Das etwas andere Kino in Olten
Filmverein Lichtspiele Seit rund fünf Jahren wird die Oltner Filmkultur von den Mitgliedern des Vereins Lichtspiele mitgeprägt. Erklärtes Ziel: Einen facettenreichen Gegenpol zum Mainstream bieten.

Zwischen Coop-City und Kapuzinerkloster befindet sich seit fast einem Jahrhundert das altehrwürdige Kino Lichtspiele. Früher als «Revolverküche» verschrien, lockt es heute ein anderes Publikum an. «Wir bieten eine riesige Bandbreite von Filmen jeglicher Sprachen, Kulturen und Themen. Von romantisch bis sozialkritisch ist alles dabei», erklärt Vereinspräsident Markus Arnold, der seit vier Jahren im Kino Lichtspiele aktiv ist. Sorgfältig werden die Filmperlen jeweils von der zuständigen Arbeitsgruppe des Vereins besprochen und ausgewählt. «Ich besuche regelmässig Filmfestivals oder jährlich in Locarno die Trade-Show für Kinobetreiber, an welcher die neusten Produktionen vorgeführt werden», erklärt Jacqueline Arnold, welche in der Arbeitsgruppe tätig ist.
Liebe zum Film
Das Projekt «Lichtspiele» nahm vor gut fünf Jahren seinen Anfang. «Damals überliess der Oltner Kinobetreiber Konrad Schibli uns das «Lichtspiele», da sich für ihn die weitere Betreibung des Kleinkinos finanziell nicht mehr lohnte. Seither ist der Verein bei Coop Immobilien als Mieter dieser Lokalität verzeichnet», blickt Jacqueline Arnold zurück. Von Anfang an stand fest, dass das Lichtspiele-Team einen Kontrast zu den gängigen Hollywood-Produktionen anbieten und zeigen möchte. «Unser Filmprogramm wird monatlich veröffentlicht und setzt sich meist aus Arthouse- aber auch Dokumentar- und kleinen, unbekannteren Filmproduktionen zusammen», erklären Markus und Jacqueline Arnold, die beide seit ihrer Jugendzeit leidenschaftliche Filmliebhaber sind. Das Konzept stösst auf Resonanz. Mittlerweile zählt der Filmverein rund 450 Mitglieder.
Ehrenamtliche Helfer
Profit steht beim Kleinkino nicht im Fokus. «Wir spielen unsere Filme auch für eine kleine Zahl von Zuschauern. Für uns steht primär die Liebe zum Film im Mittelpunkt, nicht der finanzielle Erfolg», erklärt Vorstandsmitglied Bea Engeli die Vereinsphilosophie. So werden alle Vorstellungen von ehrenamtlichen Helfern durchgeführt. «Wir zählen 25 Aktivmitglieder, welche sich regelmässig hinter der Kasse engagieren oder auch für das einwandfreie Abspielen der Filme verantwortlich zeigen», so Engeli weiter. Mittels eines monatlichen Doodles (Terminplan perE-Mail) werden die Einsatzpläne festgelegt. Seit der Gründung habe glücklicherweise noch nie ein Helfermangel bestanden.
Themenwochen
Der Einsatz lohnt sich. In der Saison 2013/2014 durfte der Verein bis heute 6095 Besucher verzeichnen und83 verschiedene Filmperlen in ihrem Programm aufführen. «Auch unsere Themenwochen sind sehr beliebt. So besteht jedes Jahr eine Zusammenarbeit mit dem Verein «Lysistrada», welcher sich für die Prävention im Sexgewerbe einsetzt, oder bspw. mit den Aktionstagen «Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn», welche nächsten Herbst nach der Sommerpause stattfinden werden», erzählt Jacqueline Arnold. Auch die Reihe «Cinema italiano» oder die Kurzfilmnacht lockt neue Besucher ins «Lichtspiele».
Neu renoviert
Nebst der vielfältigen Themenauswahl versucht der Verein, auch auf dem neusten technischen Stand zu bleiben. «Vor zwei Jahren haben wir unsere Kinoapparaturen digitalisiert und verzeichnen seither viel weniger Abspielpannen. Ausserdem nahmen wir in diesem Jahr im Saal eine Renovation vor und leisteten uns nebst einem neuen Boden auch neue Ledersofas als gemütliche Sitzgelegenheit», zeigt der Vereinspräsident Arnold auf. Finanziell unterstützt wird der Verein bei diesen und anderen Vorkehrungen vom Bundesamt für Kultur, Kanton, der Stadt Olten. Sponsoren und durch Gelder aus dem Lotteriefonds. Eine weitere Besonderheit des Kino Lichtspiele sind die beliebten Filmtalks. So dürfen sich die Besucher am kommenden Samstag auf den Oltner Nachwuchsschauspieler und Preisträger des Schweizer Filmpreises 2014 Dimitri Stapfer freuen. Er wird in den Film «Left Foot Right Foot» einführen, in welchem er selber mitwirkte.