Das Herz von Olten

Seit seinen Anfängen wird derAdventsmarkt im Klostergarten des Kapuzinerklosters Olten von Bruder Josef organisiert. Im Jahr 2009 fand der Markt zum ersten Mal statt und ist zwischenzeitlich zu einem wichtigen Anlass in Olten herangewachsen.

Der Leiter des Adventsmarktes Bruder Josef im Klostergarten vor dem Kapuzinerkloster Olten. clh)
Der Leiter des Adventsmarktes Bruder Josef im Klostergarten vor dem Kapuzinerkloster Olten. clh)

Als im Frühjahr 2009 die Idee aufkam, im Klostergarten des Kapuzinerklosters einen Adventsmarkt zu veranstalten, wurde den 14 Brüdern des 1646 gegründeten Klosters schnell klar, dass diese Aufgabe nicht ohne Hilfe von aussen bewerkstelligt werden kann. «Glücklicherweise haben wir vom Kloster sehr gute Beziehungen zu den Oltnerinnen und Oltnern. Genügend helfende Hände konnten schon im ersten Jahr schnell gefunden werden», erklärt Josef Bründler. Er war zur Zeit der Gründung des Adventsmarktes der Leiter des Kapuzinerklosters. Auch die Leitung des Adventsmarktes übernahm der heute 67-jährige. Noch heute organisiert er den Markt, der seither jährlich in der Weihnachtszeit stattfindet. «Ich denke es ist wichtig, dass diese Aufgabe jemand übernimmt, der gut zwischen der Klosterfamilie und dem Organisationskomitee des Adventsmarktes vermitteln kann», so Bruder Josef.«

Der gute Zweck hat Priorität

Der dritte Adventsmarkt im Klostergarten findet vom 1. bis 4. Dezember statt. Neben den 36 weihnachtlich geschmückten Marktständen erwartet die Besucher auch in diesem Jahr ein Rahmenprogramm. «Uns war von Anfang an wichtig, dass der Adventsmarkt mehr zu bieten hat, als nur die Marktstände», erklärt Bruder Josef. «Neben den Ständen wurde deshalb für ein Rahmenprogramm mit vielen Konzerten gesorgt.»

Seit dem letzten Jahr seien einige neue Stände dazu gekommen. «Bei den Marktständen achten wir darauf, dass sie auch in diesem Jahr ein möglichst vielfältiges Angebot ausgestellt wird», erzählt Bruder Josef. Bei der Auswahl der Ausstellenden hat jedoch eine Gruppe klar Priorität. «Marktstände, die für einen guten Zweck wirtschaften stehen für uns an erster Stelle», so Bruder Josef.

Auch der Reinertrag des Adventmarktes wird gespendet. «Das Kapuzinerkloster will sich am Adventsmarkt nicht persönlich bereichern. Deshalb wird die Hälfte des Reinerstrags an armutsbetroffene Menschen aus der Region Olten weitergegeben und die andere Hälfte Menschen in der Dritten Welt gespendet», so Bruder Josef. Die am Adventsmarkt verdiente Summe ist beachtlich. «In den letzten beiden Jahren konnten wir rund 62’000 Franken für einen guten Zweck weiterleiten», bemerkt Bruder Josef stolz.

Weihnachten im Kloster

Neben dem weihnachtlichen Adventsfest werde im Kloster auch Weihnachten gefeiert. «An Heiligabend machen wir im Kloster eine kleine Feier im Rahmen der Klosterfamilie mit Christbaum. Danach nehmen wir zusammen ein Festessen ein, meist gibt es Fondue chinoise», erzählt Bruder Josef lächelnd. «Nach dieser «Familienfeier» findet in der Klosterkirche ein öffentlicher Gotttestdienst statt.» Geschenke gäbe es für die Brüder keine. «Schliesslich haben wir schon alles, was wir brauchen», meint Bruder Josef bescheiden.

Anerkennung für Freiwillige

Als eine der grössten Herausforderungen bei der Organisation des Adventsmarktes sieht Bruder Josef die Anerkennung der freiwilligen Helfer. «Der Adventsmarkt lebt von Freiwilligenarbeit», weiss er. Deshalb sei es wichtig, dass man ihnen genügend Anerkennung schenke. Nur so würden sich die Leute auch im folgenden Jahr zur Mithilfe bereit erklären. Und ist dies dem Kloster gelungen? «Auf jeden Fall. Auch in diesem Jahr haben die Leute wieder mit grossem Elan bei den Vorbereitungen geholfen.»

Im Herzen von Olten

Das Schönste am Adventsmarkt seien für ihn die Begegnungen mit verschiedenen Menschen. «Die Klosterfamilie, das OK, die Sponsoren, die Aussteller, die Freiwilligen und die Besucher sind sechs Gruppen von Menschen, die zusammenkommen. Es ist schön zu spüren, dass bei diesem Anlass alle am gleichen Strick ziehen», so Bruder Josef. Ausserdem sei es ein gutes Gefühl, die Atmosphäre von Stille und Geborgenheit, die im Kloster herrsche, mit den Oltnerinnen und Oltnern teilen zu können. Gerne leistet Bruder Josef mit seinem Adventsmarkt einen Beitrag zur Belebung der Stadt Olten. «Bald erscheint ein Leporello der SBB, darin wird der Adventsmarkt im Klostergarten erwähnt. Es ist schön, dass ich somit mithelfen kann, die Stadt Olten bekannter zu machen», findet Bruder Josef. «Da unser Kloster mitten in der Stadt liegt, stellt es für mich das Herz Oltens dar. Wir Brüder pflegen regen Kontakt zu der Oltner Bevölkerung», erzählt Bruder Josef. Man merke, dass sie Oltnerinnen und Oltner den Brüdern des Kapuziner Klosters zugetan seien. «Und auch ich bin sehr gerne in Olten zu Hause. Die Liebe ist also gegenseitig.»

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