. September mein Studium an der Popakademie in Mannsheim», so der Oltner Rainer Ammann, der gespannt in die Zukunft blickt. Die Vollblutmusiker gönnen es ihrem Bandmitglied. Ein gemeinsames Ziel haben alle: «Mit Musizieren nicht das grosse Geld zu verdienen, doch überleben zu können.»
Gründung und Zukunfspläne
Die Band rund um den Kern Rainer Ammann und Remo Panzeri, gründete sich im Jahr 2006. Nach mehreren Mitgliederwechseln fanden die zwei Oltner mit Martin Stebler, Andi Spring und Andreas Borner die «optimale» Formation. Die Gitarrensolos von Spring, der mit Stebler die Jazzschule in Luzern besucht, katapultieren die Band auf ein neues musikalisches Niveau. Auch die Drums von Stebler vervollständigt die innovative, inhaltsreiche Rockmusik. Andreas Borner dürfte Musikinteressierten bekannt sein: Er mischt seit 25 Jahren in der Oltner Musikszene mit. Bevor er «Abermensch» mit seinen Bassklängen bereicherte, spielte er in der Band «Durchzug». «Mit dem Abschiedskonzert verabschiede ich mich auch persönlich aus der aktiven Musikszene», erzählt Borner. Die anderen drei Musiker konzentrieren sich auf die gemeinsame Band «Years».
Erstlingswerk in hoher Qualität
Wieso dauerte es so lange, bis eine CD erschien? «Wir haben vor einem Jahr eine CD aufgenommen, waren aber mit dem Resultat nicht zufrieden», nennt der Sänger Ammann den Grund. Remo Panzeri absolvierte die Ausbildung zum Tontechniker und mischte das Erstlingswerk selber zur Zufriedenheit aller Bandmitglieder. «Die Qualität übersteigt die Anforderungen an eine erste CD bei Weitem», ist sich Borner sicher.
Höhepunkte von Abermensch
«Mein persönlicher Höhepunkt war, als wir am Schmitten-Openair vor der Band Ten Years After auftraten. Mit einer Band aufzutreten, die einst am Woodstock spielte, verleiht einem ein einmaliges Gefühl», erzählt Borner. «Der Bandcontest in Lausen, als wir uns einen Finalplatz erspielten, war ebenfalls unvergesslich», so der Bassist weiter. Die Stimmung war super und die Oltner Fans, trugen das Markenzeichen von Kuno Kapital, einen Zylinder. Wer ist Kuno Kapital? «Kuno Kapital ist unser Maskottchen», erklärt Ammann. Als die Band am «beat the garage» Jugend-Bandcontest spielte, verkleideten sie ihr ältestes Bandmitglied, Andreas Borner (45) als Kuno Kapital. Der schwarze Mantel und ein Zylinder dienten dem Zweck, nicht als zu alt enttarnt zu werden. Doch als sich die Oltner Band einen Finalplatz im Kofmehl Solothurn erspielte, musste doch ein junger Erwachsener gefunden werden.
Kreative Köpfe
Die Band «Abermensch» liess sich immer wieder Kreatives einfallen: Die «Abermenschen» spielten beispielsweise Christkind an Weihnachten. Die Fans setzten ihre Lieblings-Lieder auf eine Wunschliste. Am Heiligabend rockte die lebende Jukebox vor grossem Publikum bis in die frühen Morgenstunden.
Die CD ist ein Abschiedsgeschenk für alle. Auf dem Cover sind die Gesichter der Fans, fotografiert von Claude Hurni und nachgezeichnet von Roger Fähndrich. Das Erstlingswerk ist ein Gemeinschaftswerk. Die Band dankt allen Beteiligten unter anderen Michel Maillard, Dave Hofmann und Frank Niklaus. Wer die Rockpoeten das letzte Mal sehen will, darf die grosse Abschiedsfeier nicht verpassen: Im Provisorium 8 lassen die Musiker ihr gemeinsames Schaffen musikalisch Revue passieren.

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