Ein Spiel - zwei Sportarten

HC Olten An diesem Sonntag, 20. Oktober bestreitet der 90-jährige Verein seine letzte Feldhockey-Heimrunde in diesem Jahr. Im fliessenden Übergang beginnt Mitte November anschliessend die Hallenhockeysaison. Grund genug diese zwei unterschiedlichen Hockeysportarten genauer zu beleuchten.

Die erste Herrenfeldhockeymannschaft (blau) gewann letzten Samstag souverän das Schweizercup-Viertelfinale 2:0 gegen Stade Lausanne Hockey. ZVG)
Die erste Herrenfeldhockeymannschaft (blau) gewann letzten Samstag souverän das Schweizercup-Viertelfinale 2:0 gegen Stade Lausanne Hockey. ZVG)

Die Spielfeldgrösse der Hockeyarten sei nicht der einzige oder zentrale Unterschied, erklärt der Vorsitzende der Technischen Kommission des Hockey Clubs Olten Rolf Fallegger zu Beginn. «Selbstverständlich ist das Feld beim Landhockey mit ungefähr 90 x 55 Metern um einiges grösser als dasjenige in der Halle mit 40 x 20. Jedoch gibt es auch klare spielerische Unterschiede im Bereich der Regeln oder auch der Taktik des Trainers», so Fallegger. Die Sportart wird übrigens nur in der Schweiz Landhockey genannt, in Deutschland ist diejenige unter dem offiziellen Namen Feldhockey bekannt. «Wahrscheinlich kommt die unterschiedliche Bezeichnung vom Schweizerdeutschen», mutmasst der TK.

Schnelligkeit, Schlagen, Schlenzen

Erstens sei das gesamte Spiel in der Halle um Einiges schneller und der Torwart spiele dadurch eine massgeblichere Rolle. «Ein guter Torwart ist für den Erfolg des Spieles die halbe Miete. Ab dieser Saison beinhalten die Hallenhockeymannschaften zudem nicht mehr fünf sondern nur noch vier Feldspieler plus Torwart», erklärt das Vorstandsmitglied. Dadurch solle dem Spiel mehr Raum geboten werden und folglich noch mehr Tore fallen. «Ausserdem sind gewisse Tricks des Feldhockeys in der Halle nicht erlaubt, da der Ball, ausser im Schusskreis, nicht hoch gespielt werden darf», so der NLA-Spieler Fallegger weiter. «Hochspielen» bedeutet in den Hockeyarten den Ball, welcher in der Halle zudem leichter als auf dem Feld ist, bis max. 20 Zentimeter über dem Boden zu spielen. Beim Hallenhockey darf der Ball grundsätzlich auch nicht geschlagen werden, weshalb das Schlenzen die wichtigste Torschusstechnik darstellt. «Im Hockey wird Schlenzen als Technik der Ballbehandlung angewandt. Grundsätzlich kombiniert Schlenzen im Regelfall eine Aufwärtsbewegung des Balles mit einer starken Vorwärtsbeschleunigung, wobei der Ball die Verbindung zur flachen Seite des Hockeyschläger während der ganzen Bewegung nicht verliert», erklärt Fallegger. Aufgrund der Unzulässigkeit von hohen Bällen ausserhalb des Schusskreises komme eine Verwendung der Technik in der Halle im laufenden Spiel nur im Schusskreis bei Bällen auf das Tor infrage. «Kurz zusammengefasst gilt: Beim direkten Schuss aufs Tor im Schusskreis sind sowohl im Feld- als auch im Hallenhockey gewisse Regeln aufgehoben.»

Spielen in Turnierform

Feldhockey wird in zwei 35-minütigen Halbzeiten gespielt, welche durch eine Pause getrennt sind. Ausserdem wird eine Mannschaft aus 10 Feldspielern und einem Torwart gebildet. Dies ist allerdings nicht die einzige Parallele zum Fussball. «Im Feldhockey besitzen wir wie beim bekannten Ballsport Stürmer, Mittelfeldspieler, Verteidiger und Libero. Allerdings sind rechte und linke Seite nicht so eindeutig zugeteilt», zeigt Falleger auf. In der Halle jedoch dauere eine Halbzeit nur 20 Minuten. «In der Schweiz ist das Gefälle zwischen den Teams in der Halle viel grösser als im Feldhockey. Damit die Diskrepanz nicht zu gross wird, treten beispielsweise in der NLA der Herren im Hallenhockey nur sechs anstatt, wie im Landhockey, acht Mannschaften pro Saison gegeneinander an und die Matches werden in Turnierform ausgetragen. Hierbei sind kürzere Spielzeiten von Vorteil», erklärt Fallegger den Unterschied.

Trainer gefordert

Auch die Taktik sehe in den beiden Hockeyarten unterschiedlich aus. «Der Trainer hat in der Halle grösseren Einfluss auf das Spiel und kann die Gegner mit einer ausgeklügelten Taktik knacken, was auf dem Feld schwieriger ist», zeigt der Hockeyspieler auf und fügt an: «Deshalb ist auch eine perfekte Technik in der Halle von enormem Wert.» Der HC Olten stellt in der Feldsaison ein NLA-Herren- sowie Damenteam und eine Herren NLB- sowie eine 1. Liga-Mannschaft der Damen. In der Halle spielen allerdings nur die zwei NLA-Teams und ein zusätzliches Herrenteam in der 1. Liga. «Viele unserer Mitglieder spielen vor allem Feldhockey und betreiben Hallenhockey nicht aktiv, da sie entweder während der Winterpause in der Fasnacht aktiv sind oder eine Spielpause zwischen den Feldsaisons benötigen», so Fallegger, welcher nur noch auf dem Feld spielt. Trotzdem haben sich die Hallenteams auch in der Wintersaison vieles vorgenommen und die NLA-Teams streben eine Platzierung unter den ersten Rängen an. Beweisen dürfen sich zuerst die Damen im Heimturnier am 15. Dezember in der Stadthalle.

Weitere Artikel zu «Vereine», die sie interessieren könnten

Vereine20.12.2023

Traditionsreiche Pflegestation im Vögeligarten schliesst ihre Tore

Volièreverein Olten Der Volièreverein Olten schliesst die Pflegestation für einheimische Wildvögel im Oltner Vögeligarten. Damit ist der Verein in…
Vereine13.12.2023

Herzblut für Musik und Menschen

Vereinsmensch Marga Leuenberger hat als langjähriges Mitglied im kleinen Vorstand des Stadtorchesters Olten viele Aufgaben zu bewältigen. Trotz der…
Vereine13.12.2023

Starke Powermänner

Sportpress AG/SO Das zweite Chlaus-Kegeln des Vereins Sportpress AG/SO war richtig edel. Einerseits dank den tollen offerierten Preisen,…