Erfolgreiche Hundeuniversität

Eigentlich wollte er keine Hunde halten. Hanspeter Jutzi’s Frau, eine Tierärztin wollte jedoch unbedingt einen Hund und so schaffte sich das Ehepaar 1990 einen Hovawart an. «Heute kann ich mir ein Leben ohne Hunde nicht mehr vorstellen», so Jutzi. Kurz nach der Anschaffung des Hundes informierte sich das in Murgenthal wohnhafte Ehepaar über
einen geeigneten Hundeclub in der Region. In Olten gefiel es den Jutzi’s am Besten und so kam es, dass Hanspeter Jutzi 2004 sogar das Amt des Präsidenten übernahm. «Wie in den meisten Vereinen haben auch wir Schwierigkeiten, den 10-köpfigen Vorstand zusammen zu stellen und genügend ehrenamtliche Übungsleiter zu finden», so Jutzi über den
250 Mitglieder zählenden Verein.
Positives neues Gesetz
Das Gesetz, welches neue Hundebesitzer dazu verpflichtet, einen Sachkundenachweis zu erbringen, sei unter den Hundehaltern sehr umstritten. «Ich finde die neue Regelung
jedoch positiv, denn es schadet niemandem, vier Mal einen Hundekurs zu besuchen», ist Hanspeter Jutzi überzeugt. Neben dem Sachkundenachweis, welcher allen Hundehaltern offen steht, hat der Kynologische Verein Säli Olten ein grosses Ausbildungsprogramm kostenlos für seine Mitglieder im Angebot. Einzig der Mitgliederbeitrag über 70 Franken gilt es zu bezahlen. So können Hund und Herrchen oder Frauchen die Ausbildung zum Begleithund oder zum Sanitätshund in drei Ausbildungsstufen absolvieren. «Wir versuchen die Gruppen zusammenzuhalten, denn die Gruppenmitglieder kennen sich, wie auch die Hunde, so wird versucht eine ganze Gruppe in die nächste Ausbildungsstufe zu versetzen», erklärt Jutzi und fügt an: «Daneben gibt es Obedience-Kurse, in welchen speziell der Gehorsam des Hundes trainiert wird und Agility-Kurse, eine Hundesportart, bei welcher der Hund und sein Besitzer einen Parcours zu bewältigen haben.» Zudem würden auch einige Jäger Mitglieder beim Verein sein und entsprechend die Ausbildung absolvieren, daneben finden Spass & Sport-Kurse für alle Hunderassen statt und Plauschgruppen, welche sich speziell für Familienhunde eignen.
Altehrwürdiger Verein
Bereits 1910 sei der Kynologische Verein Säli Olten gegründet worden und gehörte seit Beginn der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft an. Den Übungsplatz und die sich darauf befindende Hütte im ehemaligen Steinbruch Richtung Altersheim Ruttigen wurde von der Ortsbürgergemeinde gepachtet. So trainiert die Agility Gruppe fast täglich auf dem
etwas versteckten Übungsplatz und jeweils Montag und Mittwoch werden die anderen Trainingskurse durchgeführt, für welche auch die Wiese links an der Aare benützt wird.
Offen für alle Hunderassen
«Der Kynologische Verein Säli Olten ist offen für alle Hunderassen», erklärt Hanspeter Jutzi und fügt an: «Jedoch können die ehrenamtlichen Übungsleiter bei massiven Problemen mit dem Hund, nicht weiterhelfen. Da empfehlen wir jeweils eine Fachperson, welche spezialisiert ist auf Problemfälle.»
Diverse Auszeichnungen
Hanspeter Jutzi hat mit seinen heutigen Hunden, dem Border Collie «Boomer» und dem Australien Shepherd «Chaos» schon einige Auszeichnungen gewonnen. «Für mich war schnell klar, dass ich einen Hundesport ausüben will. Ich entschied mich für den Sanitätshundesport», erklärt Jutzi. Im Sanitätshundesport hat der Hund die Aufgabe, Personen im Wald zu finden. Das intensive Training, auch neben den Hundekursen zahlt sich aus, so konnte sich Hanspeter Jutzi bereits zwei Mal für die Sanitätshunde-Schweizermeisterschaft und drei Mal für die Obedience-Schweizermeisterschaft qualifizieren. Und wieso schätzt der Elektroingenieur die Tätigkeit im Verein? «Ich arbeite gerne mit den Menschen und liebe Tiere und somit ist meine Tätigkeit im Verein ein wunderbarer Ausgleich zu meinem Beruf. Zudem zwingen mich die Hunde, täglich spazieren zu gehen und somit etwas für meine Gesundheit zu tun», schmunzelt der 53-jährige Vereinspräsident. Und wie schätzt Jutzi die Situation für Hundehalter ein? «Seit dem Vorfall in Glattbrugg hat sich eine Hysterie ausgebreitet - die Menschen haben Angst vor Hunden. Diese Angst ist unbegründet, aber leider gibt es auch unter den Hundehaltern immer wieder schwarze Schafe.» Und was sind die Wünsche des Vereinspräsidenten? «Durch die neuen Überbauungen steht der Übungsplatz des Kynologischen Vereins Säli Olten im Fokus, deshalb wünsche ich mir, am heutigen Standort bleiben zu können.»


