Die Tanzbühnen der Welt vor Augen
TanzinOlten Am Montag, 8. Mai trifft sich der Verein «Tanz in Olten»zur 21. Generalversammlung. Im Anschluss wird mit dem 3D-Tanzfilm «Womb» und der Live-Performance von Tänzerin Jade Schibli ein Programm für die Öffentlichkeit geboten. Der Stadtanzeiger hat eine Probe der 17-Jährigen besucht.

Freundlich aber zurückhaltend öffnet mir Jade Schibli die Türe zum Kino Capitol in Olten. «Da die Aufführung auf der Kino-Bühne stattfinden wird, trainiere ich auch gleich hier», erklärt die 17-jährige Schülerin. Probleme mit der Benutzung dürfte es keine geben, gehört doch das Kino Jade’s Vater Koni Schibli, der Mitglied im erweiterten Vorstand von «Tanz in Olten» ist.
Sein Inneres gegen aussen drehen
Sie habe sich während 45 Minuten aufgewärmt und sei nun bereit, die zwei Tänze zu zeigen, erklärt Jade Schibli lächelnd. Die junge Tänzerin startet mit dem rhythmischen, aber auch etwas düsteren «Work Song» des irischen Musikers Hozier. Gekonnt spielt die 17-Jährige mit Spannung und Entspannung, die nicht nur am Körper, sondern auch an den Gesichtszügen abzulesen sind. Beide Choreografien stammen von Jade Schibli selbst und wurden lediglich mithilfe ihrer Tanzlehrer noch hie und da verfeinert. «Die Choreografie zu «Work Song» handelt von dunklen Gedanken, die entstehen, wenn man sich in unserer Welt nicht wohlfühlt, doch auch davon, dass man sich aus eigenen Kräften aus einer Negativ-spirale retten kann, um wieder zu sich selbst zu finden», erklärt die 17-Jährige das Stück, das auf eigenen Erfahrungen beruht. Ein Kontrast zur ersten Choreografie ist die nachfolgende Performance «Crucial Connection» zum Lied «Weight of your world» vom englischen Musiker Roo Panes. «Das eher ruhige Stück symbolisiert tanzend die enge Verbindung zwischen meinen beiden Schwestern und mir. Sie sind immer für mich da, weshalb es mir wichtig war zu zeigen, wie viel sie mir bedeuten», so Schibli, die seit Oktober, respektive seit den Winterferien, an den beiden Stücken feilt.
Zeitintensive Trainingsstunden
Mit vier Jahren sei sie von ihren Eltern zu Rosmarie Grünig in den Ballettunterricht geschickt worden, erzählt Schibli. «Unsere gesamte Familie ist kulturinteressiert, weshalb sie mich stets auf meinem Weg und in meinen Entscheidungen unterstützt hat», erzählt Jade Schibli dankbar. Über die Jahre habe sie den Tanz lieben gelernt. «Ich geniesse das Gefühl beim Tanzen und, dass man sich ohne zu reden, nur mit der Bewegung, ausdrücken kann», schwärmt die Schülerin. Ihre Trainingszeit intensivieren konnte Jade Schibli vor rund eineinhalb Jahren, als sie von der Kanti Olten in die Sportklasse der Kanti Solothurn wechselte. «Diese bietet mir die Möglichkeit, neben der Schule das zeitintensive Training absolvieren zu können», erklärt die Tänzerin, die zwischen 15 und 20 Stunden pro Woche trainiert. Zwei Stunden Training täglich, bestehend aus Aufwärm- und Kraftübungen, seien das Minimum. Wie ein Tagesablauf von ihr aussehe? «Am Morgen besuche ich die Schule und am Nachmittag lerne ich oder habe etwas freie Zeit für mich. In der Regel finden die Tanzstunden erst am Abend statt. Am Mittwoch beispielsweise besuche ich zwei insgesamt dreistündige Jazz- und Modern-Lektionen in Bern. Da wird es jeweils spät, bis ich den Tanzsaal verlasse», erzählt die Schülerin. Die Ballettstunden absolviert Jade Schibli aber nach wie vor bei Rosmarie Grünig in Olten. Jeweils alle ein bis zwei Jahre legt sie im klassischen Ballett eine RAD-Prüfung der Royal Academy of Dance ab. Diesen Sommer stehe ihr die Advanced 1-Prüfung bevor, erzählt die Tänzerin, die kürzlich mit ihren beiden Solos am Vibe (Vienna International Ballet Experience) in Wien teilgenommen hat. Für das Finale habe es aber leider nicht gereicht.
Wunderbare Auftrittsmöglichkeit
Wie es in rund zwei Jahren, nach Beendigung der Kanti, weitergeht, weiss Jade Schibli noch nicht. «Ich werde später entscheiden, ob ich zuerst Tanz studiere oder versuche direkt in einer Compagnie unterzukommen», erzählt die 17-Jährige. «Für mich stellt der Montagabend, 8. Mai eine wunderbare Auftrittsmöglichkeit dar. Zudem ist es ein spezielles Gefühl, eigene Choreografien zeigen zu können», strahlt Schibli. Und welche Träume stehen bei der 17-Jährigen auf der der «Zu-Erfüllen-Liste»? «Ich möchte als professionelle Tänzerin auf der ganzen Welt auf der Bühne stehen», erzählt Schibli lächelnd, die im nächsten Schuljahr beabsichtigt, vermehrt auch Theater- und Gesangskurse zu belegen. Neben Jade Schibli’s zwei Stücken ist am Montagabend auch der 3D-Tanzfilm «Womb» von Gilles Jobin (Preisträger des Grand Prix Tanz) zu sehen. Ein atmosphärischer Tanzfilm, der dank 3D-Technologie eine hoch entwickelte künstlerische Erfahrung bietet.
TANZ IN OLTEN
Ursula Berger, Präsidentin
Postfach, 4601 Olten
T 062 216 15 34
E<link>sek@tanzinolten.ch
<link http: www.tanzinolten.ch>www.tanzinolten.ch
21. Generalversammlung
Montag, 8. Mai, 18.30 Uhr
ab 20.30 Uhr:
3D-Tanzfilm «Womb»
Live-Performance von Jade Schibli