Der SV Olten zieht sein Fanionteam aus der NLB zurück

SV Olten Volleyball Nach einer turbulenten Saison 16/17 und dem knappen Ligaerhalt kommt nun der nächste Schlag für den SV Olten: Wegen des Spielermangels sowie Abgängen im Coaching-Staff hat der Verein sein Fanionteam freiwillig aus der NLB Ost zurückgezogen.

Nach einer turbulenten Saison 16/17 zieht sich das Fanionteam des SV Olten freiwillig aus der NLB Ost zurück. (Bild: ZVG)
Nach einer turbulenten Saison 16/17 zieht sich das Fanionteam des SV Olten freiwillig aus der NLB Ost zurück. (Bild: ZVG)

Die Meldung trifft wohl so manchen Oltner Volleyballfan mitten ins Herz: Nach vier Saisons in der Nationalliga B zieht der SV Olten sein Fanionteam freiwillig aus der zweithöchsten Volleyball-Liga der Schweiz zurück. Hauptgrund dafür seien die zahlreichen Abgänge, sowohl bei den Spielern als auch im Coaching-Staff.

Schwerwiegende Abgänge

Solche schwerwiegenden Abgänge sind für die erste Herrenmannschaft des SV Olten jedoch nichts Neues. Schliesslich hatte das Team bereits letzten Sommer mit dem selben Problem zu kämpfen. Ganze sechs Stammspieler zogen sich damals aus der Mannschaft zurück - alle aus individuellen Gründen. Unter ihnen der frühere Captain Daniel Vega, der eine Vaterschaftspause einlegte, oder auch Daniel Bossart, der in eine andere Region umzog. «Bereits damals gelang es uns nur schwer, diese Abgänge zu kompensieren und während der gesamten Saison mussten wir mit einem schmalen Kader aus neun bis zehn Spielern antreten. Keine ideale Ausgangslage», erklärt Luis Geiser, ehemaliger Captain des Fanionteams und Präsident des SV Olten. Die unglückliche Ausgangslage und der damit verbundene Trainingsrückstand zu Beginn der Saison waren während der gesamten Meisterschaft 16/17 spürbar. Der äusserst knappe Ligaerhalt kam daher nicht überraschend.

Rückzug als einzige Option

Trotzdem sah es kurz nach Ende der letztjährigen Saison ganz danach aus, als wenn die NLB-Laufbahn des SV Olten fortgeführt werden könnte. Seit dem 9. August steht nun jedoch definitiv fest: Das Fanionteam wird aus der NLB Ost zurückgezogen. Warum konnte diese Entwicklung nicht vorausgesehen und in der regulären Zeit ein freiwilliger Abstieg angepeilt werden? «Dass wir zu wenig Spieler haben würden, kristallisierte sich erst in den vergangenen Wochen aufgrund von unvorhersehbaren Absagen und daraus resultierenden fünf Abgängen heraus. Zu diesem Zeitpunkt war es für einen freiwilligen Gang in die 1. Liga bereits zu spät.» Ein weiterer Grund für den Rückzug sei die vergebliche Suche nach einem neuen Cheftrainer gewesen. Zwar wäre Lisa Hackauf bereit gewesen, den Posten als Assistenztrainerin erneut zu übernehmen, für den Chefposten wurde jedoch kein Ersatz gefunden. «Natürlich bin ich konsterniert sowie melancholisch deswegen und der Entscheid ist uns allen nicht einfach gefallen. Aber er war die letzte Option für den Verein», sagt Geiser.

«Verein war nicht bereit für die NLB»

Rückblickend habe sich bereits seit dem Aufstieg in der Saison 12/13 abgezeichnet, dass der Verein noch nicht bereit für das Abenteuer NLB war. «Sowohl die organisationelle als auch finanzielle Basis fehlte uns», so Luis Geiser. Nachdem die Spieler 2013/2014 gar noch in die eigene Tasche greifen mussten, wurde ein Jahr später die Crowdfunding-Plattform «I believe in you» genutzt, um den Saisonbetrieb zu finanzieren. Dass jetzt der NLB-Traum nicht aufgrund der Kosten, sondern des Spielermangels endet, ist bitter, hängt laut dem Präsidenten aber ebenfalls mit den Vereinsstrukturen zusammen. «Es fehlte eine gezielte Nachwuchsförderung und dadurch eine vereinsinterne Spielerbasis, auf die bei Abgängen zurückgegriffen werden kann», sinniert der Präsident.

Vereinsbasis stärken

Durch den Rückzug wird nun das 2. Liga-Team zur ersten Mannschaft des SV Olten. Der Fokus soll zukünftig auf den Aufbau einer starken Vereinsbasis sowie einer gezielten Förderung der Junioren gelegt werden. «Erst wenn die Gesamtorganisation bereit ist, kann wieder ein Aufstieg angestrebt werden», so Geiser. Die meisten Spieler des Fanionteams werden in der kommenden Saison für die 2. Liga antreten. Vereinzelt wechseln Spieler zu anderen NLB-Clubs. Als ob der Rückzug nicht schon genug wäre, setzt der Kilbi-Diebstahl (Bericht auf Seite 3) den Verein nun auch in finanzieller Hinsicht unter Druck. Einfach wird die kommende Saison für den SV Olten wohl generell nicht.

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